Nach einem gemeinsamen Abendessen mit Sebastian bereitete ich mich auf mein Treffen mit Lucius vor. Ich packte in eine kleine Tasche einige Tränke ein, die ich besonders klein zauberte, damit sie besser passten, dann schnallte ich mir die Tasche um. Mein Blick fiel auf Sebastian und ich musste lächeln.
Mein Liebster schlief nach dem Essen vor Erschöpfung auf der Couch in meinen Schlafgemächern ein. Ich wartete bis er tief genug schlief und zog ihm dann behutsam die Wolldecke, die ich aus Ominis Haus mitgenommen hatte, über seine Schultern.
Ich zog mich leise um und schrieb ihm eine schnelle Notiz, die ich auf den Couchtisch legte.Morgen früh bin ich zurück. Mach dir bitte keine Sorgen.
Ich liebe dich, LEin letztes Mal betrachtete ich sein schönes Gesicht im Licht des Kaminfeuers. Seine Sommersprossen wurden im Sommer immer ein bisschen mehr und seine Haare fielen im wieder auf die Stirn. Ich prägte mir dieses Bild genau ein. Wie unschuldig er aussah wenn er schlief, dachte ich.
Ich schlich mich leise aus dem Zimmer und ging zur nächsten Flohflamme. Kurzerhand teleportierte ich mich aus dem Schloss und in den großen Innenhof. Um zu apparieren musste ich schließlich das Gelände verlassen.
Gerade als ich ein paar Schritte gegangen war und schon kurz vor der magischen Grenze war, hörte ich wie Jemand hinter mir die Flohflamme benutze und ich beschleunigte meine Schritte.
„Ich lasse dich nicht alleine zu ihm, das kannst du vergessen, Lilly!", rief Sebastian mir, sichtlich verärgert hinterher. Innerlich fluchte ich.
„Du glaubst wirklich ein so schwacher Schlaftrank setzt mich lange genug außer Gefecht? Mit so einem billigen Trick wolltest du mich hier behalten?" Sebastian klang zornig.
Er gab sich alle Mühe mit mir Schritt zu halten. Ich strich mir meine dünnen, schwarzen Lederhandschuhe über, steckte wortlos meinen Zauberstab in die Gürtelhalterung und lief weiter ohne seinen Worten weitere Beachtung zu schenken. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich fühlte mich als würde ich ihn verraten, außen vor lassen. Etwas was ich nicht wollte, aber wovon ich überzeugt war, dass ich es tun musste.
„Lilly!! Lass mich wenigstens mit dir gehen!", rief er erneut und blieb frustriert stehen. „Was habe ich dir letzte Nacht gesagt? Du musst das nicht alleine durchstehen."
Ich hielt kurz inne und drehte mich zu ihm um. Er hatte die Fäuste geballt und sah mich verzweifelt an. Die erste kleine Träne rollte über meine Wange.
„Ich lasse nicht zu, dass er dir oder sonst Jemandem wehtut, der mir etwas bedeutet. Er hat gesagt ich soll alleine kommen, was denkst du wird er tun wenn er merkt, dass ich nicht alleine bin? Ich will endlich die Wahrheit erfahren, Sebastian. Ich hoffe das kannst du verstehen.", erklärte ich verzweifelt und warf mir die Kapuze von meinem schwarzen Umhang über. Sie verdeckte mein halbes Gesicht, was gut war. Darunter hatte ich nur ein schwarzes Hemd mit einem dunkelbraunem Korsett an, passend zu meinen kniehohen, geschnürten Stiefeln. Meine enge Stoffhose hatte dieselbe Farbe wie mein Hemd. Ich wollte möglichst unauffällig aussehen, aber auch wie ich selbst, wenn ich zurückkehrte. Zurück an den Ort meiner Kindheit.
„Lilly...bitte geh nicht. Ich kann dich nicht auch noch verlieren. Bitte, ich flehe dich an.", versuchte er ein letztes Mal mich umzustimmen. Ich schüttelte energisch den Kopf. „Er wird mir nichts tun. Ich werde bald zurück sein, versprochen.", versicherte ich ihm und lächelte schwach bevor ich meinen Zauberstab zog und auf ihn richtete. „Lilly, wage es nicht mich zu verhexen! Lilly!!!„
„Es tut mir so leid, Seb. Ich hoffe du verzeihst mir. Colloshoo!"
Mit diesem Zauber blieben seine Füße an Ort und Stelle stecken, als hätte man sie angeklebt.
Schnell desapparierte ich. Das letzte was ich sah, war Sebastians verletzter Gesichtsausdruck und eine Träne die ihm über die Wange lief.
Dieses Bild in meinem Kopf versetzte meinem Herzen einen gewaltigen Stich und ich fühlte mich schuldig. Noch nie hatte ich meinen Zauberstab gegen ihn gerichtet.
Es fiel mir nicht leicht ihn zurück zu lassen, aber es war das Beste für ihn. Ich musste ihn beschützen. Vor mir lag etwas, was nur ich alleine bewältigen konnte.
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Holding on to You (SebastianXMC)
Fiksi PenggemarTriggerwarnung: Gewalt, Sex, Alkoholkonsum, selbstzerstörerisches Verhalten, Schimpfworte Enthält außerdem Spoiler für die Story von „Hogwarts Legacy" Das Slytherin-Trio, berüchtigt seit der fünften Klasse und unzertrennlich. Ein paar Jahre nachde...