20. Kapitel

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Genervt lehnte ich mein Kinn auf meiner Hand. James war oben, er meinte er hätte noch etwas zu 'erledigen' und ich durfte nicht dabei sein! Was verheimlichte er vor mir?
Ich schaute mich in der sauberen Küche um. Hier war kein einziger Blutstropfen. Es sah so aus, als wäre nie etwas passiert... „Erik?", fragte ich nachdenklich und schaute zu der Stelle, wo alles passiert war.

Er drehte sich mit dem Kochlöffel in der Hand um. "Ja?"

"Was... Habt ihr mit Michelles Leiche gemacht?", fragte ich zögerlich.

"Entsorgt", sagte er knapp und drehte sich wieder um.

"Entsorgt? Wo?"  „Ich habe sie vergraben lassen, auf einem Friedhof", sagte er.

Ich schaute ihn verwundert. „Hat das James wirklich zugelassen?" Ich war dafür, sie war trotzdem ein Mensch und meine... Naja, sie hatte trotzdem ein normales Grab verdient. Nur das James der selben Meinung war, bezweifelte ich etwas.

Und wie wenn man vom Teufel spricht, kam er gerade rein. "Da bist du ja. Komm, Honey", sagte er und hob mich einfach hoch.

Ich schaute ihn verwirrt an. „Warte! Wohin?"

Er trug mich die Treppe hoch. "Du hast gehört was die Ärztin gesagt hat und trotzdem bewegst du dich überall hin. Eine Woche Bettruhe, meine schöne!"

Sie ließ ihren Kopf auf meine Brust fallen. "Meinst du das jetzt ernst? Ich fühle mich gut und ich hab keine Lust die ganze Zeit alleine im Bett zu sitzen!"

Ich lief ins Schlafzimmer und setzte sie auf dem Bett ab. „Du bist nicht allein, ich bin da. Und dir geht es nur gut, weil du gerade die Tabletten genommen hast". Ich war gerade noch im richtigen Moment gekommen. Wieso musste sie Erik so viele Fragen stellen? Zugegebenermaßen, hatte ich schon ein schlechtes Gewissen. Ich hatte Chloe nichts erzählt, aber das war das beste. Michelle hätte nur weiter Ärger gemacht und ich musste meinen Schatz schützen. "Du wolltest früher nachhause und dafür bleibst du jetzt im Bett".

Sie verschränkte ihre Arme. "Und was soll ich den ganzen Tag hier machen?"

Ich grinst sie an. "...Mir fällt so einiges ein was man machen kann, damit die Zeit schneller vergeht".

"Bettruhe, James. Das heißt..." Mein Handy klingelte und unterbrach sie somit. Ich schaute auf die Nummer. 'Wieso zum Teufel, rufst du mich schon wieder an!', dachte ich verärgert. 'Alles muss man selbst machen!' "Was ist los? Wer ist das?", fragte sie skeptisch.

Ich stand auf und lief zur Tür. "Mein Geschäftspartner. Ich muss da kurz ran. Bin gleich zurück, Honey", sagte ich...

Ich starrte auf die fast geschlossene Tür. Ein Geschäftspartner? Irgendetwas hier war doch faul. Was machte er den ganzen Tag hinter meinen Rücken? Ich lehnte mich vor und versuchte zu lauschen, aber James sprach sehr leise. Ich verstand grad noch so, ein paar Wörter "...War hier..." Wer? "...Nein! Kein Wort zu..." Verdammt! Wem? Zu mir? "...Muss los..." Ich lehnte mich wieder zurück und schloss meine Augen. James konnte nichts vor mir verheimlichen. Ich würde schon herausfinden was er verheimlichte...

Eigentlich hatte ich gehofft, das wenn er sah das ich schlief, das er ging. Doch der Idiot hatte sich neben mich gelegt und war selbst eingenickt. Naja, immerhin konnte ich jetzt in Ruhe nachdenken. 'Wer hat ihn angerufen? Und warum?' Diese Fragen stellte ich mir immer wieder, aber ich fand keine logische Erklärung. Jetzt meldete sich meine innere fiese Stimme. 'Er hat eine andere'.Was? Nein, hat er nicht. 'Oh doch kleine, er betrügt dich'. Ich setzte mich auf. Das würde er nie tun! Oder? 'Da ist sein Handy, guck doch nach und überzeug dich selbst'.

H-B Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt