Kapitel 30

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Hatte ich erwähnt, dass es bis zur Schule etwa eine halbe Stunde Fußmarsch war?

Sam nahm meine Hand, Aiden lief auf der anderen Seite neben mir.

Wir schwiegen eine Weile, bis ich es nicht mehr aushielt.

"Und Aiden, was machst du so in den Ferien?"

Er guckte mich an und ich lächelte.

"Ich fahr mit Freunden in so ein Haus in Miami."

Ich grinste ihn an.

"Was echt? Wir wollten auch nach Florida. Sam wohin genau eigentlich?"

Ich guckte zu ihm, er sah ziemlich angespannt aus. Sein Griff um meine Hand wurde auch etwas stärker.

"Miami.", sagte er fast schon bissig.

Ich musterte ihn, aber sagte nichts.

Nachdem wir noch etwas redeten und feststellten, dass wir in Miama fast direkte Nachbarn waren, wurde es dann wieder still.

Ich guckte zu Sam hoch, aber er starrte nur gerade aus.

Danach guckte ich zu Aiden und er guckte gerade auf Sam's und meine verschränkten Hände. Als er meinen Blick sah, guckte er schnell weg.

"Ich muss schon sagen, ihr redet heute viel zu viel. Ist ja echt nervig.", murmelte ich.

Ich spürte von beiden die Blicke und verkniff mir ein Lachen, ich wollte möglichst ernst aussehen. Deswegen ließ ich Sam's Hand los und lief nach vorne.

Hoffentlich würde mir nun keiner von beiden auf den Hintern gucken. Ok, natürlich würden sie das.

Ich lief schneller und hörte, wie auch sie schneller liefen. Ich grinste und joggte schon fast.

Plötzlich hörte ich nichts mehr hinter mir. Ich drehte mich um und sah niemanden mehr. Verzweifelt drehte ich mich im Kreis, aber sah nur eine alte Frau.

Ich starrte in die Richtung aus der wir kamen und hielt nach Aiden und Sam Ausschau. Keinen von beiden sah ich.

Als ich gerade beschloss zurück zu laufen, wurde ich von hinten angesprungen und schrie erschrocken auf.

Ich drehte mich um und zwei grinsende Vollidioten standen vor mir. Grimmig guckte ich sie an.

"War das wirklich nötig?", fragte ich Sam, welcher immer mehr grinste.

"Wenn du uns wegrennst.", meinte er nur und nun brachen Aiden und Sam in schallendes Gelächter aus.

"Na, ihr versteht euch ja nun prächtig.", murmelte ich und lief wieder vor ihnen.

Ich guckte immer wieder hinter mich und war jedes Mal erleichtert, als ich sie hinter mir sah.

"Keine Angst Schatz, wir laufen nicht weg.", rief Sam und ich rollte mit den Augen.

Meine Mutter hatte mich einmal gefragt, wie oft ich mit den Augen schon die Erdkugel umrollt hatte.

Ich hatte als etwa 5- Jährige einen Film geguckt in dem die Hauptperson ständig mit den Augen gerollt hatte. Das fand ich so toll, dass ich selbst damit anfing.

Nun tu ich das schon seit elf Jahren und kann es mir einfach nicht abgewöhnen.

Ich bin so ein Mensch, der sich gerne Sachen bei anderen abschaut und irgendwann selbst damit anfängt.

Aus manchen Serien hab ich mein sarkastisches Verhalten. Ich kaue immer auf meinem Kopfhörerkabel herum, seit es Luke getan hat.

Ich spiele immer mit meinen Haaren, seit ich es bei meiner Mutter gesehen habe. Und was ich seit Sam tue, ist auf meiner Lippe herum zu beißen, wenn ich nervös bin.

Bad boys do it betterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt