~Kapitel 1~

1K 37 5
                                    

(Überarbeitet 27.04.2019)


Schweißgebadet wachte ich auf. Wie jede Nacht plagte mich ein und der selbe Alptraum. Wie lange ging das schon so? Ich glaube, seit dem Vorfall damals im Clan. Damals..als alles noch schön war und ich nicht in einer pflege Familie leben musste, obwohl ich mittlerweile fast 26 war. Immer heißt es "Es ist nur zu deinem besten, Maiko." Pff, das ich nicht lache. Es ist nicht das beste für mich eingesperrt hinter Mauern zu leben. Verdammt! Ich stand auf und schlurfte zum Fenster. Traurig sah ich einem Vogel nach der gerade über der Mauer verschwand. "Ich wünschte ich wäre so frei wie ein Vogel", murmelte ich. Ich vernahm die leise Stimme meiner Pflegeschwester, Rin. "Onee-Chan! Bist du schon wach?", fragte sie durch die Tür. "Komm ruhig rein", antwortete ich monoton. Langsam öffnete sich die Tür und ich erblickte ihren braunen Haarschopf. Zwei Kastanienbraune Augen sahen mich forschend an. Ein kleines lächeln stahl sich auf meine Lippen. "Du solltest öfter lächeln", fing Rin an, "dann bist du nochmal um einiges hübscher als du es sowieso schon bist." Rin. Sie war das einzige in meinem tristen Leben was mich zum lächeln brachte und dafür war ich ihr sehr dankbar. "Warum bist du hier?", fragte ich schließlich. "Ich ähm..ich soll dich holen. Es gibt essen", nuschelte sie verlegen. "Ist gut, ich komme gleich", meinte ich nur und ging zu meinem schrank, um mir neue Klamotten raus zu suchen. Mit einem nicken verließ Rin mein Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich.

Nachdem ich mich umgezogen hatte, ging ich nach unten und erblickte meine Pflegefamilie. Alle waren sie versammelt. Langsam setzte ich mich zu ihnen an den Tisch und bekam direkt ein Brot und Wasser. Zur Zeit herrscht wieder eine Lebensmittel Knappheit, weil unser verdammter König alles für sich und die Bewohner innerhalb der Mauer Sina beanspruchte. Niemand traute sich über das Ereignis von vor 4 Jahren zu sprechen. Es gab zu viele Verluste. Ich beneidete die Aufklärungstrupps. Sie dürfen raus aus diesen stickigen Mauern, während die Mauergarnision und die Militärpolizei alles Feiglinge sind und es sich innerhalb der Mauern gemütlich machen. Auf die konnte man genauso gut pfeifen. Wahrscheinlich sind die auch genau das: Pfeifen.
"Nach all diesen Jahren werden wir immernoch nicht schlau aus dir, Maiko. Besitzt du überhaupt so etwas wie Gefühle?", fragte mein Pflegebruder Len. "Ne, glaub nicht", war meine monotone Antwort. So antwortete ich auf fast alles, es sei denn es waren unnötige Fragen. Dann antwortete ich erst gar nicht.
Ich aß mein brot auf und fragte, ob ich nun gehen dürfte. Ein wenig frische Luft schnappen. "Geh ruhig, aber pass auf dich auf", meinte mein Pflegevater. Ich stand auf und ging durch die Tür, nur um draußen von der Sonne geblendet zu werden. Langsam schlenderte ich die Straße lang, sah desinteressiert den ganzen Menschen zu und fragte mich immer wieder wann die Mauer wohl wieder nachgab. Meine Mutter hat immer zu mir gesagt, ich solle nicht den Teufel an die Wand malen. Ich hab sie immer nur verwirrt angesehen, doch von diesem Tag an, von diesem Moment, wusste ich was sie meinte..
Keine Sekunde später zuckte ein greller Blitz am Himmel und das selbe Spektakel wie vor vier Jahren wiederholte sich:Der Gigatitan erschien, nur um das Tor der Mauer einzutreten und gleich darauf wieder zu verschwinden. Sofort strömten diese Mistviecher durch das Loch. "Titanen!", schrien alle Leute verängstigt. Ich hatte keine Angst, ich war bereit zu sterben. Aber meine Pflegefamilie nicht. Besorgt rannte ich zurück zu unserem Haus, nur um mit anzusehen wie sich zwei hungrige Titanen an den Leichen meiner Familie bedienten. Der eine verlor schnell das interesse, während der andere meine geliebte Pflegeschwester ausgrub und begutachtete. Das brachte das Fass zum überlaufen. Schnell sprang ich in das Nachbarhaus und schnappte mir zwei Schwerter, da ich wusste das dort ein Waffennarr wohnte. Ich kletterte flink die Dächer hinauf und nahm Anlauf, um auf den Titanen zu springen der meine Pflegeschwester gerade gegessen hatte. Wutentbrannt stach ich ihm die Schwerter in den Nacken und schnitt ein Stück heraus. Das war die einzige Schwachstelle der Titanen. Mit einem "Plumps" fiel der Titan zu Boden und ich stand mit Blutverschmierten Schwertern da. Im selben Moment kamen die Leute vom Aufklärungstrupp und sahen mich verwundert an. "Haben sie diesen Titan erlegt?", wollte ein Blondhaariger Mann wissen. Ich zuckte mit den Schultern und antworte:"Kann sein." "Würden sie mich begleiten?", fragte derselbe Mann weiter. "Wieso sollte ich?", antwortete ich kühl. "Mein Name ist Erwin Smith und ich würde sie gerne testen. Wenn sie gut abschneiden nehmen wir sie bei den Aufklärungstrupps auf", war die freundliche Antwort. "Wenn sie unbedingt wollen", meinte ich Achselzuckend. Erwin lächelte mich freundlich an und bedeute mir ihm zu folgen bevor noch mehr Titanen auftauchen. "Tch. Und die weicheier von Mauergarnision und Militärpolizei sind wieder zu feige zum kämpfen", schimpfte ich. "So ist das nun mal. Das sind leider alles solche..nun wie soll ich sagen, Feiglinge", gab Erwin von sich. Mir war klar das es um DEN Kommander Erwin Smith der Aufklärungstrupps handeln muss, denn es gab , soweit ich weiß, niemand sonst der so heißt. Er ist mitunter einer der besten Soldaten der gesamten Menschheit.
Schnellen schrittes schritten wir auf das letzte Boot zu das hinter die Mauer Rose führt. Für uns war gerade noch so Platz. Schließlich legte das Boot ab und fuhr los.

Nach gefühlten zehn stunden kamen wir endlich an. Der Kommander führte mich direkt zu zwei Pferden. "Wir werden erstmal zu unseren Hauptquartier reiten. Dort können wir dann Einzelheiten besprechen", erklärte er und stieg auf sein Pferd. "Mir solls recht sein", gab ich nur von mir und stieg auf das andere Pferd. Schnell ritten wir zum Hauptquartier und wurden dort auch schon ungeduldig erwartet.
Hätte mir jemand vorher gesagt das sich nach der Begegnung mit Kommandant Erwin mein Leben erneut schlagartig ändert, hätte ich mich lieber den Titanen zum fraß vorgeworfen...

Durchs Schicksal Vereint [Levi x OC]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt