Kapitel 59.

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Taehyung

Mitten in der Nacht. Draußen schien der Mond und erhellte mein Zimmer ein wenig, wovon sich keiner von uns beiden stören ließ. Eigentlich bot es sogar etwas angenehmes und beruhigendes, trotzdem wachte der Jüngere irgendwann Mal auf und ging ins Badezimmer, um sich danach etwas aus meinem Minikühlschrank zu nehmen. Das Zischen, nachdem er die Limonade in der kleinen Dose öffnete, hörte man im ganzen Raum. So leise war es.

Dadurch, dass keine Geräusche störten, konnte ich Jungkook umso besser betrachten. Anstatt, dass mich etwas ablenkte, gab es nur ihn. Und seine wunderschöne Siluette, die ich beugachten durfte. Der Mond erhellte Jungkooks Körper und gab mir einen Blick durch das weiße Shirt hindurch. Somit bekam ich einen förmlich träumerischen Ausblick, erkannte Jungkooks wunderschönen Körper, seine schmale Taille, einen perfekten Rücken und seine hübschen Haare. Alles an ihm war perfekt. Und jetzt, in diesem Moment, konnte ich kaum aufhören, ihn anzusehen.

Das Bild welches der Mond, der auf Jungkook herab schien, erschaffte, riss einen sofort in seinen Bann. Als könnte man garnicht anders, als ihn anzusehen. Deswegen tat ich eine Weile auch kaum etwas anderes. Bis das bloße ansehen kaum mehr reichte. Also stand ich auf, ging in seine Richtung und legte ohne Vorwarnung meine Arme um seinen eleganten und betörenden Körper, welcher seit einer Weile schon meine Gedanken in sämtliche Richtungen wandern ließ. Meistens jedoch drehten sie sich ganz besonders um eines.

Seit unserem letzten Mal erinnerte ich mich oft erneut daran, stellte mir vor, dass ihn umso sinnlicher und inniger berührte und vollkommen zu meinem machte. Dafür sorgte, ihn jeden einzelnen Stoß genaustens spüren zu lassen und er tagelang daran erinnert wurde. Dieses Mal wollte ich es langsam tun, mit viel Ruhe und Geduld, sodass wir beide jede Sekunde auskosteten. Wahrscheinlich würde es eine ziemlich lange Nacht werden. Aber dieses Mal zu einem besseren Zeitpunkt.

"Du gefällst mir... In meinem T-Shirt" raunte ich leicht gierig in sein Ohr und versteckte meine Nase danach in seiner Halsbeuge. Atmete seinen süßen, doch auch beruhigenden Geruch ein und ließ mich von diesem weiter in eine unstillbare Lust treiben. Sein eigener Geruch war so angenehm, weswegen ich es kaum mehr schaffte, meine Kontrolle zu behalten. Meine Hände wurden ungeduldiger und hörten weniger auf das, was mein Kopf sagte. Denn gerade übernahm ein ganz anderer Teil von mir.

Mein Körper begehrte ihn. Verdammt und wie sehr. Die letzten Tage stellten sich teilweise sogar als Qual heraus. Nichts zu überstürzen erschien mir förmlich unmöglich und jedes Mal wenn ich ihn sah wollte ich am liebsten das hier tun. Den Jüngeren in meine Arme ziehen und ihn berühren, mit meinen Händen seinen Körper erkunden und meine Lippen über seine nackte, völlig makellose Haut wandern ließ. Sie war so weich. Und Jungkook so fügsam.

Seit der Sekunde, in der er mich an sich spürte, meine Lippen an seinem Hals bemerkte und zuließ, dass meine Hände unter das T-Shirt wanderten, lehnte er sich immer weiter in unsere Umarmung hinein. Jeder Muskel in ihm konnte entspannen, was ich deutlich spürte. Immerhin wurde er ein bisschen schwerer in meinen Armen, jedoch beschwerte ich mich deswegen keinesfalls. Ganz im Gegenteil. Es gefiel mir. Denn es zeigte mir, wie sehr der Jüngere das, was ich gerade tat, genoss. Anstatt angespannt da zu stehen und einem das Gefühl vermittelte, sich eigentlich garnicht ganz wohl mit der Sache zu fühlen, geschweige denn in seinem Körper, passierte das Gegenteil.

"Ach... Ja? Tue ich das?" eine offensichtlich rhetorische Frage, um etwas aus mir herauszukitzeln. Woher er das hatte wusste ich natürlich. Er nutzte meine eigenen Stärken gegen mich. Ziemlich schlau. Und es funktionierte ausgezeichnet.

Aber verdammt. Seine atemlosen Worte die er eher keuchte, statt wirklich zu sprechen, lösten etwas in mir aus, das ich nicht ganz erklären konnte. Er hörte sich fast verzweifelt und hilflos an, bettelte indirekt mit seinen Worten nach mehr. Da er etwas Zeit brauchte um die Kraft aufzuwenden, es tatsächlich auszusprechen. Noch nie in meinem Leben musste ich mich so zusammen reißen, wie in diesem Moment.

"Du hast keine Vorstellung davon, wie sehr. Aber noch besser gefällst du mir nackt. Und in meinem Bett" hauchte ich tief in sein Ohr und genoss die Wirkung, welche meine Worte auf ihn hatten. Kaum sprach ich zu Ende, erschauderte Jungkook eine kurze Sekunde lang und schenkte mir sein leises Wimmern. Noch hielt er sich zurück, womöglich war es eine Mischung aus Respekt vor meinen Zimmernachbarn, denn die Wände hier blieben dünn und seine leichte Hemmung, sich auf diese Weise fallenzulassen.

Dabei hörte er sich so heiß an. Und ich würde heute wohl noch viel mehr als das von ihm hören. Dafür sorgte ich. Selbst wenn es bis tief in die Nacht dauerte. Dieses Mal würde es unvergesslich sein. Für jeden von uns. Er war keinesfalls der einzige, den das ganze überwältigte. So etwas in der Art war mir noch nie zuvor passiert. Selbst bei meinem ersten Mal fühlte ich mich nicht annähernd so, wie mit ihm. In seiner Nähe, wenn ich den Jüngeren berühren oder einfach bei Jungkook sein durfte. All das stellte sich jedes Mal aufs Neue unvergesslich heraus. Eine große Mischung aus verschiedensten Gefühlen und einem dauerhaft steigenden Verlangen. Deswegen schaffte ich es nicht mehr, meine Hände bei mir zu behalten.

Sie fuhren Jungkooks nackte Haut entlang, von seinen definierten Bauchmuskeln, für die er sicherlich hart trainierte, seine schmale Taille, womöglich einer meiner liebsten Orte, da man sich perfekt in diese krallen konnte, oder seine Brust. Der Jüngere erschauderte erneut, nachdem ich nun weiter hoch wanderte und teilweise über die kaum bemerkbaren Narben dort wanderte. Seine Nippel schienen zwar etwas weniger sensibel als vor ihrer OP, spüren tat er meine Berührungen trotzdem. Und alleine der Fakt, dass ich ihn dort berührte, war anscheinend ergreifend genug.

Er erwartete meine Hände dort nicht und zog scharf die Luft ein, presste seinen Körper dabei nurnoch stärker gegen meinen. Ganz besonders sein Hintern, der etwas zu lasziv gegen meine Mitte rieb.

"Taehyung, deine Hände sie... Sind überall" Oh ja. Das waren sie. Ich berührte jede Stelle, zu welcher ich Gerade Zugang hatte. Spielte mit dem Saum seiner Boxershort und küsste mir dabei meinen Weg von seinem Hals bis zu seinen Schulterblättern. Keine Stelle blieb verschont. Zwar sah ich die meisten von ihnen nicht, doch ich konnte sie mir ziemlich gut vorstellen. Hatte Bilder von dem Jüngeren im Kopf, nackt und unter mir, mit diesen göttlichen Beinen weit gespreizt, sodass ich Platz zwischen ihnen bekam. Und eine unglaubliche Sicht auf seine gesamte Schönheit bekommen durfte.

Ich war offensichtlich ein verlorener Fall. Meine Gedanken waren manchmal so ekelhaft kitschig, dass ich selbst kaum glauben konnte, was ich da dachte. Und hin und wieder... Entwickelten sie sich von kitschig zu verdammt versaut und erregend. Eine ganz andere Richtung, in die sie sich nur all zu oft hin verloren.

Heute würde ich all diese Dinge endlich wahr werden lassen. Sie in der Realität tun, statt dass ich bloß daran dachte und den Jüngeren in meinem Kopf ruinierte und verwöhnte. Kein anderer sollte jemals an das heran kommen, was er in meiner Nähe empfand. Niemand übertrumpte die Erinnerungen, welche Jungkook mit mir machte.

Er sollte mich lieben. An mich denken, wenn er sich selbst berührte oder ihm jemals ein anderer nahe kam.

Weil es mir so ging.

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Damnnn Taehyunggg

Pretty Boy // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt