„Naja, also...", setzte Jonathan an, Coraline folgte mit „Ja?"
„Sie hat nach all den Jahren wieder zurück zur ersten Magie gefunden", erzählte Jonathan.
„Erste Magie? Was ist denn das jetzt?", fragte Coraline ungeduldig nach.
„Ich hatte es dir doch erzählt, als sie am Anfang ihrer Zeit in dieser Welt in ihrer Verzweiflung einfach nur ein kleines Zuhause wollte, ist eines entstanden", erklärte Jonathan und atmete tief ein.
Coraline's Gesichtsausdruck änderte sich. Sie wirkte nach außen sehr besorgt.
„Oh je, ich sehe, wohin das führt", sagte sie.
„Moment, ich will jetzt mal eine Erklärung!", rief Pauline.
„Dafür haben wir jetzt keine Zeit! Jonathan, sie hat wieder die Fähigkeit, Dinge aus dem Nichts zu erschaffen und du hast es mir verschwiegen?" Coraline wurde wütend.
„Ich wollte nicht, dass du die Hoffnung verlierst", gestand der andere Vater.
„Das wars, ich gebe auf, wir können alles vergessen. Sie wird uns beiden Knöpfe in die Augen nähen wie den anderen kleinen Kindern", Coraline ging im Kreis um das Klavier und sprach in ihrer Panik immer schneller, „Es ist vorbei, wir können alles vergessen, Pauline, es tut mir so Leid, dass ich dich mit zu mir genommen habe, es ist alles meine Schuld"
„Coraline, beruhige dich!", übertönte Pauline Coraline und hielt sie an den Schultern so fest, dass Coraline ihr gegenüber stand und Pauline ihr in die Augen sehen konnte.
„Wenn ich das richtig weiß, dann hast du Adriana schon einmal besiegt, du und nur du allein hast etwas geschafft, was kein anderes Kind vor dir geschafft hat. Du hattest den Mut und den Verstand dich ihr zu entziehen. Wenn du es einmal geschafft hast, dann kannst du es auch ein zweites Mal schaffen."
Pauline versuchte ihre Freundin zu ermutigen.
„Du verstehst nicht, sie ist stärker als je zuvor. Sie erschafft Dinge aus Licht und Luft, wir sind geliefert", meinte Coraline. Ihre Augen begannen zu tränen.
„Jonathan, woher hat Adriana überhaupt diese Kraft?", wollte Pauline in großer Angst um Coraline wissen.
„Einen Moment mal... Das ist es!"
Jonathan sprang auf und freute sich gewaltig.
„Was ist es?", fragte Adriana, die schlagartig ins Zimmer getreten war.
Die Gruppe erstarrte. Adriana's Schritte waren dieses Mal nicht auf den Treppen oder dem Flur zuvor zu hören gewesen.
„Nun.. Pauline wusste, wann die 5. Sinfonie Beethovens veröffentlicht wurde! 1808! Gut gemacht, Pauline!", versuchte Jonathan sie auszureden. Er schwitzte so stark, dass es spüren konnte, wie Schweißperlen von seinem Nacken über seinen Rücken bis zu seiner Hose flossen.
„So, aber ist diese Art von Theorie nicht ein Wenig überflüssig?", wunderte sich die andere Mutter.
„Ich finde nicht, ich finde es interessant", entgegnete Pauline.
„Naja, solange du es gut findest, ich finde es nervig", lachte die andere Mutter und Pauline setzte ein Lächeln auf.
„Es ist Bettzeit für dich", sagte Adriana in einem sehr ruhigen Ton.
Coraline, die zu ihrem Glück gerade hinter der Tür stand, als die andere Mutter sie öffnete, konnte ihren eigenen nervösen Atem selbst kaum hören.
„Ach komm schon", flehte Pauline, jedoch antwortete die andere Mutter sofort.
„Nein nein, das war genug Zeit, du brauchst deinen Schlaf."
„Na schön", willigte Pauline ein. Sie sah zu dem Knopfvater Coralines. Er nickte ihr leicht zu.
Adriana nahm Pauline an die Hand und ging mit ihr in Richtung Bett.
Sowie die Tür geschlossen war, sprang Coraline hoffnungsvoll auf.
„Was? Was ist es?"