John POV
Sherlock war betrunken. Ich hatte ihn überreden können mit mir in eine Bar zu gehen. Ob das im Nachhinein immer noch seine gute Idee war, lässt sich bestreiten, denn wer denkt Sherlock wäre schon so nervig, besserwisserisch und provokant hatte ihn wohl noch nie nach drei Bier erlebt. Ich hatte schon nach einem Bier gestoppt, denn der Enthusiasmus mit dem Sherlock trank, war schon fast etwas besorgniserregend und irgendwer musste ja irgendwas im Griff haben und das war diesmal auf jeden Fall nicht Sherlock, den der war im Laufe des, gar nicht mal allzu langen, Abends schon zwei Diskussion verwickelt gewesen, die beide fast in einer Prügelei ausgeartet waren und ich wollte nicht riskieren heute in einem Kampf zu geraten. Als ich wieder zu Sherlock sah, hatte er schon das nächste Getränk in der Hand und das war auf jeden Fall irgendwas hochprozentiges. Kann man nicht einmal in Ruhe nachdenken ohne das Sherlock irgendeine Scheiße baut? Schnell griff ich nach Sherlocks Arm. „Wann hast du dir das denn bestellt? Was ist das überhaupt?" Ich sah mir den Shot genauer an. „Ist das Tequila?" Sherlock zuckte nur uninteressiert mit den Schultern. „Das ist von dem Typen da hinten." Er deutete mit dem Kopf zu einem, zugegebenermaßen ziemlich attraktiven, Mann mit braun-gold schimmernden Locken, grünen glitzernden Augen, gebräunter Haut, muskulöser Statur und einem charmanten Grinsen auf den Lippen als Sherlock zu ihm sah, der ein paar Meter von uns am Tresen saß. Toll! Jetzt wurde Sherlock auch noch angegraben. Irgendwas zog sich in meinem Inneren zusammen. Schnell versuchte ich erfolglos dieses Gefühl abzuschütteln und mich wieder darauf zu konzentrieren, dass Sherlock das Getränk, was wahrscheinlich Tequila war, nicht trank. Zu spät. Kaum hatte ich von Sherlocks Arm abgelassen, hatte er den Shot gekippt und der braungelockte, schlanke Mann schlenderte langsam und gelassen zu uns. „Hi, ich bin Alejandro." sagte er mit einem charmanten Lächeln, während er sich auf den Barhocker neben Sherlock setzte und mich dabei geflissentlich ignorierte. Viel Glück. So wie ich Sherlock kenne wird er gleich irgendwas sagen was Alejandro verscheuchen wird. „Sherlock." Sherlock lächelte zurück. Ich betone: er lächelte und er es war keins seiner unechten, genervten Lächeln das hier war ein schönes attraktives Lächeln. Flirtete Sherlock gerade? Die Schadenfreude gegenüber dem viel zu gut aussehenden Typen die ich gerade aufgebaut hatte, fiel wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Ich trank nun doch noch einen Scotch, während ich das Gespräch zwischen Sherlock und Alejandro unweigerlich zuhören musste. Das ich Eifersucht empfand, konnte ich nun nicht mehr leugnen. Ich hoffte es lag einfach nur daran das ich seit langer Zeit mit niemandem mehr geflirtet hatte, das es eigentlich was anderes war, wollte ich mir nicht eingestehen. Nachdem ich genug vom diesem ziemlich schleimerischen Gespräch hatte, was ehrlich gesagt sehr schnell war, bezahlte ich und schaltete mich gerade als Alejandro irgendwas davon laberte sie können ja zu ihm gehen, es sei ja nur 5 Minuten entfernt, ein. „Sherlock muss jetzt nachhause, bevor er etwas tut was er definitiv bereuen wird. Er hat für seine Verhältnisse viel zu viel getrunken. Aber es hat ihn bestimmt gefreut dich kennenzulernen." Alejandro sah herablassend auf mich hinab. Da! So toll wie er zu geben scheint ist er nicht. Ich wusste es. „Was mischst du dich denn jetzt ein? Bist du etwa eifersüchtig?" Ich setzte ein sichtlich geschauspielertes Lächeln auf. „Ich denke nur, dass Sherlock mehr verdient hat, als irgendein Typ der ihn nur ins Bett kriegen möchte, weil er offensichtlich und nachvollziehbarer Weise bei nüchterneren Personen keinen Erfolg hat. Wenn dir aber so viel daran liegt, kannst du ihm ja deine Nummer geben und Sherlock kann im nüchternen Zustand immer noch entscheiden ob er mit so einem Typen wie dir vögeln möchte." antwortete ich angepisst und wollte eigentlich gerade Sherlock mit zur Tür ziehen, als ich am Arm festgehalten wurde und zwei grüne Augen mich anblitzten. „Ich würde dir empfehlen nicht so dein Maul aufzureißen und dich schleunigst zu verzischen wenn du hier heil raus willst. Der Typ kann froh sein das überhaupt jemand ihn ins Bett kriegen möchte. Wenn er nüchtern auch so wie er jetzt ist, will niemand diesen arroganten Freak-" Weiter kam Alejandro nicht, denn da hatte meine Faust schon sein Gesicht getroffen. „Fuck. Was soll das?!" fuhr er mich an, sobald er wieder in der Lage war zu sprechen, mit einer Hand über seiner rechten Gesichtshälfte. Ich nahm Sherlock, der das alles interessiert verfolgt hatte am Arm und wandte mich vorm Gehen noch einmal um. „Wenn du es sofort kühlst, schwillt es nicht so stark an. Wenn deine Nase anfängt zu bluten, den Kopf nicht in den Nacken legen." Als ich Sherlock endlich zur Tür hinaus gezogen hatte, wobei meine rechte Hand nun ziemlich weh tat, sah Sherlock mich an. „Was ist?" fragte ich giftiger als geplant. Aus irgendeinem, mir nicht wirklich logisch erscheinenden, Grund war ich auch angepisst auf Sherlock. „Willst du nach Hause zu Fuß gehen?" fragte dieser plötzlich weniger lallend als erwartend nach einer kurzen Pause, in der er mich einfach nur angesehen hatte. Ich zuckte mit den Schultern. „Okay. Vielleicht bist du dann auch so ausgenüchtert, dass du wieder einigermaßen schlüssige Entscheidungen treffen kannst." Meine Stimme war immer noch kühl.
Nächster Tag
Als ich am nächsten Morgen wachwurde, war die ganze Wohnung still. Ich grinste. War Sherlock zu verkatert um mich um 6 Uhr morgens mit Krach zu wecken? Gemütlich stand ich auf und ging die Treppen nach unten. Tatsächlich war nirgendwo Sherlock zu sehen. Mit einem Glas Wasser und einer Tablette gegen Kopfschmerzen schlich ich langsam in Sherlocks Zimmer. Als ich Sherlock in seinem Bett sah, konnte ich nicht anders als zu starren. Abgesehen davon wie friedlich und schön Sherlock schlafend aussah, hatte er es gestern Abend anscheinend nur noch geschafft sich auszuziehen, weshalb er in Boxerschorts schlief und ehrlich gesagt sah er echt verdammt gut aus. Ich seufzte. Es war zu früh für mich um Selbstbelügung zu betreiben, ich stand auf Sherlock, das wusste ich doch schon längst. Deshalb hatte ich dem Typen gestern auch eine reingehauen. Das ich mich damit so abfand überraschte mich selbst ein wenig. Leise kniete ich mich neben Sherlocks Bettkante um auf der Höhe seines Kopfes zu sein. „Sherlock. Komm steh auf. Es ist schon..." Ich schielte auf Sherlocks Wecker. 19:72 ? „Auf jeden Fall nicht die Uhrzeit die dein Wecker anzeigt." murmelte ich. „Es ist schon spät genug." Ein tiefes Murren von Sherlock ertönte. Und plötzlich wurde ich von zwei leuchtend blauen Augen angesehen, die sich aber sofort wieder zusammenkniffen. „Scheiße..." entfuhr es Sherlock. Leise lachte ich auf. „Trinken, flirrten, fluchen... Noch irgendwas was du kannst von dem ich nichts wusste?" fragte ich, während ich Sherlock Wasser und Tablette reichte. Der nahm diese dankend an, richtete sich auf und schluckte sie ohne hinzusehen. Ich musterte Sherlock und bekam etwas Mitleid. „Mach dich fertig und ich mach uns beiden Frühstück." Ich wollte gerade aus der Tür gehen, als Sherlock „Danke." murmelte. „Danke sagen. Die Liste geht immer weiter." erwiderte ich belustigt und überrascht.
Das ist das fucking 30. Kapitel!
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Johnlock Oneshots
FanfictionJohnlock Oneshots Deutsch Meistens Fluff Ich rate euch zu den später geschriebenen Oneshots dieses Buches zu gehen, denn die sind deutlich besser.