John POV
In Gedanken versunken, machte ich, wie ich Sherlock versprochen hatte Essen, da wir aber neben Daumen und Augen ziemlich wenig in der Küche hatten, blieb es bei Kaffee. Die Erkenntnis das ich auf Sherlock stand war, wenn zwar nicht besonders überraschend, doch etwas zum Nachdenken anregend. Ich stand auf Sherlock. Fuck. Was habe ich mir bloß wieder eingebrockt? Wieso musste es Sherlock Holmes sein. Einer der nervigsten Menschen die ich je getroffen hatte. Wieso musste ich es mir auch so kompliziert machen? Gerade als ich den Kaffee fertig machte und meinen Kopf etwas verzweifelt gegen das kühle Holz des Küchenschrankes lehnte, hörte ich schlurfende Schritte hinter mir. Als ich mich umdrehte und Sherlock sah, grinste ich leicht sprachlos. Einerseits sah Sherlock komplett fertig aus, andererseits sah er auch gleichzeitig selbst mit einem offensichtlichen Kater verdammt gut aus. Sherlock trug eine graue Jogginghose, ein schwarzes Shirt und seine Locken standen noch wilder als sonst von seinem Kopf ab. Kommentarlos nahm er die schon befühlte Tasse Kaffee und nahm einen großen Schluck. „Ich gehe nie wieder mit dir trinken." murmelte er mit halbgeöffneten Augen und einem angepissten Ton in der kratzigen Stimme. Ich lachte auf. „Ich glaube das ich auch nie wieder mit dir etwas trinken möchte." Etwas zögerlich musterte Sherlock mich. „Ehrlich gesagt kann ich mich nur halbwegs an gestern erinnern. Du hast eben was von flirten gesagt... Habe ich mit dir geflirtet?" Leider nicht. Amüsiert schüttelte ich den Kopf. Wenigstens hatte ich jetzt die Freude Sherlock beizubringen, was er gestern so gemacht hatte. „Besser. Du wurdest angemacht von irgendeinem Idiot, hast mit dem Typen 2 Minuten geflirtet und wärst fast mit zu ihm gegangen." Sherlock blickte mich für ein paar Sekunden einfach nur an. Mein Grinsen wurde immer breiter. Dieser Anblick war einfach zu genial. „Wehe du erzählst das Mycroft." war der einzige Kommentar den ich dazu bekam. Kichernd nahm ich ein Schluck meines Kaffees. „Dann müsste ich auch erzählen das ich dem Typen mitten in der Bar fast die Nase gebrochen habe." Jetzt sah Sherlock mich wieder interessiert an. Sein Blick hing kurz an meiner rechten Hand, die an zwei Knöcheln leicht aufgeplatzt war. „Wieso hast du den Typen geschlagen?" Verwirrt sah ich ihn an. Hatte Sherlock nicht bemerkt wie dieses Arschloch sich verhalten hat? Vielleicht hatte er es auch wieder vergessen. „Er hat dich beleidigt." Sherlock legte den Kopf schief und sah mich leicht unverständlich an. „Danke, aber ich verstehe nicht ganz. Anderson beispielsweise beleidigt mich auch des Öfteren, aber auch wenn du sichtlich wütend auf ihn bist, schlägst du ihn nicht jedesmal. Was war hier anders?" Wie sagte ich das am besten ohne das Sherlock merkte das ich auch eifersüchtig war? „Anderson beleidigt dich ziemlich einfach er flirtet nicht mit dir nur um dich dann ins Bett zu kriegen und das nur weil er anscheinend untervögelt ist. Das wäre sogar unter seinem Niveau. Ich meine..." Nicht den Satz sagen, den ich sagen wollte. Nicht. „Ich meine wenn ich die Chance hätte und jemand wie du mit mir flirten würde..." Fuck. Ich hab's gesagt. Also ich hab's zur Hälfte gesagt aber das half auch nicht weiter. Wie versteinert sah ich starr auf einen Fleck an der Wand gegenüber von mir. Was habe ich getan? Wieso war ich bloß so dumm? Am liebsten würde ich mich gerade selbst ohrfeigen. Überrascht aber doch mit einem leichten Grinsen auf den Lippen sah Sherlock interessiert zu mir. „Dann was? Was würdest du tun?" „Hm?" Ich sah zu ihm. Ein nervöses kurzes Lachen entwich meinen Lippen. „Nein... Vergiss einfach was ich gesagt habe. Vergiss es einfach." „Du weißt doch das ich nur uninteressante Sachen vergesse. Also was würdest du tun wenn ich.. ich meine jemand wie ich mit dir flirten würde?" Die Müdigkeit war aus Sherlocks Augen gewichen und jetzt war da nur noch Neugierde und mir eindeutig zu viel Selbstbewusstsein. Nein ehrlich, mir war zwar bekannt das Sherlock selbstbewusst war aber selbst bei sowas? Aus Nervosität befeuchte ich meine Lippen und öffnete mein Mund um irgendwas zu erwidern, irgendwas um mich hier rauszuquatschen. „Ähm... Ich- Ich hab keine Ahnung..." Ich musste wirklich anfangen überlegtere und intelligentere Sachen zu sagen. „Ich würde dich wahrscheinlich ausfragen, auf ein Date zum Essen, oder worauf du Lust hättest oder so..." Sherlock nickte und stand auf. „Essen ist gut. Heute Abend um 6 bei Angelo. Ich geh jetzt duschen, ich rieche immer noch nach Alkohol." Er stellte seine leere Tasse neben der Spüle ab und wollte grade zur Tür raus als mein Gehirn sich wieder meldete. „Sherlock. Ich meinte mit Date ein richtiges Date... Du weißt schon: Wenn zwei Menschen die sich mögen ausgehen und sich amüsieren... was romantisches." Im Türrahmen stehenbleibend lächelte Sherlock mich an. „Ich weiß. Ich auch." Und dann war Sherlock auch schon weg. Okay. Was ist grad passiert? Ehrlich gesagt hatte ich nicht die leiseste Ahnung, aber jetzt hatte ich ein Date mit Sherlock. Ich sah auf die Uhr. Und das in 5 Stunden. Immer noch etwas unter Schock, stieß ich mich von der Küchenleiste ab und räumte die Tassen in die Geschirrspülmaschine ein. Was sollte ich jetzt die nächsten Stunden machen. Wie lange sollte ich einplanen um mich fertig zu machen? Was sollte ich anziehen? Gehe ich wirklich heute Abend auf ein Date mit Sherlock? Mochte Sherlock mich auch so wie ich ihn? Oder war das nur eine Art Experiment? Wie wird sich jetzt unsere Beziehung verändern? Mit zu vielen Fragen im Kopf ging ich nach oben in mein Zimmer, ließ mich gedankenverloren auf mein Bett fallen und starrte die Decke an.
DU LIEST GERADE
Johnlock Oneshots
FanfictionJohnlock Oneshots Deutsch Meistens Fluff Ich rate euch zu den später geschriebenen Oneshots dieses Buches zu gehen, denn die sind deutlich besser.