Kapitel 3

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Ich wurde von meinem Handywecker geweckt. 6. Uhr. Oh Gott, das war eindeutig zu früh. Mir fiel ein, dass ich gestern Abend schon geduscht hatte, weshalb ich mich nur umzog und schminkte.

Danach ging ich runter in die Küche, um mir etwas zu essen zu machen.

Als ich unten ankam, saß Sam am Tisch und aß Müsli. Er bemerkte mich gar nicht, wohl genauso ein Morgenmuffel wie ich.

"Hast du das Müsli leer gemacht?", fragte ich ihn genervt. Er erschrak und ließ seinen Löffel in die Schüssel fallen.

"Verdammt Maddie, erschreck mich doch nicht so. Du kannst meine restlichen Cornflakes haben."

Er schob mir die Schüssel hin und ich setzte mich. Hatte er mich gerade Maddie genannt? Irgendwie mochte ich es, wie er meinen Namen aussprach. Und wollte er ernsthaft sein Essen mit mir teilen?

"Du kannst es essen, ich bin nicht giftig."

Ich seufzte und begann es zu essen. Es fühlte sich komisch an, aber was sollt's, ich wollte auch nicht hungrig den Tag überstehen.

"Ich hol dich um 15 Uhr am Parkplatz ab. Sei pünktlich."

Ich schluckte runter und guckte ihn verwirrt an.

"Wir können doch einfach zusammen zum Auto laufen?"

Er schüttelte den Kopf.

"Ich will nicht mit dir gesehen werden.", meinte er kalt.

Ich hörte augenblicklich auf zu kauen und starrte ihn an. War das jetzt sein Ernst?

"Sag mal Sam. Hast du vielleicht deine Tage? Du hast extreme Stimmungsschwankungen. Pass auf, dass du den Boden nicht mit deinem Blut volltropfst. Wenn du willst kann ich dir ein Tampon leihen. Hab kein Hunger mehr, kannst den Rest haben."

Ich stand auf und lief in mein Zimmer, ich schmunzelte ein wenig.

Es war erst viertel vor 7, Evan würde mich erst in einer dreiviertel Stunde holen. Ich packte schonmal mein Schulzeug zusammen und beschloss dann noch ein bisschen Musik zu hören. Da Emily und Dad sowieso nicht da waren, machte ich meine Musik so laut es ging.

"Man, mach die Scheiße aus!", hörte ich Sam rufen, doch es war mir egal. Dass er Nirvana Scheiße nannte, brachte mich schon zum Kochen. Ich guckte auf die Uhr. 7 Uhr. Ich hatte wirklich keine Lust länger zu warten.

Ich lief runter in die Küche, Sam saß am Tisch und rührte in seiner leeren Schüssel. Ich setzte mich ihm gegenüber und wartete auf eine Reaktion. Es kam keine, er starrte praktisch durch mich durch.

"Sam? Ist alles okay?"

Wieder erschrak er. Aber warum, ich saß genau vor ihm.

"Alles okay?", fragte ich ihn nochmal.

"Ja. Meine Freundin hat nur gerade Schluss gemacht."

Mich wunderte es, dass er es mir so offen sagte.

"Übers Handy? Was für eine... Und warum überhaupt? Die hat doch bestimmt keinen Grund dazu."

Er lächelte leicht.

"Doch. Sie hat einen Neuen. Sie liebt mich nicht mehr."

Ich wusste nicht warum, aber ich wurde wütend.

"Sam, so eine hat dich nicht verdient. Lauf und trauer ihr nicht hinterher. Wenn du jemand zum Reden brauchst, ich bin für dich da."

Er stand auf und kam zu mir. Dann, ohne jede Vorwarnung, küsste er mich. Erschrocken drückte ich ihn von mir weg.

Bad boys do it betterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt