„Doch komm schon. Ich mache das jetzt. Am besten ich komme von hinten heran.", erklärt Ella aufgeregt.
„Ella nein. Bloß nicht von hinten. Hast du schon mal was von Reflexen gehört?", erwidere ich und ziehe sie am Handgelenk zurück.
„Oh bitte, bitte, bitte!", schmollt sie und schaut mich traurig an.
„Gut aber dann geh wenigstens normal hin und starte keinen Überfall.", knicke ich ein. Ich weiß nicht so ganz ob es eine schlaue Idee wäre einen Polizisten von hinten anzusprechen, wenn es dafür keinen triftigen Grund gibt. Lachend und wesentliche mehr angetrunken als vor einer Stunde tippelt sie auf den Polizisten zu. Mit einem unübertrefflichen Level an Fremdscham gehe ich ihr hinterher um zu gucken, dass ihr nichts passiert.
„Wie unangenehm!", murmel ich und schüttel den Kopf.
Zum Unglück des Polizisten sieht dieser ziemlich gut aus und die Uniform lässt ihn um viele Level attraktiver aussehen. Ella allerdings scheint es als glückliche Fügung des Schicksals zu finden, dass der Polizist ihrer Meinung nach attraktiv ist. Jedenfalls signalisiert sie mir das, indem sie sich vor ihm umdreht und mir mit offenem Mund und aufgerissenen Augen einen Ohnmachtsanfall vortäuscht. Augenrollend komme ich zu ihr.
„Hi, ich bin Ella.", spricht sie und winkt ihm fröhlich zu. Oh ja sie hat tief in ihr Glas geschaut.
„Ich möchte auch nicht lange stören aber ich möchte dich fragen..", kurz muss sie kichern und wickelt mit ihren linken Fingern eine Haarsträhne auf. „Ich möchte fragen, ob wir zusammen ein Selfie machen können." Seinem Gesichtsausdruck nach hat er sich was anderes erhofft als eine Anfrage zum Fotos machen.
„Das geht leider nicht.", kommt es stumpf von ihm zurück.
„Und warum nicht?", hakt Ella weiter nach. Oh Ella bitte lass es, du machst es nur schlimmer.
Mit schnellen Schritten komme ich auch näher und ziehe Ella, im Sinne eines guten Zeichens, etwas weg von ihm. Das kann ich nicht mit ansehen.
„Hallo, ich bin Evangeline. Was meine Freundin wirklich kläglich scheitend versucht zu erklären ist, dass wir in unserer Schule ein Projekt haben. Jeder stellt jedem der teilnimmt elf Aufgaben, die erledigt werden müssen. Ella hat auf ihrer Liste, dass sie ein Selfie mit einem Polizisten machen soll. Wäre es vielleicht doch möglich das Foto zu machen, wenn ihr Name und Dienstnummer verdeckt wären?", versuche ich es nochmal und hoffe, dass er einknickt. Vielleicht hilft es sogar, dass ich ihn gesiezt habe und ihn somit als Respektsperson anerkenne, nicht so wie Ella, die direkt auf das Du gesprungen ist.
Der Typ vor uns scheint gerade nachzudenken, als unsere restliche Gruppe vorbeikommt. Winkend gesellen sie sich neben mich und schauen uns fragend an.
„Wirst du verhaftet? Was hast du gemacht?", fragt Justus sofort und nimmt mich an den Arm. Gleichzeitig versuche ich mich aus dem Griff zu befreien.
„Nein Justus du verstehst das ganz falsch. Eve hilft mir eine Aufgabe meiner Liste zu erledigen.", eilt Ella mir lallend zur Hilfe. Mit einem skeptischen Blick werde ich wieder losgelassen und der wütende Ausdruck auf Justus Stirn verpufft wieder.
„Brüder.", nuschelt Ella abwertend als ich bei ihr bin.
„Und wie!", bestätige ich sie und schmunzle.
„Was hast du denn für eine Aufgabe?", fragt Blake.
„Wenn alles klappt, dann werdet ihr das gleich sehen.", beantwortet Ella etwas zuversichtlich seine Frage. Da bin ich mal gespannt.
„Also?", dreht sie sich fragend zu dem Polizisten um und wartet seine Antwort ab.
„Ok aber echt nur kurz.", schnell macht er seine Dienstnummer und seinen Namen von der Uniform ab und Ella stellt sich vor ihn hin. Ihr Grinsen ist so breit, dass selbst die Menschen auf der ISS es sehen könnten.

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ELEVEN TASKS TO DO
Teen FictionEleven tasks to do Das Spiel, dass so ziemlich der ganze Abschlussjahrgang von Evangeline spielt. Jeder bekommt über die Schulapp Aufgaben, die von anderen gestellt wurden. Ohne, dass jemand weiß, wer wem die Aufgaben stellt. So entsteht ein turbul...