24. Dezember

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Ein Kuss weckte mich. "Aufstehen Kleines."

"Noch fünf Minuten", grummelte ich, verschlafen vor mich her. Garnok lachte herzhaft.

"Deine letzten fünf Minuten sind schon vorbei und jetzt wird aufgestanden." Garnok fing an mich zu kitzeln.

"Ich ergebe mich schon", brach ich lachend hervor. Garnok ließ von mir ab. Ich stand auf und knuffte ihn in den Arm. Ich wollte gerade ins Bad gehen, als er mich an der Hüfte zu sich drehte.

Er gab mir einen Kuss auf die Lippen. Wie jedes mal lief mir ein wohliger Schauer über den Rücken. Ich vergrub meine Hände in seine roten lockigen Haare. Wohlige Seufzer kamen mir über die Lippen und eine Gänsehaut bildete sich auf meinen Armen. Ich wurde wirklich Wachs. Seine Hände wanderten von meiner Hüfte zu meinem Gesicht. Überall, wo er mich berührte, kribbelte es. Er hielt mein Gesicht in beide Hände. Unsere beiden Stirne berührten sich. Ich atmete seinen Duft ein. Er roch nach Meer. Wir unterbrachen unseren Kuss und er strich mir mit seinem Daumen über die Lippen. Die Umgebung knisterte.

"Ich kann meine Finger nicht von dir lassen", seine Stimme war heiser.

"Das beruht auf Gegenseitigkeit", erwiderte ich genauso heiser.

Er lächelte und gab noch einen schnellen Kuss. "Komm dann in die Küche." Mit diesen Worten verschwand er vor meinen Augen.

Garnok war wie eine Droge, wenn man davon gekostet hatte, kam man nicht mehr runter. Wir hockten die letzten Tage 24/7 aufeinander, dass es da nicht zu einem Streit kam, wunderte mich.

Ich ging ins Bad und zog mich um, als ich gerade heraustrat und Dunkelheit mich einschloss. Ich wurde auf den Boden gedrückt und meine Arme wurden auf meinem Rücken festgehalten.

"Du wirst mitkommen, ohne einen Mucks zu machen. Hast du das verstanden?" Diese rauchige Stimme kam mir bekannt vor, aber ich konnte sie nicht zuordnen. Ich nickte. Er zog mich hoch und ließ mich los. Aber als ich einen Schritt machte, wurde ich an der Hüfte festgehalten und mir wurde ein Tuch auf Mund und Nase gedrückt. Ich wehrte mich.

"Gar", weiter kam ich nicht mit meiner Telepathie, denn ich schlief vorher ein.

"Sind die Fesseln auch eng genug?"

"Ja, sind sie."

Mein Geist war irgendwie vernebelt. Was war passiert? Ich öffnete meine Augen und blickte gleich in zwei unbekannte Gesichter. Wo war ich? Ich versuchte, meinen Kopf zu drehen, aber er war irgendwie fixiert. Ich sah, dass auch meine Arme und Beine gefesselt waren.

"Was soll das?"

"Können wir sie nicht doch Knebel?"

Der andere, der Links von mir stand, nickte. Der Andere, der Rechts stand, hielt einen Stofffetzen in der Hand und würgte mich. Er tat den Stofffetzen in meinen Mund, ich versuchte ihn auszuspucken, aber es ging nicht.

"Wehr dich nicht, es wird nicht wehtun. Du wirst ein normales Leben ab heute beginnen. All deine Erinnerungen an die magische Welt wirst du vergessen." Die Hand, von dem der Links stand, war über meinem Gesicht. Ich wehrte mich in den Fesseln.

Mein Verstand wurde neblig. Erinnerungen an Esmeralda, Herr Sands, Sabine, Katja, an die Vala, Jessica, Marion, Mandaia, Ria und vorallem an Garnok verschwanden hinter diesem Nebel. Ich schrie verzweifelt. Ich sah nur noch weis, als ich tief und fest einschlief.

Garnoks GefährtinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt