Kapitel 68.

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Jungkook

Neuer Tag, neues Glück. Nach einer, Mal wieder bescheidenen Nacht, in der ich meinen besten Freund mehrere Male weckte und anbot, einfach wach zu bleiben, anstatt ihn durch meine Albträume zu wecken. Deswegen saß er, ähnlich müde wie ich neben mir in einer Vorlesung. Und obwohl ich echt versuchte, mich auf den einschläfernden Vortrag des Dozenten zu konzentrieren, endete es immer wieder daran, dass mein Kopf schwerer und schwerer wurde, dabei stützte ich ihn seit einer Weile schon mit meiner eigenen Hand.

Bis ich von Taehyung, der Mal wieder etwas zu spät in die Vorlesung kam, aus meinem Schlummer gezogen wurde. "Hab ich was verpasst?" fragte der Ältere atemlos, da er anscheinend hier her gerannt war, um nicht noch mehr zu verpassen. Dabei gab es hier wenig zu verpassen. Nicht einmal einen Satz hatte ich bis jetzt geschrieben, was auch daran lag, dass ich alle paar Sekunden meine Augen ausruhte.

"Definitiv nicht. Diese Vorlesung... Ist genau so öde wie das Thema" seufzte ich und blickte zwischendurch zu meinem müden besten Freund herüber, der tatsächlich eingeschlafen war. Sein Kopf ruhte auf seinen Armen, versteckt vor dem grellen Licht der Lampen des Hörsaals. "Wenn das so ist... Können wir sie auch einfach schwänzen" schlug Taehyung vor und zum ersten Mal erschien mir dieser Vorschlag als garnicht so schlecht. Normalerweise schwänzte ich nicht einfach irgendwelche Vorlesungen, ganz egal wie langweilig sich diese herausstellten. Taes Angebot jedoch kam gerade am richtigen Tag.

Nach einer langwierigen Nacht ohne viel Erholung und einer öden Vorlesung konnte ich mir besseres vorstellen, als hier rum zu sitzen. Obwohl ich mir bewusst war, dass Taes Gedanken sicherlich in eine gewisse Richtung gingen, hatte ich definitiv nichts dagenen. Seit unserem letzten Mal wartete ich förmlich darauf, seine Hände wieder auf mir spüren zu dürfen. Diese großen, göttlichen Hände genoss, die sich besser nicht anfühlen konnten. Ja, ich dachte sehr oft an seine Hände zurück. Wie auch nicht, bei seinem Talent, mit ihnen umzugehen.

"Und Jimin?" fragte ich, jedoch mit einem leichten Grinsen auf den Lippen. Eigentlich wollte ich meinen Freund hier keinesfalls alleine lassen, ohne ihm zumindest Bescheid zu geben, aber wahrscheinlich beschwerte sich dieser nur, weckte ich ihn aus seinem Dornröschenschlaf. Etwas, dass ich ihm diese Nacht schon genommen hatte, es also kein zweites Mal sollte. "Lass ihm einfach eine Nachricht da. So wie er aussieht schläft er hier bis morgen noch" lachte Tae und griff dann ohne ein weiteres Wort nach meiner Hand. Offensichtlich eine Geste mit der er deutete, ihm hinterher zu gehen und somit die Vorlesung zu verlassen.

Den Dozenten störte dies sowieso eher weniger. Er beendete seinen Vortag mit so wenig Enthusiasmus, dass man ja nur einschlafen konnte und Jimin wachte später mit einer Notiz auf. Anstatt dass er sich am Ende noch Sorgen machte. Ich würde all zu gerne wissen, wann er im Endeffekt aufwachte. Ob der Dozent ihn wecken musste, oder er ganz von selbst erwachte. Vielleicht suchte auch Yoongi nach ihm und fand den Jüngeren, vollkommen verschlafen, ganz alleine in einem Vorlesungssaal. Durchaus ein amüsanter Gedanke.

Ich auf der anderen Seite fand mich in Taehyungs Bett wieder. Nachdem wir die Vorlesung schwänzten, entschieden wir uns dazu, die Zeit auszukosten. Und für etwas viel besseres aufzuwenden, statt einem alten Mann bei seinem halbherzigen Vortag, den er sicher schon zum zehntausendsten Mal hielt.

"Taehyung Kim Jr... Scheint ganz schön erfreut, mich zu sehen" lachte ich nach einer Weile, in der wir in seinem Bett lagen, der Ältere zwischen meinen Beinen und gierig herum machten. Vorerst blieb es jedoch bei einem heißen und teilweise sogar wilden Kuss, da wir beide uns ein wenig zu sehr in dem, was wir gerade taten, verloren. Seine Zunge umspielte meine, während sich unsere Lippen immer wieder miteinander vereinten. Wirklich heiß, doch egal wie gerne ich weiter gehen wollte, spürte ich tatsächlich noch die Auswirkungen vom letzten Mal. Bei einer falschen Bewegung zog es in meinem Hintern und Sitzen stellte eine echte Herausforderung da. Zumindest eine einigermaßen bequeme Position zu finden.

Was keinesfalls hieß, dass ich diesen Moment hier nicht vollkommen auskostete. Denn das tat ich. Zog den Älteren eng an mich, nahm seine Lippen in Beschlag und gab uns kaum eine Sekunde zum Atmen. Naja, beziehungsweise tat Tae das. Ich ließ mich von ihm und der aufsteigenden Lust in uns beiden leiten, lehnte mich zurück und genoss. Bis Taehyung nebenbei auf seine Uhr blickte und sich sehr hektisch und überrascht von mir löste, gerade als ich den Mut aufbaute, mit meiner Hand zwischen seine Beine und zu seiner deutlich spürbaren Beule zu wandern.

"Fuck, tut mir leid aber shit- ich habe total vergessen, dass ich eigentlich genau jetzt bei meinen Eltern zum Mittagessen sein sollte, nachdem ich sie ewig nicht gesehen habe" sprach er, ohne nach einem Satz Luft zu holen, sodass ich es schwer hatte, ihm, beziehungsweise seinen Worten, hinterher zu kommen. Saß also ein wenig perplex und mit großen Augen im Bett, während Taehyung aus dem Bett stieg und in seinem Schrank herum kramte.

Seine Eltern verreisten oft. Taehyungs Vater arbeitete viel, eigentlich, so wie mir der Ältere erzählte, bestand sein ganzes Leben schon aus Arbeit. Da er deswegen oft auch in andere Länder musste, reiste Taes Mutter einfach mit. Er selbst blieb meistens hier. Seitdem er auf der Uni war sowieso, immerhin hatte er hier durchaus genug zu tun. Was jedoch hieß, dass er seine Eltern immer weniger sah.

Eigentlich schade. Er sprach gerne und immer positiv über sie. Anscheinend hatte er, so wie er es verdiente, eine unglaublich enge und gute Beziehung zu seinen Eltern.

Anders als ich... Der seinen Vater nie kennen lernte und dessen Mutter ihren Körper verkaufte, um sich Luxus zu leisten, den sie keinesfalls brauchte. Vernachlässigte ihre Kinder und sah ohne ein Wort dabei zu, wie ihre Liebhaber ihre Kinder missbrauchen. Wenn es nach ihr ginge, würde es keinen Unterschied machen, ob die Kerle nun sie, oder Seoyon oder mich vergewaltigten. Für sie spielten wir keine Rolle. Ganz im Gegenteil. Sie machte uns oft genug klar, ungewollt zu sein. Zwei Fehler, welche sie niemals hätte auf die Welt bringen sollen.

Wirklich ein tolles Leben.

"Willst du... Mit kommen? Ich bin sowieso zu spät, durch dich hätte ich mindestens eine... Naja, Ausrede" fragte Taehyung, klang dabei aber unerwarteter Weise fast ein wenig verlegen. Als traute er sich kaum mich zu fragen, ob ich mit ihm seine Eltern kennen lernen wollte. So sah ich den Älteren tatsächlich noch nie, weswegen es eine Weile dauerte, bis ich seine Worte verarbeitete.

Er wollte mich seinen Eltern vorstellen. Der Vorwand, ich sei bloß seine Ausrede, war gut verpackt und ziemlich glaubwürdig, erkennen tat ich jedoch etwas anderes. Weswegen mein Grinsen umso breiter wurde. Mein Körper auf der anderen Seite war gerade noch dabei, das Geschehene zu verarbeiten. Und den plötzlichen Abbruch des Älteren von einem heißen Moment, der mit der Zeit ziemlich intim und sexuell wurde. Der anfangs liebevolle Kuss entwickelte sich in eine ganz andere Richtig, bis Taehyung ihn sehr schnell beendete.

Schneller, als mein Körper reagieren konnte.

"Du willst mich deinen Eltern vorstellen? Als was denn? Den Kerl, mit dem du momentan... Ziemlich oft herum machst?" provozierte ich den Älteren ein wenig, der bloß in sich hinein grinste, mir aber schon ein paar Klamotten entgegen warf.

"Du bist mein Date, wenn du das möchtest, natürlich"

Oh wenn er wüsste wie sehr.

~

Es ist so unfassbar warm heute, I think ill die

Pretty Boy // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt