~Kapitel 9~

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(Überarbeitet 28.04.2019)


Gelangweilt trottete ich durch die schier endlosen Gänge des Gebäudes, auf dem Weg zu meinem Zimmer. Plötzlich wurde ich von einer kräftigen Hand in eines der Zimmer gezogen. Ich ließ es einfach geschehen, denn ich hatte keine große Chance mich zu wehren. Sofort wurde die Tür auch schon geschlossen und gegen genau diese wurde ich gedrückt. Langsam hob ich den Kopf und blickte in zwei wunderschöne, graue Augen. Ich blickte von den Augen abwärts und erkannte, dass es Levi war. "Sir, was äh-", fing ich an, doch Levi unterbrach mich. Er kam immer näher und näher und schließlich drückte er seine Lippen auf meine. Er hatte unglaublich weiche Lippen und konnte unglaublich gut küssen. Doch dann löste er sich von mir und ging zu seinem Schreibtisch. Gerade als er was sagen wollte, wachte ich auf.
Warum zur Hölle träumte ich sowas? Und dann auch noch mit Ihm! Soweit ist es also schon mit mir gekommen, unglaublich.

Nachdem ich aufgestanden und frisch geduscht war, machte ich mich auf den Weg zum Speisesaal. Levi erwartete mich bereits, um mich bei meiner Strafarbeit zu beobachten. Als ob ich dabei was falsch machen könnte, ich kann immerhin putzen. "Tch. Sogar noch pünktlich", meinte er monoton. Ich salutierte und setzte mich an den Tisch, um zu frühstücken. Genüsslich biss ich in mein Brot. Levi beobachtete jede meiner Bewegungen genaustens. Als ob ich irgendwas verbrochen hätte. Ich verstehe es nicht..egal wie nett alle hier sind (zumindest die meisten) fühlt man sich hier wie im Gefängnis. So eingesperrt. "Wird das heute noch was, Tanaka?", holte Levi mich genervt aus meinen Gedanken. "Ja, Sir", gab ich genauso genervt zurück und aß schneller.
Als ich fertig war führte Levi mich zu seinem Büro und meinte gelangweilt:"Warte hier. Ich hole schnell das Putz Zeug." Ach, ja. Levi's heiß geliebtes Putz Zeug. Ich lehnte mich gegen die Wand und sah aus dem Fenster. Ein Vogel flog gerade daran vorbei und die Sonne schien fröhlich auf das Land hinab. Ein schöner Tag. Ich hörte wie eine Tür ins Schloss fiel und sah Levi vollgepackt auf mich zu kommen. Das nenne ich mal viel Putz Zeug! "Na dann. Fang an!", befahl er mir streng. Ich nickte und schnappte mir einen Besen, um den Boden zu kehren.
Nach einiger Zeit verschwand Levi und ich arbeitete mich langsam Zimmer für Zimmer durch.
Es war mittlerweile Nachmittag und immernoch keine Spur von Levi. Als ich gerade mit Erwin's Büro fertig war, kam dieser auch um die Ecke und grüßte mich freundlich. "Ich soll dir von Levi ausrichten, dass du dir eine Pause gönnen darfst. Den Rest wird Eren machen", erklärte er mir. Ich nickte nur und schleppte mich geschafft zu meinem Zimmer. Schnell huschte hinein und schloss leise die Tür. Ich steuerte wie so oft schon den Balkon an und trat hinaus. Schwungvoll setzte ich mich auf das Geländer und sah zum Himmel. Unter mir im Hof vernahm ich leise Stimmen und erblickte Petra die sich dicht an Levi gelehnt hatte. Ich weiß nicht wieso, aber in meiner Brust breitet sich ein unangenehmes und schnerzvolles stechen aus. Was hat das alles nur zu bedeuten? Wieso fühle ich mich so zu ihm hingezogen? Ich kann es mir nicht erlauben Gefühle zu entwickeln, beziehungsweise überhaupt welche zuzulassen. Das geht einfach nicht. Um nicht weiter darüber nachdenken zu müssen beschloss ich zu Hanji zu gehen und zu schauen, ob ich ihr irgendwie helfen kann.
Also machte ich mich auf den Weg einmal quer durch das Gebäude, um zum Eingang zu gelangen und von dort aus zu den etwas abgelegenen Experimentierplätzen zu gehen. Als ich durch die Tür schritt musste ich erst die Augen zu kneifen, da ich von der Sonne geblendet wurde. Nach einigen Sekunden ging es aber wieder und ich konnte klar sehen. Langsam schlenderte ich los und sah mir die schönen Blumen an die links und rechts vom Weg wuchsen. Dieses bunte gab einem ein warmes Gefühl, ein Gefühl von Freiheit, auch wenn es nur ein kleines Stück ist.

Durchs Schicksal Vereint [Levi x OC]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt