17 - Sitz, Platz, Bleib für immer!

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Irgendwie ist es ein merkwürdiges Gefühl, in Sias Wohnung zu sitzen und Pico am Bauch zu kraulen.

Zwar sind die Hündin und ich noch längst keine besten Freundinnen, aber seit der Hundeschule hat sich unser Verhältnis zueinander extrem verbessert. Einmal bin ich sogar mit ihr allein Gassi gegangen, damit Sia zu ihrer Urgroßmutter ins Altenheim fahren und ihr zum 99. Geburtstag gratulieren konnte.

Wie wir das überlebt haben? Ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung.

Zwischendurch wollte ich Lowan anrufen, damit er die Hündin von einer Blumenwiese weglockt, aber letztendlich habe ich es erfolgreich geschafft, Pico mit Leckerchen zu bestechen.

Ein Hoch auf die Hundeleberwurst!

Seit diesem Vorfall habe ich mich kein zweites Mal getraut, Picos Frauchen zu spielen. Sicher ist sicher.

„Möchtest du noch ein Glas Wein haben, Sherry?", reißt mich Sias Stimme aus meinen Gedanken in die Realität zurück.

Meine beste Freundin hockt gutgelaunt neben mir auf dem Sofa und hat bereits dunkelrote Wangen, die eindeutig dem Alkohol zu verschulden sind.

„Was ist denn deine Mission, Sia?", frage ich sie lachend. „Eigentlich habe ich keine Lust, morgen mit einem zweiten Kater aufzuwachen. Mister Miez reicht mir schon."

„Haha, wie witzig du doch bist." Sia verdreht ihre Augen. Danach schnappt sie sich einfach mein Glas und füllt es fast bis zum Rand mit Rotwein auf.

Puh, mein armer Schädel ...

„Spielst du bei Lowan auch immer den Witzbold?"

„Nur manchmal."

„Hm ..." Sia nippt an ihrem eigenen Glas. „Seid ihr jetzt eigentlich so richtig offiziell zusammen?"

Oh oh, falsches Thema! Erst heute haben Lowan und ich darüber gesprochen, es langsam angehen zu lassen. Wir müssen uns erstmal besser kennenlernen und eine Basis schaffen, die stark genug ist, um das Fundament einer Beziehung zu tragen.

Auch wenn ich bereits Schmetterlinge im Bauch habe und in Lowan verliebt bin, ist es okay für mich, nur kleine Schritte vorwärtszumachen.

Ich weiß, dass Lowan in der Vergangenheit oft enttäuscht wurde und sich deshalb nicht mehr so schnell auf eine andere Person einlassen kann. Das ist auch der Grund, weshalb ich mich geehrt fühle, wenn er sich mir gegenüber öffnet und mich immer tiefer in sein Leben eintauchen lässt.

Am Ende findet sowieso zusammen, was zusammengehört, richtig?

„Nein, wir sind noch kein Paar. Morgen haben wir aber unser sechstes Date", antworte ich Sia seufzend. Damit sie mir diesbezüglich keine Nachfragen mehr stellen kann – meine Freundin ist nämlich ein Mensch, der schnell Nägel mit Köpfen machen möchte – frage ich sie neugierig: „Woher hast du eigentlich die ganzen Infos von deiner Hot-Liste?"

Zum Glück ist mein Themenwechsel erfolgreich, denn Sias Lippen verziehen sich zu einem verschwörerischen Grinsen.

„Na ja, es gibt da diese Gruppe auf Facebook", gibt sie zögerlich zu. „Gossip Girls ..."

„Wie die Serie?", hake ich nach.

„Ganz genau", bestätigt Sia. „Dort kann jeder einen Namen oder ein Foto von einem Mann reinschicken. Die anderen Gruppenmitglieder schreiben dann alles über ihn auf, was sie wissen. Ziemlich cool, oder?"

Wohl eher gruselig ...

„Und wie viele Frauen sind in dieser besagten Gruppe drin?"

Sia fischt ihr Handy vom Wohnzimmertisch, entsperrt es und tippt dann ein paar Mal wild auf dem Display herum. Kurze Zeit später verkündet sie feierlich: „Heute haben wir das siebentausendste Gossip Girl in unseren Reihen begrüßt."

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