41. Kapitel

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Ich drehte mich um und hielt mir die Ohren zu. "Nicht hinhören, nicht hinhören, nicht hinhören", murmelte ich mir immer wieder selbst zu, um ja kein Geräusch mitzubekommen. Er wollte sie schnell töten! James hatte es selbst gesagt und ich vertraute ihm! Jetzt waren bestimmt schon zehn Minuten vergangen... Er würde mir nicht weh tun, oder?

Mir kam es ewig vor und nach weiteren zehn Minuten, wagte ich mich hinzuhören und... Oh mein Gott! Sie schrie immer noch! Wieso so lange?!  Ich kniff meine Augen zu. Ich war so verdammt feige! Dieses arme Mädchen, wer weiß was sie bis jetzt alles durchgemacht hatte und jetzt starb sie auch noch unter Folter! Jetzt hatte ich noch ein weiteres Leben auf dem Gewissen... Ich hielt die Anspannung einfach nicht mehr aus. Ich drehte mich schnell um und mir stockte der Atem. James war völlig in seinem Element. Es war abartig! Er ließ sie leiden und genoss jeden kleinen Schnitt den er ihr zufügte! Immer noch lebte das Mädchen!

Ich spürte plötzlich zwei Hände auf meinen Schultern und zuckte erschrocken zusammen, als ich Henrys Gesichte neben mir sah. "Siehst du das, Chloe?", fragte er leise, um James ja nicht zu stören. Mein Körper war in diesem Moment wie gelähmt. Ich konnte mich nicht bewegen, nicht reden, gar nichts. Es lag nicht an Henry, es lag an James. "Er hat sich nicht geändert, kleines. Das ist seine Leidenschaft, das hat er schon immer getan und er wird auch immer wieder rückfällig werden. Nicht einmal du, kannst ihn ändern. Er zieht dich sogar mit, Chloe. Ich wette er hat dir nicht erzählt, das du die Frau auf der Party getötet hast, oder?"

"Ich habe was...", flüsterte ich geschockt und auf einmal fiel mir alles wieder ein. Der lange Flur, ich und James, das komische Zimmer mit den roten Lichtern, die Stühle die im Kreis standen und... der Tisch in der Mitte, mit der Frau, die uns um Hilfe anbettelte... und zuletzt... Ich mit dem Messer.

"Wenn du gehen willst", fuhr Henry fort. "Dann kannst du es jetzt tun. Ich kümmere mich schon um ihn, mach dir keine Sorgen. Du wirst nie wieder etwas von uns hören". Ich schloss meine Augen. "Also süße, was machst du?"

"Dieses Spiel gewinnst du nicht! Du wirst kriegen was du verdienst!", sagte ich und schubste ihn von mir. Wütend schaute ich den Bastard an, der hier gerade einen Rückfall hatte! "James!", schrie ich, daraufhin zuckte er zusammen.

Ich hörte Henry leise lachen. "Falsche Entscheidung, Chloe. Er ist nichts für dich", sagte er und schloss die Tür.

James drehte sich langsam um, so als ob er gerade realisiert hatte, was er gerade getan hatte. Er ließ das Messer fallen. "Du weißt das..." "Nein!", unterbrach ich ihn. Ich schloss meine Augen und zog mein Oberteil aus. "Wisch dir erstmal das Blut weg!"

Mir ging in dieser kurzen Zeit, so viele Dinge durch den Kopf. Ich wusste nicht, wie ich mich jetzt verhalten sollte. Ich wusste nur das ich ihn nicht wieder voller Blut sehen wollte, wie ich es gerade eben getan hatte. Denn so war er nur ein Monster für mich. Nach kurzer Zeit sagt er: "Du kannst deine Augen öffnen..."

Ich schaute ihn an. Er hatte zwar immer noch Blut an seinem Körper, aber immerhin war das meiste weg und tropfte nicht mehr an ihm runter. Ich lief direkt auf ihn zu. Er schaute hoch "Hon..." Ich verpasste ihm eine ordentlich Ohrfeige. Das hatte er verdient! Sein Kopf drehte sich nach links und auf seiner Wange bildete sich sofort ein roter Fleck. "Das ist dafür, das du es genossen hast!" Ich war aber nicht bereit, ihn so einfach aufzugeben.

Sie kam noch einen schritt näher. Ich machte mich auf den nächsten schlag bereit, aber es geschah nichts. Im Gegenteil, ich spürte ihre Hände, wie sie sich langsam um mich schlangen und mich an sich drückten. Ich schaute verwirrt zu ihr runter. Wieso umarmte sie mich? Etwas perplex, schlang ich meine Arme um ihre Taille und legte mein Kinn auf ihren kopf. Ich machte einfach mit. Vielleicht verstand sie mich? "Es tut mir leid", flüsterte ich.

H-B Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt