Verdammte Scheiße, warum tut das so weh? Ich war auf meine Knie gesunken, hatte meinen Kopf in meine Hände gelegt. Ich zog scharf Luft ein um den Schmerz zu mindern, aber so wirklich brachte es nichts.
Wenn ich meine Hände vom Gesicht nahm sah ich nur milchig trüb, einzelne kleine Glitzerstücke flogen in der Luft. Erst jetzt bemerkte ich die Hand die fest an meiner Schulter zog. „Hey Woo! Woo? Hörst du mich? Verdammt. Geht es dir gut? Alles ok Woo? Ey.", ich drehte mich um und blickte in Yeosangs angsterfüllte Augen. „Komm schon, sag was!".
Ich massierte meine schmerzende Stirn. „Alles gut. Mir geht es gut. Halb so schlimm.", „Der Scheiß sah echt schmerzhaft aus.". Ich schüttelte den Kopf. „Bin nur doof beim Sprung aufgekommen. Mir geht es gut. Yeo. Wirklich.".
Yeosang ließ von mir ab. Er musterte mich noch einmal gründlich und lief dann zur Box um die Musik aus zu schalten. „Das was dann erstmal für heute mit Tanzen Woo.", ich stöhnte auf. „Komm schon. Lass uns weiter machen. Bitte.", „Tut mit leid, aber das kann ich nicht verantworten. Bevor noch etwas schlimmeres passiert.".
„Yeooooooo!", er schüttelte den Kopf und ging schweigend in die Ecke wo er sich ein Wasser nahm und anfing ein bisschen an seiner Drohne rum zu basteln. Dieser Arsch.
Yeo war mein persönliche Assistent. Er stand mir im Alltag immer zu Hilfe. Nach der ganzen Zeit die wir zusammen verbrachten, haben wir uns eng angefreundet. Auch wenn er von meinen Eltern bezahlt wurde, wusste ich, dass ich ihm vertrauen konnte. Außer ihm gab es nur noch Mingi und ein zwei andere Menschen denen ich so vertraute.
Es hatte eine Menge Zeit in Anspruch genommen, aber irgendwann hat es dann doch mit uns geklappt. Wir gingen zusammen shoppen, erzählten uns den neusten Gossip und teilten Hobbys. Alle paar Wochen gingen wir zum Friseur um uns die Haare zu färben.
Momentan war er blond, sah übelst niedlich aus, da konnte nicht mal sein Todesblick was gegen tun. Ich hatte schon ein paar Monate eine Lavendel farbene Tönung in den Haaren. Ich liebte diesen Ton.
Eine Weile sah ich Yeosang dabei zu wie er an seiner Drohne rum schraubte. Dann nahm auch ich mir eine Flasche Wasser und ging ins Bad um meine verschwitzten Klamotten zu wechseln und mein Gesicht zu waschen.
Mein Kopf pochte nur noch ein wenig. Morgen Früh würde es wieder ganz vergessen sein. Als ich zurück ins Zimmer kam schwirrte Yeos Drohne mit einem monotonen Summen durch den Raum. Seine Augen folgten ihr hypnotisiert.
Ich hatte ihm die Drohne zu seinem letzten Geburtstag geschenkt. Er verehrte dieses Ding echt krass. Mein Freund hatte mir erzählt, dass er schon seit seiner frühen Kindheit angefangen hatte Drohnen zu sammeln. Seine Sammlung zähle im Moment zwischen zwanzig und dreißig Stück.
Krankhafte Faszination.
But what ever. So lange es ihm Freude bereitete? Ich öffnete eine Tür und ging in das Nebenzimmer. Mein Zimmer. Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und Griff nach meinem Pad. Es war viertel nach sieben. Wann würden wir anlegen? Bald müssten wir da sein.
„Lois, wie lange bis zum Andocken in Crescent?", „T-20 Minuten, Wooyoung.". Gut. Ich musste keine Sachen packen, hatte alles schon vor Stunden erledigt.
Lois. Das große Schiff der Regierung, welches meinen Eltern als Botschaftern zur Verfügung gestellt wurden war. Ein beachtliche Schiff. Mein Zuhause. Auch wenn es sich nicht so anfühlte. Inzwischen war auch ich ein Teil bei den Geschäften meiner Eltern. Ich liebte den Beruf und schlecht verdiente man auch nicht, aber mit zweiundzwanzig Jahren noch quasi unter der Fuchtel seiner Eltern zu leben ist auch nicht so geil.
Egal wie ich versuchte von ihnen weg zu kommen, immer wieder landete ich hier, irgendwann hatte ich aufgegeben. Meine Eltern freuten sich natürlich mich so lange bei ihnen zu haben, auch wenn ich nicht immer ganz ihren Wünschen entsprach. Es seie unseriös sich als so angesehener Geschäftsmann die Haare violett zu färben, zu Tanzen oder mit seinen Freunden jugendlichen Unsinn zu treiben.
Vielleicht sollte ich mir lieber einen Lebensgefährten suchen. So eine geschwollene Scheiße. Ich hatte noch mein ganzes Leben vor mit. Heiraten war gerade das letzte an das ich dachte. Ich versuchte so wenig Gedanken daran zu verschwenden wie möglich. Nicht einfach wenn man so oft daran erinnert wurde.
Die nächsten Minuten surfte ich ein bisschen in den Sozialen Netzwerken um mich zu beschäftigten. Yeosang war mit seiner Drohne beschäftigt.
Irgend wann kam jemand in das Nebenzimmer in dem Yeo hockte. „Mensch du Idiot, nehm deine Drohne aus meinen Haaren!", eine kräftige Stimme Drang aus dem Zimmer. Ich lehnte mich über meinen Stuhl um in das andere Zimmer spähen zu können.
„Halt still bevor die Propeller deine Haare noch mehr eindrehen! Ey!", „Schalte das Vieh doch erstmal aus du Trottel", „HAB ICH SCHON LÄNGST DU HIRNLOSER TOPF!", Yeosang versuchte konzentriert die Drohne die eben noch friedlich durch den Raum geflogen war aus Mingis silbernen Haaren zu befreien bevor er sie zertrümmerte.
Wenn man ihn so anguckte traute man es ihm direkt zu, so kalt zu sein. Aber nicht Mingi. Er war ein zuckersüßes Blümchen, nichts würde das ändern. Nicht sein äußerliches Erscheinen, noch sein Job als Militärischer Leibwächter. „Yaaa, Yeo pass auf, dass du ihm keine Haare aus reißt! Mingi zappel nicht so.".
Mingi war wie ein Kleinkind. Bis auf halt seinen Körperbau. Wir kannten uns seit wir dreizehn waren. Seine Eltern waren gerade mit ihm hierher gezogen um eine neue Jobstelle anzutreten. Mingi redete oft von seinem Heimatplaneten Wave und ich genoss es ihm dabei zu zuhören.
Er schien dort viele Freunde gehabt zu haben. In seinen Erzählungen passte dieser Ort auf Mingi und auch wenn ich das Gefühl hatte nicht ohne einen von meinen Freunden aus zu kommen, wünschte ich mir insgeheim, dass Mingi irgendwann dorthin zurück gehen würde.
Vielleicht gingen wir alle drei zusammen um dort ein neues Leben zu beginnen...
Yeosang schaffte es die Drohne von Mingi zu lösen und packte sie sorgfältig in einen Koffer. Mingi schaute sich im Raum wo immer noch alles frei geräumt war und die Boxen frei standen. „Habt ihr ohne mich getanzt?".
Mingi liebte das Tanzen genau so sehr wie ich. Schon seit eineigen Jahren trafen wir uns regelmäßig nur dafür. „Uns war langweilig. Woo hat sich natürlich gemault und wir mussten das ganze unterbrechen.", „Ernsthaft? Du bist hingeflogen?". Ich verdrehte meine Augen, es war mir aber trotzdem ein wenig peinlich.
„Lach du nur. Das hätte genau so gut einem von euch passieren können!", „Aber es ist dir passiert.". Ich stand auf und ging mit erhobenem Zeigefinger auf Mingi zu. „Fang jetzt ja nicht so an!".
Mingi klopfte mir auf die Schulter uns sofort wusste ich, dass meine Geste ihre Wirkung verfehlte. Er ging an mir vorbei und schnappte sich seine Tasche aus dem Regal. „Seit ihr bereit? Ich hab den restlichen Tag nur ein paar Stunden Training im Stützpunkt, also komme ich mit, danach habe ich frei. Wir sollten gleich Andocken." Yeosang und ich nickten.
Ich zog mit eine dunkle Batikjacke mit violetten Akzenten passend zu meinen Harren über. Yeosang trug einen langen, schwarzen Mantel und Mingi seine violette Puffjacke mit orangener Innenseite und orangenen Akzenten.
Zusammen schlenderten wir durch die Private Ebene meiner Familien. Am Aufzug erwarteten uns zwei Leibwächter die uns ab jetzt begleiten würden. Ein leichtes Rucken welches durchs Ganze Schiff zu gehen schien, signalisierte, dass wir angedockt hatten.
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Und die letzten drei Member <3
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Guerilla | Ateez FF
FanfictionAteez, berühmt berüchtigte Piraten die sich auf ihrem Schiff, der Aurora, durch die Galaxy schlagen. Als sie von einer Vertreterin der Föderation beauftragt werden, ihr zu helfen, und zwar gegen genau diese Föderation vor zu gehen, lernen sie auch w...