Kapitel 11

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Ein Klingeln ertönt im ganzen Haus und lässt mich aus meinen Hausaufgaben hochschrecken. Eilig räume ich alles beiseite und laufe die Treppe hinunter. Schwungvoll öffne ich die Tür und trete schmunzelnd zur Seite, als mir der Riesen Korb an Wäsche auffällt.

„Na, bist du gekommen damit jemand deine Wäsche wäscht?", lache ich. Mit einer Begrüßung die eher einem Grummeln klingt als einem „Hallo" kommt er in das Haus rein und geht direkt Richtung Waschküche. Die Tür lasse ich hinter mir zufallen und laufe ihm hinter her.

„Hey, warte doch!", rufe ich als Justus um die Ecke geht.

Wie kann ein Mensch nur so schnell gehen?

Im Hauswirtschaftsraum angekommen sortiert mein Bruder seine Sachen in die vorgesehenen Behälter und stellt seinen Korb auf der Oberfläche ab. Mama wäre stolz auf ihn. Wenn sie wieder von der Arbeit zurückkommt muss ich ihr davon erzählen. Bis dahin verstehe ich mich darauf meinen Bruder etwas zu nerven. Also trete ich neben ihn und zusammen gehen wir wieder in den Hauptteil unseres Hauses.

„Verstehe ich das richtig? Du kochst, wahrscheinlich putzt du auch...", ich heben meine Hand vor seinen Augen und zähle meine Liste an den Fingern ab, „und du sortierst deine Wäsche selber ein. Herzlichen Glückwunsch Justus, du bis ein erwachsener Mensch!" Jubelnd springe ich auf seinen Rücken und lasse mich den ganzen Weg ins Wohnzimmer tragen. Solange einer von uns beiden erwachsen wird kann ich weiter meinen Spaß haben.

„Ich wasche meine Wäsche auch selbst aber wenn ich schon hier bin kann ich auch was hier waschen.", kommt es prompt von ihm. Von wegen er wäscht die Wäsche selber, dann hätte er auch gleich die Wäsche in die Wachmaschine eingeräumt und nicht nur einsortiert.

„Du meinst wohl, dass du deine Wäsche dann auch gleich hier waschen lassen kannst.", gebe ich zurück und schaue kopfüber zu ihm runter. Oh, das kann ich nicht lange machen. Schwungvoll richte ich mich wieder auf und bringe Justus zum Schwanken.

„Hallo, könnten sie da oben bitte ruhiger sein?", beschwert er sich.

„Nö."

„Na dann fliegst du jetzt."

„Moment was-?"

„Guten Flug!" In der Sekunde in der er das gesagt hat, greift er mich und schmeißt mich auf das Sofa. Mit einem lauten Kreischen lande ich auf dem Sofa. Kurz verweile ich dort, bis ich mir ein Kissen schnappe und auf ihn zugestampft komme.

„Das.", er kriegt einmal das Kissen ab.

„Machst.", er kriegt das Kissen nochmal ab.

„Du.", ein weiteres Kissen durchbricht seine klägliche Verteidigung. Zwischendurch ertönt nur sein Lachen und mein angestrengtes Kämpfen.

„Nicht. Nochmal!", zwei weitere Kissen treffen ihn, bevor er danach greift und es mir aus der Hand reißt.

Drohend wirft er das Kissen von einer Hand in die andere. „Sonst?"

„Sonst lasse ich Spark auf dich los."

Unter meinem Lachen schaffe ich es noch einen ganzen Satz zu bilden bevor ich fluchtartig nach draußen in den Garten laufe. Ausschau haltend laufe ich im Garten herum und suche unseren Hund.

„Spark, komm her du Schatz.", rufe ich lachend.

Langsam geht mir echt die Puste aus mit Justus und seinem Kissen auf den Fersen.

„Nein Spark, bleib da wo du bist und entspann weiter.", ruft Justus lauter.

„Spark, Spark, Spaaaark!", schreie ich so laut ich kann. Bin ich froh, dass unser Grundstück groß genug ist, dass wir mit unserem Geschrei keinen anderen nerven.

ELEVEN TASKS TO DO Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt