Kapitel 22

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Wir genießen noch einen Moment gemeinsam das heiße Wasser bevor Tate die Dusche austellt und wir die Kabine verlassen. Tate reicht mir ein kleineres Handtuch für meine Haare und trocknet sich selbst ab, während ich mir mit dem Handtuch einen Turban mache. Als ich damit fertig bin, steht Tate da mit einem großen Badetuch, das er für mich aufhält. Ich trete zwischen seine ausgestreckten Arme und genieße, dass Tate mich abtrocknet.
"Was hältst Du davon, wenn wir nach dem Frühstück shoppen fahren? Ein bisschen bummeln im Einkaufszentrum." fragt Tate mich, als er meine Beine trocknet. "Ja gern" antworte ich und freue mich darauf gemeinsam mit Tate etwas zu unternehmen.

Wir gehen gemeinsam ins Schlafzimmer und Tate ist schnell mit Jeans und T- Shirt angezogen. "Magst Du Porridge zum Frühstück, Kleines?" fragt Tate mich und ich antworte "Wenn es süß ist, ja" mit einem Lächeln. Etwas unschlüssig schaue ich meine Tasche an, weil ich gerade unsicher bin, ob ich auch schon etwas anziehen soll. Denn eigentlich soll ich zuhause ja nackt sein. Tate bemerkt meinen Blick und sagt mit einem Lächeln "Zieh Dich schonmal an und mach Dich fertig, damit wir dann auch loskönnen". Ich entgegne "Danke, Sir" und nehme die Sachen aus meiner Tasche. Auch ich trage heute Jeans und T- Shirt, aber da ich meine Haare noch föhnen muss und ein bisschen Make- up auflegen will, geht Tate schonmal in die Küche um das Frühstück vorzubereiten.
Also verschwinde ich noch einmal im Bad. Meine Haare sind recht schnell trocken genug und ich flechte mir einen einfachen Zopf, den ich mir über die Schulter nach vorn lege. Ich betrachte mich im Spiegel bevor ich mich schminke und muss feststellen, dass ich mich verändert hab. Meine Augen strahlen richtig und ich habe dauernd ein Lächeln im Gesicht. Das hab ich Tate zu verdanken, denke ich und mein Lächeln wird breiter und meine Wangen rosa. Ich trage einen unauffälligen Lippestift auf, betone meine Augen mit Kajal, Eyeliner und Wimperntusche und bin so fertig für die Shoppingtour.

Auf dem Weg zu Tate nehme ich noch mein Handy mit und stecke es in meine Hosentasche. Dabei sehe ich mein Halsband auf dem Nachttisch liegen und seufze tief. Eigentlich würde ich es gern immer tragen und der Welt so zeigen, wer ich bin. Aber es ist schon sehr auffällig und ich nicht ganz bereit dazu. Also lasse ich es liegen. Heute Abend im Dark Sin kann ich es ja wieder tragen.

Als ich in der Küche ankomme, gibt Tate gerade den Porridge in Schalen. Es riecht köstlich nach Äpfeln und Zimt und prompt knurrt mein Magen. "Du kommst also genau richtig" sagt Tate lachend und ich antworte ebenfalls lachend mit einer leichten Verbeugung "Stets bemüht, Sir".
Es ist so schön, dass wir trotz der sexuellen Spannung, die oft zwischen uns herrscht und dem Machtgefälle, das ich immer mehr zu schätzen weiß, auch spielerisch und locker miteinander umgehen können.
Tate gibt noch ein paar Walnüsse und Ahornsirup auf den Porridge und bittet mich dann unsere Kaffeetassen mit zum Tisch zu nehmen, während er die Schalen rüberträgt.

Das Porridge schmeckt köstlich, Tate ist ein wirklich guter Koch. Wir unterhalten und locker und ich berichte, dass Sara nochmal nach Fynn gefragt hat und sie mich Montag wahrscheinlich über ihn ausquetschen wird. Tate lacht darüber und meint, dass Fynn ja auch deutlich Interesse gezeigt hat. "Meinst Du denn sie ist offen, was BDSM betrifft?" fragt er mich geradeheraus. Ich ziehe kurz die Stirn kraus, "Darüber habe ich auch bereits nachgedacht" gebe ich zurück und ergänze "Ich hab keine Ahnung. Sara hat bisher relativ offen mit mir über Sex gesprochen...aber halt nicht über Vorlieben, sondern sie hat von den letzten Typen eher erzählt, dass sie...naja...schlecht im Bett waren". Tate lacht laut und sagt dann "Okay. Ich werde Fynn definitiv damit aufziehen, dass ich so herausfinden werde, ob er gut im Bett ist". Das bringt mich ebenfalls zum Lachen und ich merke wieder, wie mir eine leichte Röte ins Gesicht steigt.

Inzwischen haben wir unser Frühstück beendet, räumen kurz auf und machen uns dann auf den Weg ins Einkaufszentrum.
Wir schlendern an den verschiedenen Geschäften vorbei und Tate hält meine Hand. Ich fühle mich wohl an seiner Seite, wir unterhalten uns und lachen viel.

Bei einem Unterwäsche- Geschäft bleibe ich stehen und schaue durch die offenen Türen hinein. Tate schaut mich schmunzelnd an und beschließt "Wir gehen rein". Kaum hat er das ausgesprochen, zieht er mich schon mit sich. Ich bin kurz ein wenig schüchtern. Ich war noch nie mit einem Mann Unterwäsche kaufen. Aber Tate ist die Ruhe selbst und total selbstbewusst. Keine Spur davon, dass es ihm hier drin unangenehm ist. Ich gehe mit ihm durch den Laden und schaue mir die unterschiedlichen Modelle an. Ein Set in Schwarz hat es mir besonders angetan. Der BH ist ziemlich durchsichtig und es sind diverse Bänder daran angebracht, die sich um das Dekolleté und auch den Rücken spannen. Es sieht fast ein bisschen wie eine Fesselung aus. Dazu gehört ein schlichtes durchsichtiges Höschen. Das beim näheren Hinsehen im Schritt offen ist. Sofort erröte ich und Tate bemerkt es. Er schaut sich an, was ich mir gerade ansehe und seine Augen verdunkeln sich. Er spricht leise an meinem Ohr "Das nehmen wir mit. Und den BH probierst Du an. Sofort, Kleines". Sein dominanter Ton lässt mein Höschen feucht werden und ich gebe nur "Ja, Sir" zurück. Ich suche mir die passenden Größen aus und schaue mich nach einer Umkleide um.

Kurz bevor ich hinein gehe, treffe ich auf eine Verkäuferin, die mir ein bisschen zu freundlich ihre Hilfe anbietet. Schließlich sei der BH ein wenig kompliziert anzuziehen. Bevor ich antworten kann, spricht Tate mit seiner bestimmenden, tiefen Stimme "Keine Sorge. Ich kümmere mich darum". Die Verkäuferin ist kurz irritiert, lässt uns dann aber in Ruhe.
Ich trete mit den Sachen in die Kabine und Tate wartet draußen. Das Höschen halte ich nur eben einmal vor mich, das müsste passen. So feucht wie ich gerade bin, will ich es nicht hier anprobieren. Dann ziehe ich mein T- Shirt und meinen BH aus. Von draußen höre ich Tate sagen, dass er noch etwas entdeckt hat. Ich versuche den neuen BH anzuziehen, doch die Bänder hängen überall schlaff herunter und Tate fragt durch den Vorhang "Wie sieht es aus?". Ich gebe ein missmutiges "Hmm. Ich weiß nicht." von mir. "Ich komm rein" sagt Tate und schlüpft in dem Moment schon durch den Vorhang.
Er sieht mich an und ich bemerke seinen dunklen Blick auf meinen Brüsten, der meine Nippel sofort dazu bringt sich aufzurichten. Durch den dünnen durchsichtigen Stoff kann man es deutlich erkennen. "Dreh Dich zum Spiegel, Kleines" befiehlt Tate und stellt sich hinter mich. Er nimmt die Bänder und führt sie über meinen Körper, bis sie kunstvoll um mich herum drapiert sind. Ich schaue mich im Spiegel an und gefalle mir. Als ich im Spiegel Tates Blick suche, kann ich auch an seinem Ausdruck sehen, dass es ihm gefällt. Ich beiße mir auf die Lippe und sage leise "Ich glaube wir nehmen es, oder?", Tate sagt sofort "Auf alle Fälle. Und schau mal das hier" und zieht dann ein weiteres schwarzes Kleidungsstück hervor. Es sieht ein wenig aus wie ein Faltenrock, nur viel viel viel zu kurz. Das Teil wird kaum meinen Hintern bedecken. Als ich in Tates grinsendes Gesicht sehe, muss ich lachen, nehme ihm das Teil ab und halte den "Rock" vor mich. Als ich es mir genauer ansehe, erkenne ich Strapse im Innern, an denen man Strümpfe befestigen kann. Ein raffiniertes Kleidungsstück und ich bin sofort verliebt. "Okay, das auch" sage ich und Tates Grinsen wird breiter.

Tate geht mit den Sachen, die ich kaufen will schonmal wieder raus und ich ziehe meine Sachen wieder an. Vielleicht traue ich mich sogar irgendwann die Wäsche mal im Dark Sin zu tragen. Als ich herauskomme, hat Tate bereits bezahlt. Meine Proteste diesbezüglich lässt er nicht gelten und wischt sie mit seiner strengen Dom- Stimme vom Tisch.
Hand in Hand gehen wir weiter, bis Tates Handy klingelt.
"Es ist Franziskus, ich muss mal eben rangehen" sagt Tate und nimmt den Anruf an. Zwischenzeitlich landet mein Blick in dem Schaufenster, vor dem wir gerade stehen. Ich gestikuliere zu Tate, dass ich mal eben reingehe. Tate lächelt und nickt. Es ist ein Laden, in dem es Schmuck und Accessoires gibt. Ich stöbere durch die Reihen und entdecke an einem Ständer für Ohrringe kleine silberne Triskelen, die ich mir sofort schnappe. So kann ich sehr viel diskreter auch in der Öffentlichkeit zu meiner Neigung stehen als mit dem Halsband.

Als ich an der Kasse stehe, um zu bezahlen, spüre ich Tates Nähe hinter mir. Ich weiß einfach, dass er es ist und lehne mich ein wenig an. "Hast Du was gefunden, Kleines?" fragt Tate dicht an meinem Ohr und sein Atem an der Stelle verursacht eine Gänsehaut bei mir. "Ja, Sir" erwidere ich leise und nehme die kleine Tüte von der Kassierin entgegen.
Wir verlassen den Laden und ich zeige Tate, was ich gefunden habe. Als er die kleinen Triskelen sieht, breitet sich ein riesiges Lächeln auf seinem Gesicht aus. "Sehr schön, Kleines" sagt er und küsst mich auf die Stirn.

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