„Was genau?", fragte der Knopfvater hastig.
„Sag nicht, du hast das nicht gehört", sagte Adriana und rollte mit den Augen.
„Ich hab gar nichts gehört", antwortete ihr Gegenüber, der noch immer vor dem Fenster stand und dieses so blockierte.
Die andere Mutter hob die Augenbrauen und ihre Stirn runzelte sich. Sie machte noch zwei Schritte auf ihren Ehemann zu und ihm kam die rechte Hand seiner Gemahlin entgegen.
„Komm, geh hier mal eben weg", sagte sie, packte den anderen Vater an der Schulter und versuchte, ihn auf die linke Seite zu drücken. Er blieb jedoch standhaft und versuchte sie weiterhin zu überzeugen.
„Jetzt geh doch einfach da weg!"
Die andere Mutter hob den Ton und schob den im Weg stehenden Ehemann gewaltig zur Seite.
Sie streckte ihren Kopf nach draußen so weit sie konnte und sah nach draußen.
Es war Nacht. Die Lichter, die in den Räumen noch eingeschaltet waren sorgten dafür, dass es um das Haus herum halbwegs hell war.
Sie sah nach unten und sah nichts Unauffälliges. Nur etwas Metall. Es war eine Zwischenfläche der Treppe, die nach oben zu Bobinsky, oder wie ihn Adriana nannte, Bobby, führte.
Sie zog ihren Kopf wieder ein und hob ihre Hände zu dem Griff um das Fenster zu schließen.
„Lass offen, lass offen, ich wollte hier doch frische Luft", meinte Jonathan.
Adriana seufzte. „Schön", meinte sie, „ich gehe schlafen, ich hab heute wieder einiges gemacht, kommst du auch?"
„Ja..", Jonathan zögerte, „Ja ja, ich komme auch gleich, Adriana"
„Na dann, gut. Ich lasse die Tür jetzt übrigens abgeschlossen. Mit Pauline läuft es sehr gut, aber das siehst du ja selbst", strahlte die andere Mutter.
„Welche Tür?", fragte Jonathan.
„Die Tür", antwortete seine Gemahlin mit einer das-ist-doch-klar-Betonung.
„Die Tür?", fragte der andere Vater und seine Knöpfe wurden größer.
„Die Tür, wo liegt das Problem? Pauline ist so ein gutes Kind, das beste, das wir je hatten! Warum schwitzt du denn jetzt schon wieder so?", fragte Adriana irritiert.
„Es ist so warm hier, frische, kalte Luft, du weißt", log der andere Vater hastig.
„Mhm", nickte die andere Mutter. Jonathan sah, wie misstrauisch sie war. Er konnte sich glücklich schätzen, dass sie in diesem Zustand überhaupt den Raum verlassen hatte.
Sowie sich die Türklinke nach oben bewegte und der Knopfvater drei Schritte hörte, drehte er sich hastig um, lief zum Fenster und lehnte sich nach draußen.
„Geht's dir gut?", fragte er schnell.
Coraline, die ihre letzte Kraft dazu genutzt hatte sich so an der Wand unter dem Fenster zu verstecken, dass man sie von innen nicht sehen konnte, antwortete „Ich denke schon"
Ihr Knopfvater erkannte in ihrer Stimme, wie schwach sie war.
Es war eine Schwäche, die durch Kraft verursacht worden war. Er sah sie als stark an und nun trug sie auch eine große Kraft in sich. Nur wenigen wurde je eine solche Macht zuteil. Nicht einmal ihm. Er war der Ehemann einer, ja, Hexe. Er selbst hätte mit derart großen Kräften keine falsche Welt erschaffen, keine Kinder zu sich gelockt, geschweige denn das getan, das alle als das Auffressen der Seelen betitelten.
„Aber das war's echt nicht wert, für das kleine Knöpfchen", scherzte Coraline und versuchte, die Situation zu entschärfen.
Jonathan lächelte Coraline an.
Coraline versteckte sich hinter ihrem Knopfvater und dieser nahm eine schützende Position ein nachdem die Tür des Zimmer schlagartig aufgerissen wurde.