Durchs Schicksal Vereint [Levi x OC]

~Kapitel 14~

(Überarbeitet 01.05.2019)

Levi's POV

Ich beobachtete sie schon einige Zeit. Sie lief ohne Pause und schien nicht außer Atem zu kommen. Bewundernswert. Was sie wohl von mir hält nach der Aktion mit dem Kuss? Zum Glück weiß sie nichts über meine Vergangenheit.
Plötzlich blieb sie stehen und strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. Sie erinnert mich so stark an Isabel. Ihr aussehen, ihre Gestik, ihr Lächeln. Einfach alles. Langsam sakte Maiko auf den Boden und ich hörte wie sie anfing leise zu schluchzen. Wieso weinte sie nur? Besorgt ging ich zu ihr hin. Als ich näher an sie rankam hörte ich, wie sie die ganze Zeit "Wieso? Wieso nur?" murmelte. "Was ist-", fing ich an, doch nun sah sie mich direkt mit ihren wunderschönen grünen Augen an, die gefüllt waren mit Wut, Hass und Trauer. "Wieso, Levi? Wieso warst du nicht bei ihr und hast sie beschützt? Sie war das Einzige was ich noch hatte!", schrie sie mich an. Verdammt, ich weiß es doch selbst nicht. "Woher weißt du das?", fragte ich. "Von Erwin. Er hat mir alles erzählt. Ich wollte doch nur mehr über dich wissen..", schluchzte sie und wurde immer leiser. Ich sah sie besorgt an. "Wieso?!", schrie sie erneut und holte aus. Sie will mir eine runter hauen. Aber was hatte Maiko mit Isabel zu tun? Doch anstatt mich zu schlagen, schlug sie auf den Boden ein. "Verdammt, Levi! Sie war meine Schwester. Mein ein und alles. Sie war mein letzter Rest Familie! Nur wegen dem Gedanken an sie bin ich jeden verdammten Morgen aufgestanden!", schrie sie und weinte verbittert. Sie war genau wie Isabel..
Ich merkte das sie sich ihre Hände am Boden blutig geschlagen hatte, doch anscheinend störte sie das nicht. Schneller als ich es realisieren konnte stand sie auf und starrte verachtend auf mich runter. "Ich habe dich verehrt, Levi. Immer wenn ihr auf Expedition gegangen seid stand ich in der ersten Reihe und habe dir hinterher gesehen. Du warst mein Vorbild! Doch jetzt..", sie beendete ihren Satz nicht sondern drehte sich um und ging. Jetzt habe ich wohl endgültig bei ihr verkackt. Scheiße. Dabei mochte ich sie doch so sehr. Ja, ich liebte sie sogar. Von anfang an war sie mir sympathisch, besonders nachdem sie Jäger eine geklatscht hatte. Ich sprang auf und lief ihr hinterher. "Maiko, bitte warte", bat ich sie. Doch sie beschleunigte ihr Tempo mehr und ignorierte mich. "Maiko, bitte", versuchte ich es nochmal. Jetzt rannte sie los und verschwand im Gebäude. Ich merkte wie es zu regnen anfing. Na toll.
Einige Minuten später kam sie mit einer vollgepackten Tasche wieder und verließ unter Tränen das Gebäude. Sie steuerte den Pferdestall an und kam kurzer Hand mit ihrem Pferd heraus. Sie sprang auf und ritt los. Durch das Tor des Geländes und war Weg. Ich sah ihr noch lange hinterher und setzte mich auf die Treppenstufen. Es goss unaufhörlich und ich war schon komplett durchnässt. "Bitte komm heil wieder, Maiko", flüsterte ich.

Ich saß noch einige Zeit so da, bis ich beschloss rein zu gehen, um Eren grundlos zu verprügeln und mit Erwin zu reden. Ich steuerte direkt Erwin's Büro an und ging hinein ohne zu klopfen. "Sieh nur was du angerichtet hast, Erwin! Maiko ist weg und kommt wahrscheinlich nicht mehr zurück! Und das nur, weil du ihr von Isabel erzählt hast!", fuhr ich den geschockten Erwin böse an. "Woher soll ich denn wissen das Isabel ihre Schwester war?", rief er empört aus,"sie wollte mehr über dich wissen und ich hab ihr alles erzählt was ich durfte. Also beschwer dich nicht." Der hat gut reden..aber anscheinend interessiert sich Maiko doch für mich, was ja schon mal kein so schlechter Anfang ist. Dennoch, wenn man die jetzige Situation betrachtet bringt mir das relativ wenig.
"Sie ist eben weggeritten, in Richtung Trost", berichtete ich kühl. Erwin nickte. "Wenn sie in zwei Tagen nicht wieder zurück ist gehen wir sie suchen", erklärte er. Jetzt war ich es der nickte, auch wenn mir der Gedanke nicht gefiel zwei ganze Tage zu warten, ehe wir nach ihr suchen würden. Immerhin kann viel in zwei tagen passieren. Ohne ein weiteres Wort zu sagen verließ ich Erwin's Büro und machte mich auf die suche nach Jäger.