~Kapitel 13~

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(Überarbeitet 01.05.2019)


Ich musste wohl nochmal eingeschlafen sein, denn als ich aufwachte war nur noch Hanji da. Sie hatte mich die ganze Zeit betreut und geschaut wie es mir geht. Ich war ihr sehr dankbar dafür und setzte mich langsam auf. "Ah, gut. Du bist wieder wach. Gut geschlafen?", fragte sie freudig. Ich nickte leicht und fragte:"Wann darf ich gehen?" "Jetzt, wenn du willst", gab Hanji nach kurzem überlegen zurück. Ich stand langsam und vorsichtig auf und schritt auf die Tür zu. Bevor ich diese öffnete und hinaus trat, verabschiedete ich mich noch von Hanji. Ich beschloss zu Erwin zu gehen um ein wenig mehr über Levi herauszufinden.
Ich klopfte vorsichtig an die Tür und wurde mit einem freundlichen "herein" rein gebeten. "Ach, Maiko. Du bist es. Was kann ich für dich tun?", wollte er wissen und lächelte mir zu. "Ich bin hier, weil ich gerne ein wenig mehr über Captain Levi erfahren möchte, Sir", antwortete ich wahrheitsgemäß. "So so", meinte Erwin nachdenklich,"setz dich doch. Ich werde dir das erzählen was ich kann und darf. Für den Rest musst du dich an Levi selbst wenden." Ich setzte mich hin und hörte dem Kommandanten gebannt zu. "Alles begann damals, als Levi, Isabel und Farlan den Auftrag bekommen haben mich zu ermorden. Ich weiß dir sagen diese Namen wahrscheinlich nichts, ich werde sie aber trotzdem verwenden. Sie waren Jung und lebten gemeinsam im Untergrund. Eines Tages las ich sie auf, als sie vor uns auf der Flucht waren. Ich habe ihnen zur Wahl gestellt gefangen genommen zu werden oder den Aufklärungstrupps beizutreten. Sie entschieden sich für letzteres", erzählte er ruhig. Isabel. Diesen Namen kenne ich nur allzu gut. "Sagen sie, Sir. Wie sieht diese Isabel aus?", wollte ich wissen. "Sie hatte zwei Zöpfe und war eigentlich immer am lachen. Sie waren noch so jung", antwortete Erwin. Ich wurde stutzig als er mir von ihnen in der Vergangenheitsform erzählt hatte also fragte ich:"Wieso war?" "Isabel und Farlan sind auf der ersten Expedition gestorben. Seit diesem Vorfall hat Levi keine Emotionen mehr zu gelassen", erklärte Erwin. Mir drehte sich der Magen um und Tränen schossen mir in die Augen. "Isabel..ist..tot?", schluchzte ich. Erwin nickte und fragte verwirrt:"Du kanntest sie?" "Ich kannte sie nicht nur", fing ich an,"sie war meine Schwester." Ich ließ meinen Tränen freien Lauf und weinte unaufhörlich. "Oh, das tut mir leid", meinte Erwin und wurde am ende des Satzes ganz leise. "Wieso ist sie gestorben?", fragte ich nach. "Ein Titan hat mehr als drei viertel der ganzen Gruppe gefressen. Ein einziger und Levi war nicht bei ihr beziehungsweise bei der Gruppe", antwortete Erwin traurig. Ich merkte wie sich ein stechender Schmerz in meiner Brust ausbreitete und wie die anfängliche Liebe und Zuneigung zu Levi, sich in Verachtung und Hass umwandelten. "Verstehe", sagte ich und wischte mir die Tränen weg. "Ich hätte dir das lieber doch nicht sagen sollen", murmelte Erwin nun besorgt. "Schon gut, das konnten Sie nicht wissen, Sir", gab ich monoton zurück, "ich werde jetzt aber besser gehen." Ich stand auf, verabschiedete mich und verließ umgehend den Raum, um ein paar Runden laufen zu gehen. Ich konnte es nicht glauben. Dieses wunderschöne und ansteckende Lachen soll nie wieder lächeln? Wäre sie doch nie in den Untergrund abgehauen. Wäre ich doch nur mit ihr mitgegangen. Sofort merkte ich wieder Tränen, unterdrückte diese jedoch und steuerte den Trainingsplatz an. Ich entledigte mich meiner engen Jacke und lief los, ohne ein genaues Ziel. Ohne Hoffnung auf eine glückliche Zukunft. Jetzt hatte ich wirklich niemanden mehr. Keine Familie, keine engen Freunde. Nein, ich war allein und eingesperrt in dieser grausamen aber trotzdem schönen Welt.

Durchs Schicksal Vereint [Levi x OC]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt