Kapitel 9

29 5 1
                                        

Die Tage vergingen wie im Flug. Jeden weiteren Tag den ich noch hatte mit meinen Freunden nutzte ich. Entweder wir Trainierten zusammen oder spielten spiele Abends. Auch die Rederunden waren angenehm. Damian versicherte mir jeden Tag aufs neue das es die Richtige Wahl war den Auftrag angenommen zu haben. Dafür war ich ihm dankbar.

Leider mussten auch die schönen Sachen mal Enden. An diesem Tag war es so weit. Gestern erst hatte ich den Brief bekommen das es heute los gehen würde und so stand ich nun fertig angezogen und bereit vor meinem Spiegel. Es war noch relativ früh weswegen auch noch keiner wach sein dürfte. Die Sonne war gerade erst dabei aufzugehen und schickte vereinzelte Sonnenstrahlen in mein Zimmer. Ich schaute mich noch einmal im Spiegel an. Ich trug lockere Kleidung die gut für die Hitze waren. Sie waren dünn, aber würden im Notfall auch etwas warm halten. Ich seufzte. Das konnte ja was werden.

Ich lief zur Tür und öffnete sie. Es war Still in der Kaserne was ich als Zeichen sah das alle noch schliefen. Ich lief den bekannten Flur entlang bis zur Tür. Dort verharrte ich kurz. "Gehst du schon?" fragte mich eine verschlafene Stimme und ich zuckte zusammen. Ich drehte mich um und sah einen verschlafenen Damian an, welcher an der Wand lehnte. Seine Haare waren zersaust und seine Augen funkelten müde. "Ja, ich werde jetzt schon gehen. Je schneller das vorbei ist umso schneller kann ich wieder hier sein." sagte ich. Damian stieß sich von der Wand ab und kam zu mir. Dann legte er mir seine Hand auf die Schulter. "Du schaffst das schon. Vergiss nicht, wir sind da für dich egal wie weit weg du bist." meinte er und ich lächelte. "Danke"

Kurze Zeit später stand ich draußen. Damian war wieder schlafen gegangen, hatte mir aber versprochen das er den anderen Bescheid sagen würde das ich nun nicht mehr da war. Ich kramte den Brief hervor und las noch einmal wo genau der Treffpunkt war. Dann lief ich los.

Ich wartete eine kurze Zeit beim Stall des Schlosses bis Urbosa endlich auftauchte. Sie lächelte mich von weitem an und ich lächelte leicht zurück. Sie trug eine kleine Tasche bei sich aber ansonsten nichts weiter. Sie hatte die typischen Gerudo Kleidung an und wirkte recht entspannt. Sie blieb neben mir stehen und musterte mich etwas, doch sie lächelte weiter. "Hallo Flo. Schön dich endlich mal unter anderen Umständen zu sehen als in einer Schlacht." sagte sie erfreut. "Die Freude kann ich nur teilen. Schön auch euch zu sehen." erwiderte ich. Ihr Gesicht änderte sich kurz wie als wäre ihr etwas eingefallen. Dann gab sie mir die Tasche die sie trug. "Das sind Sachen die wichtig sind wenn du mit mir die Wüste bereist. Außerdem ein paar Tränke die dafür Sorgen, dass dir nicht so warm ist. Die Prinzessin meinte du wärst noch nie in der Wüste gewesen, deswegen dachte ich mir, ich besorge dir mal alles was du brauchst." meinte sie und ich war sprachlos. Sie hatte das alles für mich besorgt nur weil ich noch nie in der Wüste gewesen war? Wie nett und süß von ihr. "Danke sehr." sagte ich letztendliches und sie nickte.

Unterwegs auf Pferden, welche wir vom Stall bekommen hatten, ritten wir Richtung Gerudowüste. Urbosa erzählte mir davon wie wir vorgehen würden und wann wir loslegen würden. Außerdem erzählte sie mir das ich als Junge nicht in Gerudostadt rein könnte, da dort Männer verboten waren. Deswegen müsste ich mich rein schmuggeln. Sie schien aber schon einen Plan zu haben dafür und es hatte etwas mit der Kleidung zu tun die sie mir mitgebracht hatte. Ich hörte ihr aufmerksam zu und erfuhr so einiges über ihre Abenteuer die sie schon erlebt hatte und wie sie es geschafft hatte zur Reckin zu werden. Im Gegenzug erzählte ich ihr von meinen Freunden und sie wirkte richtig interessiert.

"Sag Flo, du redest sehr viel über Damian. Was genau ist er denn für dich?" fragte sie und ich war etwas überrascht von der Frage. Darüber hatte ich mir nie wirklich Gedanken gemacht. "Er ist mein bester Freund, fast schon wie ein großer Bruder für mich. Ich denke Liebe ist da nicht im Spiel und wenn doch, dann nur eine so eine Art Geschwisterliebe." antwortete ich ihr auf ihre Frage. Sie nickte. "Ich finde es erstaunlich das du so gute Freunde und Freundschaften hegst. Da könnte man fast denken das du ein perfektes Leben führst." meinte sie und ich lachte leise. "Perfekt würde ich es nicht nennen. Ich habe einiges schlechtes Erlebt und auch viele schlechte Erfahrungen gemacht, aber ich möchte nicht an der Vergangenheit hängen. Lieber schaue ich was die Zukunft mir bringt." sagte ich darauf. "Du hast eine gute Einstellung. Das kann ja ein Spaß mit dir werden." erwiderte sie und lächelte mich an. Ich lächelte zurück.

Unsere Reise dauerte eine ganze Zeit, doch wir erreichten die Wüste noch am Abend. De Sonne war gerade am Untergehen und die ersten Sterne leuchteten schon am Himmel. Die Wärme der Wüste umhüllte uns, doch sie würde bald der Kälte der weichen müssen. Überall war Sand und Kakteen und wenn man genau hinschaute konnte man ein kleines bisschen Licht vom Wüstenbasar sehen, welcher ein Zwischenpunkt war um sich auszuruhen. Genau dort würden wir als erstes hingehen, aber nur um dort kurz zu rasten. Unsere Pferde hatten wir beim Stall abgegeben, welcher vor der Wüste stand. Dort konnten die Pferde sich ausruhen.

Wir liefen also durch den endlosen Sand der Wüste und unterhielten uns etwas. Der Himmel war mittlerweile dunkel geworden und der Mond hatte den Platz der Sonne eingenommen. Die Temperatur um uns war deutlich kälter geworden und ich fror etwas. Dennoch lief ich weiter.

Bald kamen wir beim Wüstenbasar an. Urbosa suchte uns einen Platz an dem kleinen See, welcher in die Mitte des ganzen bildete. Es waren nicht viele wach oder draußen. Nur ein paar Gäste des Wüstenbasars. Ich lief zu dem kleinen See und setzte mich auf einen Stein. Ich schaute auf das Wasser, welches sich im leichten Wind hin und her bewegte. Mein Gesicht spiegelte sich auf der Wasseroberfläche und verschwamm immer wider. Ich seufzte leise. Ich vermisste die anderen.

Eine sanfte Hand legte sich auf meine Schulter und ich schaute zu Urbosa. Sie lächelte, schien aber meinen inneren Schmerz bemerkt zu haben. "Ich vermisse nur etwas meine Freunde." sagte ich leise. "Wenn wir hier fertig sind dann siehst du sie bestimmt wieder. Ich hoffe das es nicht zu lange dauern wird." meinte sie darauf. Ich hoffte das selbe.

Nach unserer kurzen Pause empfahl mir Urbosa das ich am besten jetzt eines der Gewänder anzog welches sie mir besorgt hatte. Ich holte also das erste raus, welches ganz oben lag und betrachtete es. Es war ein Gewand was aussah wie als würden es nur Frauen tragen. Verziert mit Edelsteinen sowie einem Gesichtsschleier und Waffenhalterung am Gürtel sag es aber dennoch edel aus. "Zieh es an. So kannst du dich an den Wachen vorbeischmuggeln ohne das sie bemerke das du ein Junge bist." reit sie mir und so tat ich es. Das Gewand saß perfekt wie als hätte es jemand genau an mich angepasst. Ich betrachtete mich im Wasser und tatsächlich sah ich aus wie eine Mädchen. Meinen Bogen hatte ich kurz abgelegt doch nun legte ich ihn wieder auf meinem Rücken zusammen mit den Pfeilen an. Urbosa lächelte mich an und kurz darauf setzten wir unseren Weg fort nach Gerudostadt.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Nach langer Zeit endlich ein weiteres Kapitel :) Hoffe es gefällt euch ^^

Des Yigas LoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt