Coraline atmete so leise, dass sie es selbst kaum hören konnte. Den Schritten zufolge kam die andere Mutter immer näher, jedoch bog sie auf einmal ab und öffnete die Tür nach draußen, durch die zu Coralines Zeit der andere Whyborn ins Haus getreten war.
Jedoch war es im Fall Paulines kein anderer Whyborn, sondern eine andere Coraline, wie es die andere Mutter versprochen hatte.
„C- Coraline?", stotterte Pauline und machte große Augen. Coraline atmete um die Ecke der Tür linsend hastig ein. „Ich hab's mir überlegt, du kannst die Puppe behalten, ich bin mir sicher, dass dir die andere Mutter auch so viele Puppen machen kann, wie du willst.", meinte die andere Coraline mit einem kontinuierlichen Grinsen im Gesicht.
„Puppen?", Pauline erschrak, „Ich will jetzt erstmal wissen, was mit deinen Augen los ist!"
Die andere Coraline zuckte lächelnd mit den Schultern.
„Ich gehe jetzt schlafen, das ist mir jetzt zu viel!"
Pauline wendete sich ab und ging auf die Schiebetür der Küche zu.
„Wohin des Weges, Schätzchen?", wollte die andere Mutter wissen.
„Ins Bett!", antwortete Pauline, „Ich kann das gerade nicht verarbeiten!"
„Ja, das Bett ist doch aber nicht dort, Pauline. Hast du ein Bett gesehen, als du zu uns gekommen bist?", fragte die andere Mel. In ihrer Stimme war eine leichte Ungemütlichkeit zu hören.
„Mmh, nein,", Pauline zögerte, „aber auf der anderen Seite sollten wir doch eigentlich schlafen, komm Coraline, ich bin müde."
Die andere Mutter ging auf Pauline zu. „Welche andere Seite, Liebes?"
„Na, von diesem...", Pauline suchte nach den richtigen Worten, „Schlauch!"
„Ach, ne du, ich bleibe heute hier", antwortete die andere Coraline darauf.
„Schön, ich gehe trotzdem drüben schlafen!", meinte Pauline leicht genervt.
„Nein!", rief die andere Mel heraus, „Nein, das Bett ist gemacht, bleib doch.", bat die andere Mutter und änderte dabei den Ton.
„Hier musst du auch nicht auf dieser alten Gästematratze schlafen, ich habe hier ein fertig gemachtes Bett für dich.", meinte die andere Mel.
„Woher weißt du... Ein eigenes Bett?", fragte Pauline sehr überrascht.
„Ich habe mir viel Mühe gemacht und jetzt möchte ich, dass du hier schläfst, damit es sich auch lohnt.", erklärte die andere Mutter.
„Naja, also, wenn es dir wirklich keine Umstände macht...?", fragte Pauline nach und ihre Frage wurde mit einem „Nein, nein, wirklich nicht." der anderen Mel beantwortet.
Pauline sagte dem Schlafen in der anderen Welt zu, Coraline wusste, dass es keine gute Idee war, trotzdem konnte sie nicht einfach aus ihrem Versteck springen.
Der andere Vater, der sich selbst Charlie nannte, verabschiedete Pauline und die andere Coraline nach oben und ging in die Richtung des Raumes mit der kleinen Tür.
Er trat herein, schob die Tür hinter sich zu und drehte sich über seine linke Seite um, sodass er Coraline nicht sah, die in der rechten Ecke kauerte.
Er lief zu dem Gemälde mit dem kleinen Jungen und seinem Eis, betrachtete es für einen Moment, als er sich dann wieder umdrehte und Coraline in der Ecke hocken sah.
Er sah sie mit großen Knöpfen an und wusste nicht, was er sagen sollte. Was er tun würde wusste er jedoch.