Kapitel 2

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Die Dunkelheit, welche mich umgab, war erdrückend. Meine Luft war wie weg und es war schwer richtig zu atmen. Toten stille übernahm mein Denken und erstickte meine wild schwirrenden Gedanken. Wo auch immer ich war, es war kalt und einsam. War dies hier das elendige nichts? Würde ich ab sofort hier für immer festsitzen?

Helles Licht strahlte in meine Augen und sofort kniff ich diese wieder zu. Ich hatte nicht mal gemerkt das ich sie geöffnet hatte. Ich öffnete sie also noch einmal und langsam, aber sicher gewöhnten sich meine Augen an das helle Licht. Ich konnte Umrisse eines Zimmers erkennen, in welchem ich mich anscheinend befand. Es war mein Zimmer. Vorsichtig setzte ich mich also auf. Müde und erschöpft schaute ich mich um. Auf einem meiner Stühle lag meine Rüstung und meine Kleidung. Moment, meine Kleidung? Ich sah an mir herab und fand nichts weiter als eine Hose und einen Verband vor, welcher um meine Brust geschwungen war. Bilder des letzten Tags zogen durch meinen Kopf und ich musste mich selbst verfluchen. Wie konnte ich auch so dumm sein nicht zuerst den Pfeil geschossen zu haben?! Doch wer hatte mich verarztet und hier hergebracht? War es einer der Soldaten gewesen?

Vorsichtig stieg ich aus meinem Bett. Leise lief ich über den kalten Boden zu meinem Stuhl, von welchem ich mir meine normalen Sachen nahm. Ein frisches T-shirt, eine Hose und Schuhe. Dann lief ich zur Tür und öffnete sie. In der Kaserne herrschte Stille, was ich als Zeichen sah das die anderen noch schliefen oder schon auf Patrouille waren. Ich tapste den kleinen Gang entlang an den Zimmern der anderen vorbei in den kleinen Gemeinschaftsraum. Die Kaserne war nicht groß. Es fanden zehn bis zwölf Soldaten hier Platz, mehr nicht, und doch war sie wunderschön. Nicht viele Leute, die viel Krach machten, keinen wirklichen Streit, wunderschöne Aussicht aufs Schloss und gute Kameraden, mit denen man reden konnte.

Angekommen im Gemeinschaftsraum setzte ich mich an den kleinen Tisch und blickte nach draußen. Die Ebene, welche sich vor uns erstreckte, war immer noch etwas Blutgetränkt und erinnerte somit noch an den Kampf, der dort stattgefunden hatte. Ich seufzte leise. Die Monsterhorden wurden immer mehr und auch aggressiver. Was wohl mit ihnen los war? Noch dazu waren sie nicht die einzigen die Ärger verbreiteten. Auch eine Gewisse Bande trieb ihr Unwesen in Hyrule. Die Yiga Bande. Maskierte Typen und Frauen, welche sich gegen Hyrule gestellt haben. Shiekah, welche sich abgespalten hatten. Mörder und Banditen, die vor nichts Halt machten. Immer häufiger hört man von Angriffen ihrerseits auf Bauern, so wie Soldaten und Gerudos. Vor ihnen war man fast nirgends sicher.

"Du bist ja wach! Ich dachte schon ich hätte mich verhört, als ich Schritte im Gang vernommen habe." hörte ich eine bekannte Stimme. "Ich hätte auch nicht gedacht das ich direkt laufen kann, doch nun bin ich ja hier. Freut mich dich munter und gesund wieder zu sehen." meinte ich und drehte mich zu Damian um. Er lächelte. "Im Gegensatz zu dir war ich in Sicherheit auf der Mauer, aber ich bin beeindruckt von deinem Mut. Sowohl die Prinzessin als auch die Reckin der Zoras zu retten und dann auch noch freiwillig den Schaden einzustecken. Die Wunde schien echt tief, so wie die Zora gesagt hatte." sagte er. "Es ist nun mal unsere Aufgabe die anderen zu beschützen. Hätte ich es nicht gemacht, so wäre es vielleicht für beide zu spät gewesen." antwortete ich ihm leise. "Das Einzige, was gerade zählt ist das du wohl auf bist. Möchtest du etwas essen?" fragte er und lief zu der kleinen Küche. Ich schüttelte den Kopf. "Nein danke. Ich habe gerade keinen Hunger. Aber sag mal, wo sind die anderen?" stellte ich eine Gegenfrage. "Du wirst es nicht glauben. aber im Schloss beim König. Er sucht nach dir. Anscheinend wusste niemand wer du bist. Sowohl die Prinzessin nicht als auch die Recken nicht. Deswegen sollen alle aus einer Kaserne zum König, um dort mit der Reckin der Zoras zu sprechen, damit sie dich an deiner Stimme erkennen kann.", erklärte er mir und lachte leise. "Bis jetzt hatten sie aber noch keinen Erfolg. Du solltest den König vielleicht mal aufsuchen, wenn du wieder gesund bist." Ich schwieg. Eigentlich hatte ich keine wirkliche Lust dem König unter die Augen zu treten, weswegen mein Entschluss recht schnell feststand. "Ich werde nicht gehen. Ich möchte gerne noch etwas untertauchen, bevor er mich findet." sagte ich und er nickte. "Ich habe den anderen gesagt das sie dem König erzählen sollen, dass sie die einzigen aus unserer Kaserne sind. Ich hatte schon so eine Vorahnung das du das sagen würdest." meinte er und lächelte leicht. Ja, hier verstand man sich wirklich gut untereinander.

Um das ganze etwas zu erklären. Wir alle kannten uns untereinander und waren somit wie eine Familie. In unserer Kaserne waren nicht alle Zimmer besetzt, was hieß, dass wir von zwölf Zimmern nur sieben besetzt hatten. Ich inklusive. Meine Zimmernachbarn, Malik und Simon waren beide Schwertkämpfer. George, Neo, Collin und Damian, sowie ich, waren Bogenschützen.

"Warum bist du eigentlich nicht wie die anderen beim König?" fragte ich ihn also nach einer kurzen Zeit. "Ich war schon. Ich bin aber eher zurückgekommen, um nach dir zu schauen, falls du noch nicht wieder wach wärst. Schließlich wusste ja niemand, wie gut du die Wunde überstehst." antwortete er. Betreten schaute ich zu Boden. "Mach dir nichts draus. Einigen ging es genauso. Das ist auch der Grund, warum sie sich nicht dein Gesicht gemerkt haben. Es gab einfach zu viele zu verarzten. Wir haben also die Chance ergriffen und dich wieder hierhergebracht." meinte er aufmunternd. Sie waren also die die mich hierhergebracht hatten. "Danke" flüsterte ich leise und schaute wieder auf. Er kam zu mir und wuschelte mir durchs Haar. Es war eine kleine feine Geste, welche ich oft bekam. Sowohl von ihm als auch von den anderen.

Den restlichen Tag verbrachte ich damit zu Trainieren. Zwar ging es noch nicht wirklich gut durch die Wunde, dennoch versuchte ich wieder reinzukommen. Ich traf die Ziele Perfekt im Schwarzen und war froh, dass ich nicht verlernt hatte wie man Schoss. Nur gut, dass die nächste Patrouille erst in ein paar Tagen war.

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Kapitel 2 (endlich mal). Hoffe es hat euch gefallen ^^

Des Yigas LoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt