Jungkook
Es blieb still zwischen uns. Auf der Fahrt zurück zum Studentenwohnheim sprach keiner von uns ein Wort, aber das mussten wir auch noch. Manchmal sagten Taten doch mehr als Worte. Heute wurde mir das zum ersten Mal richtig bewusst. Ich genoss diese Ruhe sogar, nach all den Dingen, die heute passiert waren. Und in Taehyungs Nähe fühlte sich alles so leicht an. Zu vergessen, zu entspannen, zu lieben.
So standen wir hier. Ich hatte zuvor ein paar Sachen von meinem Zimmer geholt und kam zurück zu einem besorgten Taehyung, der mit einem Buch in der Hand auf dem Sofa saß. Er sprach weiterhin kein Wort, womöglich weil er, ähnlich wie ich, garnicht genau wusste, was er sagen sollte. Mir fehlten die Worte. Aber gerade brauchte es auch keine. Denn ich ging einfach auf ihn zu, schlang meine Arme um seinen Nacken und spürte seine bald schon vorsichtig an meiner Taille. Eng standen wir aneinander und sahen in die Augen des anderen. Verloren uns vollkommen in ihnen und ließen uns fallen.
Man spürte es sofort. Die Art wie unsere Körper sich in den Armen des anderen entspannten. Mein Herz schlug unglaublich schnell, sicherlich schneller, als es gut für mich wäre und meine erschöpfte Seele genoss die Nähe des Schwarzhaarigen. Ich sollte es nicht und doch fühlte ich mich bei keinem so geborgen und sorglos wie bei Taehyung.
"Bleib heute Nacht hier. Alleine der Gedanke daran... Dich heute, nach dem was passiert ist, alleine schlafen zu lassen, macht mich krank" und er klang so besorgt, seine Stimme viel weicher und sanfter als sonst. Das sonst leicht dunkle in ihr schien wie verflogen. Ich verdiente diesen Kerl nicht. Er sorgte sich viel zu viel um mich und ich konnte ihm dafür nicht einmal danken.
Ich schaffte es jedoch genauso wenig, Abstand zu halten, wie ich es sollte. Ganz im Gegenteil. Dieser Tag heute zährte an den restlichen Kräften, die ich noch aufbringen konnte. Deswegen rollten ein paar leise Tränen meine Wange herunter, als ich einfach erschöpft in Taes Arme fiel und ganz von selbst auf seinem Schoß endete.
Meine Emotionen überwältigten mich. All dieser angesammelte Schmerz, gegen den ich kaum mehr ankam. Und ich hatte niemandem, mit dem ich ihn teilen konnte. Taehyung blieb besser in Ungewissheit, denn selbst wenn er von meinen Gründen wüsste, verdiente ich keine weitere Chance. Ich verdiente seine Vergebung nicht den mir war klar, dass er sich schlecht fühlen und mir vergab. Und Jimin konnte ich genauso wenig davon erzählen.
Die Gefahr erschien mir zu groß, ihn in das ganze einzuweihen. Lee machte seine gefährliche Ader klar. Also brachte ich jeden, den ich dann meine momentane, aussichtlose Lage offenbarte, weiter in Gefahr. Meine Schwester stellte einen perfekten Beweis dar. Sie hatte zwar keine Ahnung davon, doch sie ließ er büßen. Womöglich müsste sie mit den Folgen des Unfalls ihr Leben lang klar kommen. Sie waren gering, für das Ausmaß des Unfalls und doch gab es diese. Leichte Einschränkungen in ihre Mobilität und weitere Nachwirkungen, so ganz konnte ich mich garnicht erst an die Worte der Ärzte erinnern.
Alles heute fühlte sich seltsam an. Als passierte es garnicht mir, sondern jemand anderem und ich sah dabei zu. Befand mich außerhalb meines Körpers und sah auf meinen Zustand, meiner Selbst herab.
Und gerade das brauchte ich gerade. Das, was ich jetzt bekam. Taehyungs starke Arme, die mich an seinen Körper zogen, so eng wie möglich. Der dadurch ausgeübte Druck wirkte beruhigend auf meinen Zustand. Eine enge und innige Umarmung wirkte sich positiv auf Stress aus und reduzierte diesen. Etwas, das ich gerade offensichtlich spürte.
"Taehyung" hauchte ich leise und atemlos, nachdem wir uns ein wenig voneinander lösten, aber bloß genug, um einander anzusehen. Unsere Körper blieben dabei so eng aneinander wie möglich, denn keiner von uns beiden wollte dieses Gefühl, gerade beieinander sein, missen. Also gingen wir einen Schritt weiter. Ohne zu sprechen verloren wir unsere Klamotten. Unsere Augen kommunizierten miteinander, sodass keine Worte nötig waren.
Also verlor ich mein Oberteil, welches der Ältere langsam von meinem Körper striff und ich erlöste ihn von seinem, bevor seine Lippen auf meinen landeten. Unser Kuss blieb ruhig und innig, mit einer unglaublichen Leidenschaft dahinter. Keiner von uns beiden konnte das immense Verlangen nacheinander leugnen. Und heute fühlte es sich umso intensiver an.
Weil es das letzte Mal wäre. Und anscheinend spürten wir diesen Fakt beide.
Seine Hände waren bald schon überall. Nach ein paar Minuten, in denen wir uns gegenseitig auszogen und unsere Lippen bloß voneinander lösten, wenn wir es auch wirklich mussten, saß ich nackt auf seinem Schoß, mit seinen Armen um meinen Körper geschlungen. Manchmal streichelte er mit seinen Fingern, die er flach an meinen Rücken legte, meine empfindliche Haut dort und brachte mich dazu, meinen Rücken durchzudrücken. Dies sorgte wiederum dafür, dass ich ihm unfreiwillig meinen Körper entgegen streckte und der Ältere als Anlass nahm, weiterzugehen.
Anstatt, dass er mit seinen Lippen die meinen verwöhnte, wanderte er weiter herunter zu meinem Hals. Dort küsste er sich seinen Weg entlang, von meinem Kinn weiter herunter, zu meinem Schlüsselbein und später wieder weiter hoch, etwas unter meinem Ohr. Kein Ort in dieser Region blieb ungeküsst. Und manchmal sogar saugte er. Keinesfalls fest genug, um seine Markierungen lange sichtbar zu machen und sie nach ein paar Sekunden oder Minuten verblassten, die Geste aber reichte.
Mir wurde unglaublich heiß. Ich spürte diese unglaubliche Hitze schon seit einer Weile in mir, doch jetzt, mit seinen Lippen und Händen überall an meinem Körper, breitete sie sich aus. Ich brauchte mehr. Viel mehr von Taehyung, seinen Händen, seinen Lippen, ich wollte alles von ihm. Ganz egal ob ich sollte, oder nicht. Mein klarer Verstand spielte in diesem Moment keine Rolle, oh nein.
Deswegen schaffte ich es irgendwann nicht mehr, meine Töne zurückzuhalten. Mir waren die eher dünnen Wände hier durchaus bekannt. Jimins und meine Zimmernachbarn bekamen das oft zu hören, denn leider trieb es mein bester Freund sehr gerne in unserem Studentenzimmer. Hoffentlich auf seiner Seite des Zimmers, in seinem Bett und keinesfalls auf meinem.
"Was ist... Mit deinen Zimmernachbarn?" hauchte ich leise, doch Taehyung ließ sich davon offensichtlich in keinster Weise stören. Er hielt zwar einen Moment inne und sah mich, selbst schwer atmend an, in der nächsten Sekunde jedoch verschlang er mich wieder förmlich. Natürlich erst nachdem er mir eine klare Antwort auf meine Frage gab.
"Ich scheiss auf meine Zimmernachbarn" und somit landete ich unter dem Älteren, der mit seinen Stärken Händen unter meine Oberschenkel griff und meinen Körper so mit Leichtigkeit in die Position brachte, in der er mich haben wollte. In dem Fall unter ihn, gepresst in die einigermaßen bequeme Couch, mit meinen Beinen rechts und links von seinem Körper, eng an diesen geschmiert. Seine Hände behielt er dort, an der Unterseite meiner nackten Oberschenkel, oder er glitt mit seinen flachen Händen zu meinem Hintern herunter.
Eine unmissverständliche Antwort. Dem Älteren schien es ähnlich zu gehen, wie mir. Wir beide ließen uns von dem leidenschaftlichen und innigen Moment leiten und es war ganz klar, wohin es ging. Immerhin lagen wir beide hier nackt. Und dieses Mal fühlte es sich fast schon so an, als wären wir ein eingespieltes Team. Vögelten jede freie Minute und kannten alles über den anderen. Verständigten uns ohne Worte, da wir diese nicht mehr brauchten.
Dabei schlief ich bis jetzt gerade erst zwei Mal mit ihm. Mein erstes Mal war da schon unglaublich gewesen, das zweite Mal dann aber umso besser. Es war unbeschreiblich, kaum in Worte zu fassen und so viel heißer, als ich erwartete. Zudem bekam ich durch ihn ein ganz anderes Körpergefühl. Fing an, selbst die Stellen an mir zu mögen, welche ich zuvor abstieß.
Aber nur in seiner Nähe.
Deswegen würde ich wahrscheinlich niemals wieder mit jemand anderen intim werden. Weil ich es mit niemandem, außer ihm wollte. Und ihn konnte ich nunmal nicht haben.
~
Whooo said that
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Pretty Boy // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓
Fanfiction𝐽𝑢𝑛𝑔𝑘𝑜𝑜𝑘 war noch nie besonders beliebt gewesen. Schon seit er klein war und mehr über sich selbst und wer er war heraus fand, lebte er damit, der Außenseiter zu sein. Dennoch weckte er das Interesse des beliebtesten und berüchtigtsten Stude...