Kapitel 17

9.5K 344 111
                                    

Und ich hätte aufhören sollen. Ich hätte sie nicht mehr küssen sollen, sie nicht mehr anfassen sollen, sie nicht mehr lieben sollen.

Aber ich tat das genaue Gegenteil. Ich küsste sie, ich fasste sie überall an und liebte sie jede Sekunde mehr.

Ich hätte gedacht, dass Maddie das hier beenden würde, doch auch sie vertiefte sich immer mehr.

Irgendwann zog sie ihr Oberteil aus, meins danach. Ich wünschte, ich hätte mich gewehrt und sie aus meinem Zimmer geschickt.

Stattdessen war ich so besessen von ihr und so verliebt in sie, dass ich sie einfach nur wollte.

Und so hatte ich Sex mit Maddie und zwar nicht nur einmal in dieser Nacht. Egal wie schön es war, als sie schlief, lag ich noch wach und wurde von Schuldgefühlen zerfressen.

Wie sollte es nun weitergehen? Sie hatte ihren Freund mit mir betrogen und bereute es kein Stück, nein sie wollte gar nicht mehr von mir los.

Ich wusste nicht, was in sie gefahren war. Ich beobachtete sie beim Schlafen, sie sah so wunderschön aus.

Sie hatte nichts an, aber ich sah nur ihren Rücken. Noch nie hatte ich einen so schönen Körper gesehen. Sie war in jeder Hinsicht perfekt.

Die ganze Nacht machte ich kein Auge zu, ich konnte einfach nicht ruhig bleiben. Innerlich tobte ein Sturm in mir.

Ich musste es Luke sagen, aber ich konnte die Beziehung von ihnen nicht kaputt machen. Ob Maddie es ihm erzählen würde? Sie könnte ihn doch schlecht anlügen.

Als mich mein Nachdenken irgendwann komplett verrückt machte, ging ich runter in die Küche und machte mir einen Kaffee.

Es war 5.30 Uhr, Maddie würde erst in etwa 4-5 Stunden aufwachen.

Ich malte mir aus, wie sie nackt in meinem Bett aufwachte. Ob sie es bereuen würde oder sogar noch mehr wollen würde?

Ich bemerkte, dass ich selbst noch nichts an hatte und ging leise in mein Zimmer und zog mir eine Boxershort an.

Als ich gerade wieder nach unten gehen wollte, murmelte Maddie was.

"Baby? Bist du das? Komm wieder ins Bett."

Ich runzelte die Stirn, aber legte mich dann doch neben sie. Sie kuschelte sich an mich, ihre nackte Brust lag auf meiner. Das fühlte sich alles so unglaublich falsch an. Ich konnte es nicht und stand wieder auf. Nun wurde sie entgültig wach.

"Wo willst du hin?", fragte sie mich schlaftrunken.

"Man Maddie, du hast deinen Freund mit mir betrogen! Glaubst du, ich tu jetzt auf heile Welt und benehm mich wie deine kleine, süße Affäre?"

Sie setzte sich auf und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.

"Fuck.", murmelte sie.

Kurz danach rief sie es lauter.

"Was hab ich getan man?!"

Sie klang verzweifelt und ich platze gleich. Mir wurde es zu viel und genau in diesem Moment dachte ich an meine Mutter. Sie hätte mir helfen können, da war ich mir sicher.

"Sam, wir dürfen das niemand erzählen, hörst du? Es war ein Fehler, das wissen wir beide.", sie weinte und guckte mich an.

Für mich war es kein Fehler, aber das behielt ich für mich. Ich nickte einfach und drehte mich um. Ich hörte sie vom Bett aufstehen und in ihr Zimmer laufen.

"Maddie? Es tut mir leid.", log ich und drehte mich wieder um.

Sie schloss gerade ihre Zimmertür, aber ich wusste, dass sie mich gehört hatte. Ich setzte mich auf mein Bett und rief Caspar an.

"Ey man, was los? Du weißt, dass ich meinen Schönheitsschlaf brauche oder?"

Ich seufzte.

"Kann ich zu dir oder bist du gerade beschäftigt?"

"Ne, klar kannst du kommen, man. Magst du auch bei mir pennen? Wir können dann morgen zusammen in die Schule."

Ich bejahte und packte meine Sachen zusammen. Danach klopfte ich an Maddie's Tür.

Sie saß auf ihrem Bett und hatte einen Block in der Hand.

"Ich wollte nur sagen, dass ich bei Cas penn. Bis morgen."

Ich lächelte und sie nickte.

"Viel Spaß.", meinte sie und ich verließ ihr Zimmer wieder.

Es war eine angespannte Atmosphäre zwischen uns und das gefiel mir gar nicht. Ich hoffte so, dass es wieder normal werden würde.

Ich fuhr zu der Tanke und holte noch einen Kasten Bier, bevor ich zu Cas fuhr. Als ich bei ihm war, grinste er, als er das Bier sah.

"Das letzte Mal, als du einen Kasten Bier mitgebracht hast, hat deine Ex Schluss gemacht. Steckt wieder ein Mädchen dahinter?"

Ich zuckte mit den Schultern und lief in sein Haus. Seine Eltern waren wie fast immer auf Geschäftsreise. Wir setzen uns auf seine Couch und öffneten das Bier.

"Bier um sechs Uhr morgens, das haben wir auch schon lange nicht mehr gemacht.", grinste er und auch ich musste grinsen.

"Und jetzt erzähl.", sagte er, nachdem er einen Schluck getrunken hatte.

"Du kennst ja Maddie."

Er nickte.

"Und du weißt auch, dass ich sie mag."

Wieder nickte er.

"Und dass sie einen Freund hat."

Er nickte nun zum dritten Mal.

"Sie hat ihn gestern mit mir betrogen."

Casper hatte wohl nicht damit gerechnet, denn er spuckte sein Bier aus.

"Du ruinierst ihre Beziehung, Sam. Ich dachte das hatten wir schon hinter uns."

Und damit hatte er recht, vor einem Jahr betrog ein Mädchen ihren Freund mit mir. Er bekam es raus, machte mit ihr Schluss und verprügelte mich.

"Du denkst wirklich Luke könnte mich verprügeln?", lachte ich.

Cas zuckte mit den Schultern.

"Weißt du's?", fragte er mich.

Und da zuckte ich mit den Schultern.

"Aber ich bin bei dir, um mich abzulenken. Also lassen wir das Thema jetzt."

Cas nickte und grinste.

"Lass mal zocken man. Ich hab Pizza bestellt."

Konnte man Pizza schon so früh bestellen?

Ich grinste und wir fingen an zu zocken. Man merkte wirklich, wie schlecht Cas war, denn ich machte ihn richtig fertig.

Als die Pizza kam, gab mir die Lieferantin ihre Nummer. Ich war mir sicher, dass ich mit ihr noch in der Kiste landen würde, sie war verdammt heiß.

Irgendwann gegen 23 Uhr legten Cas und ich uns schlafen, anders würden wir morgen nicht aus dem Bett kommen.

Ich dachte an Maddie und genau in diesem Moment bekam ich eine Nachricht von ihr. Ich hätte alles erwartet. Zum Beispiel, dass sie mir Vorwürfe machte und sagte, dass alles meine Schuld war. Oder dass sie und Luke sich getrennt hatten. Aber nichts davon war es.

Können wir das von gestern vielleicht nochmal wiederholen? Ich will nur sicher gehen, dass es auch wirklich ein Fehler war.

Als ich diese Wort las, verstand ich die Welt nicht mehr. Und ich verstand Maddie nicht mehr. Aber wann verstand ich sie schon?
_______

Bad boys do it betterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt