André gab mir jeden Tag Erinnerungen zurück. Sie stellten meine ganze Welt auf den Kopf.
"Wie geht es dir, Celina?" André klang mit jedem Tag besorgter. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht." Meine Stimme war belegt. Die Sonne schien mir ins Gesicht. Er drückte mir sanft die Schultern. "Was kann ich dir Gutes tun, damit du dich besser fühlst?"
Ein leises Klopfen, das von der Haustür kam, ersparte mir die Antwort. André seufzte und ging zur Haustür. Er redete mit jemandem, ich verstand aber nicht was.
"Celina, kommst du kurz rein?" Ich vernahm Andrés Stimme.
Ich stand seufzend auf und ging ins Haus. Im Türrahmen blieb ich wie angewurzelt stehen. Ria, Mandaia und Marion standen im Wohnzimmer.
"Ach ich habe vergessen zu erwähnen, sie hat ihre Erinnerung zurück", André wuschelte sich durch seine Haare.
"Das ist erstaunlich mit deiner instabilen Magie", Marion klang beeindruckt.
"Hättest du etwas dagegen, wenn ich mir das mal anschaue?" Mandaia legte seinen Kopf schief und schaute mich sanft an. Ich zuckte mit den Schultern. Mandaia kam auf mich zu und legte zwei Finger auf die Stirn.
Ich entspannte mich und ließ Mandaia in meinen Geist eintauchen. Er zog sich fast sofort zurück. "Du hast sogar richtig gehandelt und auch sauber. Ich glaube, bei mir ist gerade eine Lehrstelle frei geworden." Mandaia drehte sich um und blickte André an. Der blinzelte ihn an. "Meinst du das ernst?"
"Wenn er es nicht ernst meinen würde, würde er es dir nicht anbieten", antwortete Marion und lächelte André an.
Andrés Augen leuchten. "Ja"
"Ich glaube, es wird Zeit zurückzugehen, auf Celina wartet jemand." Ria erschuf ein Portal und wir gingen zu fünft da durch.
"Celina!" Ich wurde gleich in eine Umarmung gezogen. "Wie geht es dir?" Garnok betrachtete mich von unten nach oben. Ich schaute ihm in die Augen, aber fühlte gegenüber ihm nichts mehr.
Kein Bauchkribbeln oder die angenehme Wärme, die ich einst empfunden habe, waren weg. Ich war Gefühlstaub. "Was ist los?" Garnok klang besorgt.
"Sie ist seit zwei Tagen so drauf, ich weiß nicht, woher das kommt", André kam auf uns beide zu.
"Wo ist Esmeralda?" Meine Stimme war mehr als belegt, da ich kaum gesprochen hatte.
Garnok hob überrascht die Augenbraue. "Möchtest du mit ihr reden?"
Ich nickte.
"Ria könntest du Celina zu Esmeralda bringen", Garnok wandte sich an Ria. Ria kam zu mir und legte eine Hand auf meine Schulter. "Komm, ich bringe dich zu ihr." Ich folgte Ria.
Wir gingen durch mehrere Gänge und irgendwann blieben wir vor einer goldenen Tür stehen. Ria klopfte. Die Tür ging von alleine auf. "Hier möchte jemand mit dir reden." Ria schob mich in den Raum. Die Tür schloss sich wieder.
"Celina" Ich wurde in eine Umarmung gezogen und Ruhe durchströmte mich.
"Esmeralda" Ich kuschelte mich in die Umarmung und Tränen liefen mir übers Gesicht.
"Oh Liebling", Esmeralda weinte.
Wir beide weinten.
Erst als wir uns beide beruhigt hatten, schauten wir uns an. Esmeralda hatte blondes, leicht gewelltes Haar. Ihre Augen hatten fast denselben Farbton, wie ihre Haare. Sie trug ein blaues Kleid.
Wir beide wussten nicht, was wir sagen sollten.
"Wie geht es dir, mein Schatz?"
"Jetzt besser, da ich endlich wieder bei dir bin."
Esmeralda lächelte und strich mir über die Wange. "Ich habe dich auch vermisst, uns trennt nun nichts mehr."
Ich vergrub mich in ihrer Umarmung, ich wollte sie nie wieder loslassen. Solange waren wir getrennt gewesen.
Auf einmal saßen wir auf einem Sessel, ich saß auf ihrem Schoß. Sie streichelte über meinen Rücken. Ich wurde müde, aber ich kämpfte dagegen an, ich wollte die Zeit mit Esmeralda anders verbringen.
"Wir haben jetzt genug Zeit. Ruh dich eine Runde aus, ich werde dich nicht mehr alleine lassen."
Daraufhin schlief ich ein.
Stimmengemurmel weckte mich.
"Sie denkt wirklich, dass es Esmeralda war."
"Ich hätte da nie mit spielen sollen", Darkos Stimme war sehr nah.
"Wenn sie das erfährt, wird sie vorallem mit dir nichts mehr zutun haben wollen, Garnok." Rias Stimme hatte einen Ton an sich, ich konnte ihn nicht richtig einordnen.
"Sie wird mit uns allen nichts mehr zutun haben wollen, wenn sie das erfährt." Darko war leiser geworden, aber ich konnte seine Worte verstehen, da es gebrummt hatte, als er gesprochen hatte.
Und jetzt dämmerte es mir, es war garnicht Esmeralda gewesen, sondern Darko. Sie hatten mich allesamt getäuscht.
Ich öffnete die Augen, nahm meine Arme aus seinem Nacken und stand auf. "Celina Liebling, was ist denn los?"
"Nenn mich nicht so Darko, nur eine Person darf mich so nennen und das ist Esmeralda." Eine Träne lief mir übers Gesicht.
Garnok stand da und beobachtete mich. "Es tut mir wirklich leid, dass wir auf diese Täuschung zurückgreifen mussten, aber du standest neben dir."
"Schieb dir deine Entschuldigung sonst wohin, du hast dein Vertrauen mehrfach verspielt. Und du Ria, danke, dass ich dir nicht vertrauen kann." Ich versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben.
Ich ging zur Tür, öffnete sie und verschwand auf nimmer wieder sehen.
"Celina, warte doch bitte!" Rias Stimme hallte den Gang nach. Ich stellte mich taub und lief einfach den Flur weiter.
Katja, die dunkelhäutige Frau und Sabine standen da und versperrten mir den Weg. Ich zwängte mich durch sie und lief weiter.
Sie hatten alle eine Grenze überschritten. Ich musste aus diesem toxischen Umfeld raus.
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Garnoks Gefährtin
FanfictionCelina dachte, dass sie nach dem Studium sofort eine Anstellung auf Jorvik findet. Aber so war es nicht. Seit einer sehr langen Zeit, hält sie sich, mit ihrem Pferd Snow, mit Minijobs über Wasser. Jede Bewerbung die sie an die Firmen schickt, endet...