Vor den Toren der Stadt angekommen blickten uns zwei Gerudowachen entgegen. Als ich passierte nickten sie mir nur kurz zu und verbeugten sich anschließend vor Urbosa. Sie hatten also wicklich nicht bemerkt das ich ein Junge war. Ich wartete kurz darauf das Urbosa mir zeigte wo wir nun lang müssten, doch sie lief einfach an mir vorbei Richtung des großen Palastes. Ich war etwas verwirrt. Sollte ich ihr folgen? War mir das überhaupt erlaubt? Ich blieb ratlos stehen und erst da schien Urbosa aufzufallen das ich ihr nicht folgte. Sie drehte sich zu mir um und lächelte. „Kommst du mit, oder willst du hier draußen bleiben?" fragte sie scherzhaft. Sie wollte also wirklich das ich mit rein kam. Ich folgte ihr also zögerlich.
Der Palast selber war riesengroß. Er hatte zwar nur zwei Etagen, aber war dennoch groß. Wenn man rein kam konnte man direkt auf den großen Vergoldeten Thron schauen. Die Wände und Säulen waren schlicht aus Sandstein gemacht, doch es passte perfekt zur Umgebung und war dennoch edel wie ich fand. Urbosa führte mich zu einer kleinen Tür welche in einem Gang lag der nicht weit vom Thronsaal entfernt war. „Hier wirst du schlafen. Ich hoffe du wirst dich wohl fühlen." sagte sie freundlich. Ich öffnete also die Tür und schaute rein. Es war ein kleiner Raum mit einem Bett in der linken Ecke, einem Schrank ganz vorne rechts, einer kleinen Sitzecke hinten rechts, einem Schreibtisch Mitte links und einem großen Bücherregal über der Sitzecke. Auch einen Spiegel gab es. Ich staunte. Es war wunderschön. „Danke sehr." sagte ich und sie lächelte. „Fühl dich wie Zuhause. Wenn du Morgen wach sein solltest komm einfach die Treppe hoch in mein Schlafgemach. Dann besprechen wir alles." meinte sie. Dann drehte sie sich um und lief den Gang entlang zurück zum Thronsaal. Ich lief durch die Tür in das Zimmer hinein. Ich gähnte leicht was mir das Signal gab nun schlafen zu gehen. Ich zog mir also das Gewand aus und ein paar Gemütliche Sachen an. Dann lief ich zu dem Bett und legte mich hin. Kurz darauf flatterten meine Augen zu.
Die Sonne war am aufgehen, als Urbosa und ich bereits fertig waren mit Planen. Wir hatten lange geredet und die Hinweise besprochen die wir hatten um herauszufinden wo wir am besten Anfangen sollten mit der Suche nach dem Yiga Versteck. Zwar waren es unterschiedliche Hinweise gewesen, doch am Ende kamen wir beide zu dem Entschluss, dass das Yiga Versteck hier in der Wüste ihren Ursprung haben musste. Doch wo genau, da hatten wir auch keine Ahnung. Die Wüste war groß und dazu zählten auch die Schluchten. Wo also Anfangen?
Wir beschlossen mit der Suche am nächsten Tag anzufangen. Zuerst wollte Urbosa mir die Stadt zeigen. Zwar war ich nicht wirklich davon begeistert einen Tag unnötig zu verschwenden, doch im Enddefekt war ich einverstanden damit.
Das erste was sie mir zeigte war der Markt. Es gab Essensstände, Schmuckstände und Kleidungsstände. Doch auch so etwas wie Pfeile, Gewürze und andere Sachen waren vorhanden. Tagsüber herrschte viel Trubel auf dem kleinen Markt. Viele Gerudos liefen umher, kauften ein oder versuchten ihre Waren zu verkaufen. Doch auch Zoras und Goronen konnte ich erkennen. Auch sie schienen begeistert von all den Sachen zu sein die es hier gab. Mich interessierte eigentlich nicht wirklich etwas von dem Markt. Ich hatte weder Hunger, noch war ich ein großer Schmuckträger. Pfeile hatte ich genug und neue Kleidung brauchte ich nicht wirklich. Zu dem hatte ich noch ein Set von Urbosa, welches ich bisher noch nicht angerührt hatte. Was es wohl sein mochte?
Als nächstes Zeigte Urbosa mir das Hotel der Stadt und die Göttinenstatur, welche an einem kleinen Haus stand. Die Statut sah sehr mitgenommen aus. Der Stein aus dem sie war bröckelte leicht und ihr Gesicht war irgendwie verzehrt. Es sah fast so aus als würde sie traurig sein. Ich war nicht wirklich gläubig, doch dieser Anblick ließ leichte Wut in mir emporsteigen. So ging man jedenfalls nicht mit etwas um das für viele sehr wichtig war, sei es auch nur eine kleine Statur.
„Woran denkst du?" fragte Urbosa nach kurzer Zeit. Ich blinzelte kurz und schaute sie dann an. „Nur daran das man dieser Statur mehr Respekt erweisen sollte." antwortete ich. Erstaunt schaute sie mich an. Dann nickte sie aber. „Es sind nicht viele die zu ihr Beten und es kümmert sich auch kaum jemand um sie. Deswegen zerfällt sie langsam." erklärte sie. Ich schaute wieder zu der Statur. „Ich denke ich weiß was ich heute machen werde. Habt ihr Steine und Werkzeug da?" fragte ich sie und schaute aus dem Augenwinkel zu ihr. „Ja haben wir." sagte sie und lächelte mich leicht an. Ich lächelte zurück.
Die Sonne ging langsam am Himmel unter als ich endlich fertig war mit meiner Arbeit. Mit den Steinen, die Urbosa mir gebracht hatte, und den Werkzeugen die ich verwenden durfte, hatte ich angefangen die Statur der Göttin zu reparieren. Ich war zwar nicht geschickt in solchen Sachen, doch ich hatte dennoch ein bisschen Erfahrung darin wie man so etwas machte. Die Statur sah zwar nicht ganz so aus wie sie ursprünglich sollte, doch es war dem ganzen nahe. Ich war stolz darauf. Am Ende setzte ich ihr noch eine kleinen Blumenkranz auf den Kopf, auch wenn dieser nicht lange überleben würde in der Hitze des Tages. Doch wie als hätte jemand diese Gedanken gehört, leuchtete der Kranz leicht auf. Fast hätte ich gedacht das die Statur leicht lächelte, doch das konnte nicht sein. Das Licht erstarb kurz darauf auch wieder und nur noch die vereinzelten Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne tauchten die Statur noch in ein angenehm helles Licht. Ein Wunderschönes Bild.
Zum Abschluss des Tages beschloss Urbosa mir noch die Bar zu zeigen. Es war ein eher unauffälliges Gebäude, welches am Rande der Stadt verborgen lag . Und doch war es gut besucht. Als wir eintraten und ich mich umschaute, waren alle Plätze besetzt, außer die vorne bei der Bar selber. Wir setzten uns also dort hin und warteten auf die Dame die uns bedienen würde. Als diese da war nahm sie unsere Bestellung auch sofort auf. Während Urbosa ein Getränk mit Alkohol nahm, entschied ich mich gegen diese Art von Getränk und nahm ein Glas kaltes Wasser. Die Getränke kamen wenig später auch schon und ich trank sofort einen Schluck von meinem Wasser. Urbosa musterte mich ein bisschen, lächelte mich dann aber an. „Wo hast du gelernt mit dem Werkzeug umzugehen?" fragte sie. Ich stellte mein Glas wider ab und blickte gerade aus. „Von meinem Vater. Er ist Handwerker. Ich habe manchmal als ich kleiner war ihm Geholfen. Aber das war eher selten. Und wenn ich es mal gemacht habe, dann nur leichte Aufgaben wie Steine zurecht meißeln oder Nägel Hammern." antwortete ich ihr. „Und deine Mutter? Als was ist sie Tätig?" stellte sie eine weitere Frage. „Sie war eine Hotelmitarbeiterin. Jetzt ist sie die neue Chefin." sagte ich und lächelte leicht. Ich bekam manchmal Briefe von den beiden in welchen sie mir schrieben was in den letzten Tagen, Wochen oder manchmal Monaten passiert alles ist. Natürlich erkundeten sie sich auch bei mir was in der Zwischenzeit passiert war oder wie es mir ging. Meist sagte ich dann das alles gut wäre und nichts spannendes passiert sei, was natürlich eine große Lüge war. Die beiden Leben in Hateno und bekamen somit auch nicht mit wenn wieder ein neuer Kampf ausbrach. Wahrscheinlich würden sie mich nicht mal mehr erkennen wenn ich vor ihnen stehen würde. Nicht nur weil es sehr lange her ist das ich die beiden Gesehen habe, sondern auch wegen den ganzen Narben und Verletzungen die ich trug. Das einzige was vielleicht drauf hinweisen konnte das ich mal der kleine Junge gewesen war der bei ihnen gelebt hatte, war meine Stimme. Auch wenn diese ein bisschen tiefer geworden war, so erkannte man sie dennoch wieder, oder so hoffte ich.
„Wie lange bist du schon im Dienste Hyrules?" riss mich die neue Frage aus meinen Gedanken. „Zwölf Jahre lang." antwortete ich. Sie schaute mich erstaunt an. „Ich hätte vielleicht mit acht Jahren gerechnet, aber nicht Zwölf." meinte sie und ich grinste leicht. „Viele denken das. Aber ich bin mit Acht Jahren in den Dienst eingetreten. Meine Eltern waren richtig Stolz auf mich." sagte ich. „Wie hast du das geschafft?" fragte Urbosa interessiert und ich lachte leise. „Ich weiß es selber nicht mehr so genau. Ich habe mich damals sehr fürs Bogenschießen interessiert und auch mit dem Schwert kämpfen konnte ich einigermaßen. An einem Tag war ein Nachbar von uns zu Besuch welcher mir zugeschaut hat wie ich Trainiert habe. Er meinte ich hätte gute kämpferische Fähigkeiten uns das bei den Soldaten solche Leute gut gebraucht werden könnte. Damals wusste ich noch nicht das er ebenso ein Soldat war. Erst als er am nächsten Tag mit dem König vor unserer Tür stand. Ab da erinnere ich mich an nichts mehr wirklich, außer das meine Eltern zuerst überrascht waren und dann richtig Stolz." erklärte ich. „Das klingt in der Tat sehr interessant. Ich hätte nicht gedacht das du mir wirklich erzählen würdest wie du in den Königlichen Dienst gekommen bist." meinte sie darauf. Ich zuckte mich den Schultern. „Warum nicht? Du hast mir erzählt wie du zur Reckin wurdest, also kann ich dir auch erzählen wie ich . . . zum Soldaten wurde" sagte ich. Sie lächelte mich an. Ich wusste nicht wieso, aber wenn ich bei ihr in der Nähe war, fühlte ich mich geborgen. Ich fühlte mich verstanden. Ein Gefühl das ich nur hatte wenn ich bei meinen Freunden war. Doch wir beide waren keine Freunde. Wir waren ein Team. Vorübergehend. Doch ich würde die Zeit genießen. Ich wollte sie genießen auch wenn diese Mission Gefährlich ist. Solange wollte ich mich noch wohl fühlen. Bis der nächste Morgen anbricht.

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Des Yigas Lover
Fiksi PenggemarEin ganz normaler Bogenschütze wie jeder andere und doch so anders. Als eine gewisse Person aber in sein Leben tritt so ändert sich dieses doch schlagartig. Missionen die zu erfüllen sind, Befehle, welchen er gehorchen muss und Gefühle die ihn zum N...