Kapitel 13: Tara

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Kapitel 13

Tara

Ich zeige den Möbellieferranten wo sie die Möbel jeweils abstellen sollen. Wir laufen hin und her, bis alle Möbel ausgeladen sind. Ich umfasse den Block den der Lieferant mir vorhält, und unterschreibe einmal, bevor ich den Block zurückgebe. Genau in diesem Moment hält Flynn vor dem Lokal, weshalb ich sofort zu strahlen beginne, weil er unerwartet auftaucht. Als er aussteigt trägt er eine Sonnenbrille und dunkle Sachen. Ich verabschiede mich von den Lieferanten und schlendere auf Flynn zu. Wir umarmen uns flüchtig, obwohl ich mir tief im Inneren immer wünsche, dass er sich mein Gesicht packt und mich küsst. Doch ich will mich nicht beschweren. Wir laufen in das Lokal rein und lösen die Folie von den Möbelstücken. „Wann ist die Eröffnung?", fragt er mich neugierig.
„Ein paar Tage nach dem Urlaub."
„Freust du dich?" Er schaut mich an. Sofort beginne ich breit zu lächeln, sodass ich ihm eigentlich keine Antwort geben müsste, weil mein Lächeln die Antwort ist.
„Sehr.", wispere ich deutlich. Er lächelt zufrieden. „Nur wegen dir, danke." Er winkt mit der Hand ab, als wäre es keine große Nummer, doch das war es. Er hat mir eine Zukunft geschenkt. Jetzt muss das Ding nur laufen, dann ist alles gut.
„Wie willst du den Laden eigentlich nennen?", fragt er mich neugierig.
„Ich habe mir gedacht Disaster Bar.", kichere ich. Er lacht amüsiert.
„Hört sich nicht einmal schlecht an."

Dann drehe ich mich um und laufe zu den Kisten, die auf dem Tisch stehen. Ich öffne sie, um die Dinge auszuräumen, die ich für den Laden gekauft habe. Flynn steht plötzlich ganz dicht hinter mir und drückt sein Schritt an meinen Hintern. Ich grinse. Seine Hände fahren sofort unter mein Top. Seine starken Hände streifen meine Seiten entlang. Im nächsten Moment beugt er sich zu meinem Ohrläppchen, an den er für eine Sekunde knabbert. Meine Augen fallen zu und meine Zähne drücke ich in meine Unterlippe.
„Weißt du, dass ich dein Disaster bin?", haucht er mir in mein Ohr. Ich kann ihm darauf nicht antworten, denn wir werden unglücklicherweise unterbrochen.

„Tara?", höre ich die Stimme meiner Mutter. Flüchtig lösen Flynn und ich uns voneinander und drehen uns in ihre und Dads Richtung. Mein Herz schlägt, weil es unangenehmer nicht sein kann. Wir sind versbredet gewesen, ja. Eigentlich erst in einer halben Stunde, doch wie ich meine Mutter kenne, kommt sie immer früher. Ich habe nicht nachgedacht, in dem Moment, als er mich so berührt hat.

„Mom", sage ich erschrocken. Ihnen ist es wohl genauso unangenehm wie mir. Ich sehe es in ihren Gesichtern.
„Du hast uns ja nicht erzählt, dass du einen Freund hast. Wieso verheimlichst du uns dein Leben, Tara? Sind wir dir etws peinlich?", lacht meine Mutter.
„Er ist nicht mein Freund. Ein Freund, Mom. Nur ein Freund"
„Wusste nicht, dass Freunde sich so berühren.", sagt sie skeptisch.
„Mom.", sage ich genervt und rolle die Augen.
„Ich bin Flynn, Hi.", sagt Flynn entspannt, obwohl ich in seinem Gesichtsausdruck sehen kann, wie unangenehm es ihm ist. Er drückt die Hand meines Vaters und schließlich auch die meiner Mutter. Sie mustert ihn skeptisch. „Ich haue jetzt wieder ab, war nett euch kennenzulernen."
„Lass dich nicht von uns stören, wir schauen uns bloß das Lokal an.", sagt mein Dad zu ihm.
„Passt.", sagt Flynn. Er schaut zu mir runter. Unsere Gesichtsausdrücke sagen in dem Moment alles und am liebsten würde ich breit grinsen. Flynn streichelt mir nur kurz meinen Oberarm, ehe er dann die Flucht ergreift.

„Nur ein Freund?", fragt Mom skeptisch. Ihre tattowierten Augenbrauen zieht sie in die Höhe.
„Ich schwöre es.", murmele ich.
„Nichr schwören, Madame. Zeig uns lieber dein Lokal...", murmelt sie, als sie sich herumschaut - genauso skeptisch. Sie ist skeptisch bei und mit allem. Ich weiß, dass es ihr nicht gefällt, dass ich es durchgezogen habe. Wahrscheinlich hasst sie mich dafür, dass ihr eigene und einzige Tochter keinen normalen Job ausübt. Doch es ist mir mittlerweile egal. Ich tue was ich will, denn es ist mein Leben.

My Beautiful DisasterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt