9. Kapitel

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"Nein, ich nehme das Zeug nicht. Es gehört jemanden anderes und diese Person hat bald ein großes Problem deswegen!", sagte er gereizt.

Ich wurde noch wütender. So viel zu 'Treueschwur'! Er war so eine männliche hure! Und mein Hass ihm gegenüber wuchs immer mehr! "Wieso hast du die Scheisse nicht weggeworfen?!"

"Ich wusste nicht mal das, das hier ist". "Und was habe ich Bitteschön gemacht, wenn ich nicht geschlafen habe?!", fragte ich böse. Er war also ein Lügner und Betrüger! Was noch?!

Er grinste. Ach so, witzig fand er das auch noch? "Naja, am Anfang bist du durchgedreht und hast mit Sachen um dich geworfen. Danach hast du... Eigentlich grenzte das schon an versuchter Vergewaltigung".

Meine Wangen wurden sofort rot. "Nein!"

"Doch, Honey! Und weißt du wie schwer es war dir zu widerstehen? Das  hört sich zwar verrückt an, aber irgendwie hat mir das gefallen", lachte er.

Ich drückte meine Hände aufs Gesicht. "Hör auf zu reden, James..."

Seine Arme Schlangen sich um mich. "Ach komm, so schlimm war das nicht".

"Lass mich einfach in Ruhe!", sagte ich wütend und befreite mich aus seinem Griff.

Ich hob eine Augenbraue. "Was ist denn los?"

"Was los ist?! Meinst du das gerade ernst? Du... Egal!", zischte sie wütend und stand auf.

"Vor Einpaar Stunden warst du ganz anders", sagte ich.

"Vielleicht lag es daran das ich auf Drogen war!", sagte sie und lief ins Bad. Verwirrt kratzte ich mich am Kopf. 'Vielleicht bist du immer noch auf Drogen...' Das dachte ich mir lieber nur...

Nach zwanzig Minuten kam sie aus dem Bad, nur mit einem Handtuch um ihren Körper gebunden. Machte sie das extra? "Hey, Honey", sagte ich grinsend und drehte mich auf den Bauch. Sie antwortete nicht und suchte weiter Sachen aus ihrem Schrank "Hoooonneeyy!", provozierte ich sie weiter, doch bekam wieder keine Antwort. Bevor sie wieder ins Bad verschwand, sprang ich rein und hielt sie am Tür schließen auf. "Warte! Weinst du?"

Sie schaute mich böse an. "Ich habe keine Lust mit dir zu reden!"

Ich schloss die Tür und lief näher an sie heran. "Was ist los meine schöne?" Das sie so traurig darüber... Oh. Hier ging es gar nicht um die Drogen. Stimmt ja, sie hatte ihren Vater geliebt.
Ohne weiter nachzufragen, nahm ich sie in den Arm und drückte sie an mich. Sofort ließ sie ihren Tränen freien Lauf und krallte sich an mich. "Also stimmt es?!"

"Ich wollte nicht das du traurig bist, Chloe...", sagte ich leise und streichelte ihren Rücken entlang.

"I-Ich ertrag das n-nicht! I-ich will n-nicht das er weg ist!", schluchzte sie verzweifelt. Hätte ich sie jetzt nicht gehalten, läge sie am Boden. Ich dachte darüber nach wie es wäre Chloe zu verlieren und so fühlte sie sich wohl gerade im Moment. Ohne sie, hätte mein weiteres Leben keinen Sinn mehr.
Ich versuchte sie irgendwie zu beruhigen, ihr Herz schlug so schnell und sie atmete so unregelmäßig, das ich mir Sorgen machte "Menschen gehen..." sagte ich. "Du hättest es nicht verhindern können".

Er hob mich hoch und trug mich zurück ins Bett. Ich vergrub mein Kopf im Kissen und weinte weiter, ich konnte es nicht glauben. 'Wieso passiert das mir? Erst das mit James und jetzt mein Vater?...' Ich spürte seine Hand auf meiner Schulter. "Bitte! Fass mich einfach nicht an!", sagte ich gereizt. Ich wollte jetzt einfach allein sein und niemanden um mich herum haben! Wortlos nahm er seine Hand weg, blieb aber neben mir sitzen...

James war die ganze Zeit über bei mir gewesen. Erst vorhin war er aufgestanden und gegangen. Gott sei dank! Ich wollte einfach nicht in seiner Nähe sein! Er war das einzige was ich abstoßen konnte und so wie er mich betrogen hatte, musste er nunmal mit den Konsequenzen leben! Ich spürte wie das Bett neben mir runter ging und er über mir erschien. "Du hast noch nichts gegessen, oder?"

"Ich will nichts!", sagte ich gereizt und drehte mich weg. 'Lass mich einfach in Ruhe! Bitte!' Er kam auf die andere Seite. "Es ist schon Abend..."

Ich schlug ihm den Teller aus der Hand. "Ich habe kein Hunger! Lass mich einfach in Ruhe!"

Er schaute auf den Boden und atmete tief ein und aus. Ja, natürlich hasste er mich gerade, aber ich tat das auch. Ich hasste ihn! Wegen ihm war ich nicht Zuhause gewesen als es passiert war! Wie war es überhaupt passiert?! Ich hasste James und diese ganze verfluchte Welt!

"Willst... Du wenigstens was trinken?", fragte er leise und fing an, das Essen wieder aufzusammeln. Ich schüttelte den Kopf. "Nein!"

"Dann halt nicht", murmelte er...

H-B Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt