45. Kapitel

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Ich warf meine schmutzigen Sachen in die Ecke und stellt mich unter die Dusche. Mir war irgendwie kalt und ich fühlte mich total unwohl. Ich schloss meine Augen und ließ das warme Wasser auf meinen Körper prasseln. Zu lange waren ich und mein Schatz schon getrennt. Zu lange waren ihre wunderschönen braunen Augen schon geschlossen... Ich hielt es nicht mehr aus. Sie musste endlich aufwachen! Henry hatte versucht sie mir zu nehmen... Er wollte uns alle töten! Ich schlug meine Faust gegen die Wand. Diese verdammte Wixxer! Und das nannte sich Freund? Bruder?... Ich wusch mir den ganzen Schlamm und das getrocknete Blut vom Körper. Wie sie dagelegen hatte... Blass, leblos.

Ich stellte das Wasser ab und band mir ein Handtuch um die Hüfte. Ein kleiner Blick in den Spiegel, verriet wie schlimm ich wirklich aussah. Dunkle Augenringe und eine Bleiche Haut. Ich seufzte und begutachtete die Sachen, die Ian mitgebracht hatte. Ernsthaft einen Anzug?! 'So ein Idiot, dachte ich und lief raus. Verwirrt bleib ich stehen. "Ian verdammt!"

Er löste sich von der brünetten Krankenschwester und grinste mich an. "Ups".

"Ich lasse dich gerade mal eine halbe Stunde allein und du bespringst schon die Krankenschwester?!", fragte ich genervt.

Er legte seine Hände um ihre Hüfte. "Sie hat mich verführt!", sagte er unschuldig grinsend. So ein Mistkerl.
Wir wussten beide das das gelogen war. Seufzend lief ich an beiden vorbei. "Na los, verzieht euch!"

"Ich bin in..." Er begutachtete, die vor scharm rot gewordene, Krankenschwester. "Einer stunde zurück!"

Ich bückte mich zu meiner Tasche runter. Zum Glück hatte auch Erik was mitgebracht. Etwas sinnvolleres, als einen Gucci Anzug. "Lasst euch Zeit", sagte ich und nahm mir andere Sachen raus.

Ian grinste und zog sie aus dem Raum. "Ich brauch nicht lange! Versprochen!"

Ich zog mich an und setzte mich wieder neben sie. "Wieso wachst du nicht auf mein Schatz? Du hast mich doch schon zu lange warten lassen". Ich umfing ihre Hand und lehnte meinen Kopf aufs Bett "komm schon Sweet... wach endlich auf" murmelte ich und merkte wie mein Körper immer schwerer wurde. Meine Augen brannten vor Müdigkeit und ich merkte, wie sie einfach zu vielen. Ich kämpfte dagegen an, doch mein Körper war erschöpft. Ich hatte keine Kraft, also gab ich mich der Müdigkeit einfach hin...

Er schien zu überlegen, lächelte aber gleich daraufhin leicht "komm mal mit. Ich zeig dir etwas".

Ich nickte hastig und ergriff seine Hand. Wir liefen raus, nur jetzt sah alles ganz anders aus. Es war nicht mehr unsere Straße oder unser Haus da, es war einfach eine große Wiese. Ich schaute auf meine nackten Füße. Auf dieser Wiese waren nur rote Blumen. Die Sonne strahlte, aus den leicht rosernen Wolken raus und ihre Wärme, traf auf meine Haut. Ich schaute weiter auf die wunderschöne Landschaft "wo sind wir?"

"Ist das nicht schön kleine?" Fragte er und lief weiter, meine Frage ignorierend. Ich tapste ihm hinterher. "Hier waren wir früher ganz oft" fuhr er fort "erinnerst du dich "

"Nein..." Ich schaute an mir runter. Ich war nicht mehr ein kleines Kind, ich war wieder erwachsen. Ich drehte mich im Kreis und betrachtete, das weiße Kleid was ich auf einmal anhatte. 'Was ist hier los?' Ich schüttelte meinen Kopf "Dad?" Fragte ich verwirrt.

Er drehte sich um und seufzte. Er rieb sich mit seinen Händen das Gesicht "das ist ganz normal kleine. Ich dachte du schaffst es noch, aber..."

Ich schaute ihn perplex an "aber was? Wo bin ich hier?" Versuchte ich es noch einmal.

"I-Ich kann das nicht..." murmelte er.

"Sagst du mir jetzt endlich was los ist?!" Fragte ich etwas lauter.

"Komm mit kleine..." sagte er und lief Voraus. 'Wieso beantwortet er mir nicht einfach meine Fragen?!' Wie als ob er meine Gedanken gelesen hätte, sagte er "deine Fragen beantworte ich dir gleich". Ich seufzte und lief ihm hinterher. Vor uns tauchte ein Haus auf "was zum?!" Sagte ich ungläubig und schaute mich mit offenem Mund um.

Er setzte sich auf die Veranda Treppen und klopfte neben sich "komm" sagte er.

Ich verschränkte meine Arme und setzte mich neben ihn. "Sagst du mir jetzt was los ist?" Fragte ich und suchte seinen Blick.

Er schaute mich nicht an. "An was, erinnerst du dich noch?" Fragte er monoton "bevor du hier her gekommen bist" fügte er hinzu.

Ich starrte in die Luft 'an was erinnre ich mich noch?' Ich kratzte mich am Kopf "ehm... Wir sind gerade von Henry entkommen und... sind dann weggefahren. Warte mal! D-Du bist Tod und..."

"Ihr seid von der Straße abgekommen und in den See gefallen. Du liegst im Krankenhaus und..." er stoppte.

Ich sprang auf "ich bin auch Tot!"

"Beruhig dich Spatz. Du..." stotterte er.

Ich schüttelte ungläubig meinen Kopf "nein, nein, nein, nein, nein! Ich bin nicht Tod! Nein!"

Ein piepen riss mich aus dem Schlaf. Ich sprang auf. Ihr Herz hatte aufgehört zu schlagen. Plötzlich füllte sich der Raum mit Mensch und ich würde aus dem Zimmer gedrängt. Sprachlos und verwirrt stand ich vor der verschlossenen Tür und schaute zu, wie sie versuchten sie zurück zu holen. Erst jetzt realisierte ich, was gerade vorging. Ich schlug gegen die Wand "nein, nein, nein!"

"Was ist los James?!" Fragte Ian und kam angerannt.

Ich tigerte im Flur rum "sie stirbt verdammt!"

Er schaute verwirrt in den Raum und dann wieder zu mir "komm setzt dich".

"Fass mich jetzt ja nicht an!" Knurrte ich.

"I-Ich, nein!" Sagte ich und lief ein paar Schritte zurück.

"Ich weiß, es ist nicht deine Zeit Chloe. Du musst gehen sofort! Du musst kämpfen!" sagte er.

Ich drehte mich um "ich liebe dich Papa" sagte ich und rannte weg. Um mich herum wurde es dunkel. Es versucht mich zu verschlingen, aber ich wollte es nicht. Ich spürte einen brennen in meinem Körper und meine Sachen wurden schwarz und nass "nein! Ich will nicht sterben! Ich will nicht sterben!" Sagte ich und rannte noch schneller. Schwer atmend blieb ich irgendwann mal stehen. Plötzlich wurde ich von einem hellen Licht geblendet. Ich hielt meine Hände vors Gesicht und blieb stehen. Ich drehte mich im Kreis. Es war hell und ich fühlte mich geborgen. Ich lächelte leicht, das berennen war endlich weg 'ich hab es geschafft oder?' Aber war das ein gutes Zeichen? Ich schüttelte den Kopf "nein, das ist nicht gut. Nein, ganz und garnicht!"

Der Bildschirm, der eigentlich ihren Herzverlauf in einer gebogenen Linie zeigen sollte, würde auf einmal ein gerader Strich. Meine Augen weiteten sich 'das kann nicht wahr sein... Sie darf mich verdammt nochmal nicht verlassen!' Ich sank langsam zu Boden "mein wunderschöner Schatz..." murmelte ich "was soll ich nur ohne dich tun?..."

"James..." fing Ian an.

"Nimm die Hand da weg!" Knurrte ich leise. Er zog sie sofort weg. Ich widmete mich wieder, mir selbst zu "ich kann das alles ohne dich nicht... Wie soll ich denn weiterleben?"

Ich rannte zurück ins dunkle. Wo mein Körper brannte und ich Schmerzen verspürte, aber das war mir egal. Ich war nicht bereit fürs sterben. Zu viele Dinge schwirrten mir immer noch im Kopf. Die Schmerzen wurde unerträglich und auf einmal verlor ich den Boden unter den Füßen. Ich fiel und versuchte zu schreien, aber kein Ton verließ meinen Mund egal wie sehr ich mich anstrengte "bitte nicht...!" Murmelte ich und riss meine Augen auf...

H-B Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt