Sherlock POV
„Ja... Ja, das bin ich." Der Satz ging mir immer und immer wieder durch den Kopf. Johns nervöser Ausdruck in seinem Gesicht und das kleine, verletzliche Lächeln in seinen Mundwinkeln, als er es gesagt hatte. Der Blick der mir sagte das ich es war der gemeint war, das ich die Person war in die John verliebt war. Aber wieso? Wieso ich? Von allen Menschen, wieso ausgerechnet ich? Wieso sollte sich jemand wie er, in jemanden wie mich verlieben? John war klug, mutig, charmant, nett, witzig, hilfsbereit und so verdammt attraktiv... und ich? Ich war... ich; Sherlock Holmes, „Die Maschine" für den Gefühle ein chemischer Defekt waren und Anziehung erst Recht, aber jede Regel hat ihre Ausnahme und meine war John. Seit ich John kannte, seitdem er diesen Taxifahrer erschossen hatte um mein Leben zu retten, war ich in ihn verlieb gewesen. Realisiert habe ich es aber leider zu spät, viel zu spät. Erst als ich auf der Kante dieses elendigen Daches von St. Barts stand und „meine letzten Worte" an John richtete, hatte es mich wie einen Schlag getroffen, was es war was mich immer bei John bleiben lassen wollte, was mich so lebendig gemacht hatte und was die Leere in mir verschwinden lassen hatte. Ich wollte es John sagen, wollte ihm sagen das ich ihn, wie sehr ich ihn liebte, das mein Leben ohne ihn kalt und einsam gewesen war, das er mein Zuhause war und nicht diese Wohnung, das ich ihn zum überleben brauchte... so viel hatte ich ihm sagen wollen, aber ich hatte es nicht getan, ich bin einfach gesprungen. Als ich zurückkam nach zwei Jahren Folter, die ich nur wegen dem Gedanken an John durchgestanden hatte, war es zu spät gewesen, ich hatte meine Chance verspielt... hatte ich gedacht. John war verlobt gewesen und er war glücklich gewesen... ohne mich. Er hatte sein eigenes Leben aufgebaut, ein Leben mit seiner Frau und seiner Tochter, ein Leben in dem er mich nicht brauchte, und ich habe mich unter all dem Schmerz wirklich für ihn gefreut, ich habe mich mit Mary angefreundet, denn sie war freundlich und witzig und sie war vor Allem die, die John in seinem Leben brauchte und ihn glücklich machte, auch wenn ihre Ehe über ein paar Hürden gestolpert war. In Gedanken fuhr ich mir über die Narbe neben meinem Herzen. Und als Mary starb, habe ich mit ihm gelitten, ich habe alles getan damit John nicht weiter in dieses tiefe, schwarze Loch fällt. Ich habe mich fast umgebracht für ihn, ich bin rückfällig geworden, so stark das ich die Liste nicht mehr führen konnte, weil es zu viel geworden ist und ich den Überblick verloren hatte. Ich habe mich schutzlos, hilflos und verletzt den Händen eines irren Serienmörders ausgeliefert, weil ich wusste das John mich retten würde. Auch ohne dieses Wissen hätte ich es getan und ich hätte es immer wieder getan. Solange es John gerettet hätte, hätte ich alles getan. Ich habe nie aufgehört ihn zu lieben, auch wenn die ganze Welt dachte, dass ich nicht mal annähernd in der Lage dazu wäre, auch wenn ich meine Hoffnung auf Erwiderung schon längst aufgegeben hatte, auch wenn John immer wieder predigte er sei nicht schwul. Und als in den letzten Monaten dieser Funke, der am Anfang, der vor meinem „Tod" zwischen uns da gewesen war, wieder entflammt war, stärker als zuvor, wollte ich, auch wenn ich es sehr genossen hatte, nichts überstürzen, es nicht kaputt machen, aber jetzt hatte John es gesagt, er hatte gesagt das er verliebt war und jeder Idiot hätte erkennen können, dass er mich gemeint hatte. „Sherlock?" Ich zuckte zusammen. Ich war so in meinen Gedanken versunken gewesen, das ich die Umwelt vollkommen ausgeblendet hatte, mal wieder. Als ich meinen Blick wieder fokussierte, stand John, sichtlich nervös, vor mir. Verwirrt sah ich mich kurz um. Rosie war anscheinend wieder gegangen. Ich blickte hoch in sein Gesicht, sah ihn schweigend an und wusste einfach nicht was ich sagen sollte, etwas mir sehr selten passierte, denn eigentlich fiel mir doch immer etwas ein, irgendeine arrogante, etwas witzige Bemerkung. John lächelte sanft. Dieses Lächeln! Oh Gott, dieser Gedankengang... Ich war schon fast angewidert von mir selbst. Hilfe, ich mutierte zum Goldfisch. „Wieder wach?" fragte John, immer noch lächelnd, nach. Ich sagte immer noch nichts, starrte ihn und dieses wunderschöne Lächeln einfach an. Wieso sagte ich nichts? Okay, es war passiert: Ich war zum Goldfisch geworden. John schloss die Augen und seufzte, als er sie wieder öffnete waren sie gefüllt mit Unsicherheit. „Hey, tut mir leid wenn ich- wenn ich dich gerade vielleicht etwas überfordert habe. Ich kann dich vollkommen verstehen, und- und ich weiß auch das du nicht so ähm... der Gefühlstyp bist-" Sobald ich mich wieder regen konnte, unterbrach ich ihn und sein nervöses -zugeben etwas niedliche- Gestottere. Die Art wie ich ihn unterbrach, überraschte mich selbst ein wenig. Ich stand auf, sodass ich nur wenige Zentimeter von John entfernt war und legte meine eine Hand in seinen Nacken und meine andere an seine Hüfte. Vorsichtig beugte ich mich näher zu ihm. Kurz bevor sich unsere Lippen trafen, stoppte ich und suchte, nun doch etwas unsicher, Johns bestätigenden Blick. Der flache, schnelle Atem auf meinen Lippen, sein Geruch, der mich umgab und die warme Haut unter meinen Fingern, brachten fast um den Verstand, aber ich wartete auf Johns Reaktion. Johns Blick traf meinen, blieb kurz an meinen Augen hängen und huschte dann zu meinen Lippen und wieder zurück. John lehnte sich mir entgegen und dann endlich spürte ich seine Lippen auf meinen. Ein angenehmes, aufgeladenes Prickeln durchlief jede Faser, jede Zelle meines Körpers, füllte mich aus. Mir entwich ein wohliges Seufzen. Johns Lippen schmeckten nach Earl Grey und Keksen, sein Körper drängte sich mir entgegen und seine Hände krallten sich in meinem Hemd und in in meinen Haaren fest. Die Kontrolle über die Situation war mir entglitten und lag nun vollkommen bei John und das erste Mal im meinem Leben machte mir es mir nichts aus, dass ich nicht die Kontrolle über etwas besaß.
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Johnlock Oneshots
FanfictionJohnlock Oneshots Deutsch Meistens Fluff Ich rate euch zu den später geschriebenen Oneshots dieses Buches zu gehen, denn die sind deutlich besser.