Kapitel 15

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Lydia P.O.V.

Es war Samstag, Sam hatte mich gefragt, ob wir heute etwas unternehmen wollten. Ich sagte nicht nein und so kam es, dass Sam und ich gegen Mittag das Haus verließen.

Es störte Maddie nicht, aber dennoch fand sie es komisch. Zuerst gingen Sam und ich ins Kino, es war wirklich schön. Danach gingen wir etwas essen.

Anders als ich gedacht hatte, konnte man sich wirklich gut mit ihm unterhalten. Er brachte mich auch oft zum Lachen, an Fabian dachte ich während dem Date überhaupt nicht.

Ich fragte mich, was falsch an Sam war. So charmant und gutaussehend und trotzdem Single? Aber ich kannte ihn nicht und seine Vergangenheit ebenso wenig.

"Das Date ist wirklich schön.", sagte er, als wir gerade Händchen haltend durch einen Park liefen.

Ich guckte ihn an und lächelte. Er guckte mich ebenfalls an und kam mit dem Kopf immer näher. Wenige Sekunden später spürte ich seine Lippen auf meinen. Er küsste wirklich gut und war sehr zärtlich, doch es ging mir ein wenig zu schnell. Ich drückte ihn weg von mir.

"Sam."

Er guckte mich ratlos an.

"Hab ich etwas falsch gemacht?"

Ich lächelte.

"Nein, aber ich."

Mit den Worten drehte ich mich um und ging.

Ich hörte ihn rufen, aber es war mir egal. Ich war so wütend auf mich selbst. Wieso stand ich mir selbst im Weg? Ich hätte die Zeit mit Sam genießen können, aber stattdessen hing ich wie besessen an Fabian, mit Leib und Seele. Wieso konnte ich ihn nicht einfach vergessen? Ich war mir sicher, dass Sam keine bösen Absichten hatte, vielleicht war er sogar schon verliebt.

Heiße Tränen liefen mir über die Wangen und ich wischte sie wütend weg. Jedes andere Mädchen würde sich freuen, aber ich musste heulen. Mich musste man echt nicht verstehen.

Sam P.O.V.

Verdammt, wieso war sie gegangen? So klappte mein Plan nicht! Ich wollte mit ihr zusammen kommen, um Maddie eifersüchtig zu machen.

Wenn sie jetzt schon nicht wollte, wie sollte es dann weiter gehen? Aber ich war mir sicher, irgendwie würde ich sie schon um den Finger wickeln. Und spätestens dann würde Maddie erkennen, wer wirklich zu ihr passt.

Maddie P.O.V.

Ich wartete ungeduldig auf Lydia, ich wollte alles von ihrem Date erfahren. Ich hatte ein ungutes Gefühl dabei. Ob Sam es wirklich ernst mit ihr meinte?

Auf jeden Fall wollte ich nicht, dass sie nur ein weiteres Betthäschen sein würde.

Als ich gerade in die Küche gehen wollte, klingelte mein Handy. Es war Luke.

"Hey Maddie, können wir uns bitte sehen? Ich muss mit dir reden."

Ich war verwirrt, er klang so ernst.

"Klar, du kannst zu mir kommen. Ist alles okay?"

"Ja klar, bis gleich."

Und augenblicklich wusste ich, dass nicht alles okay war. So verabschiedete er sich nie. Nun war ich noch ungeduldiger, aber auch ängstlich. Was wollte er mir sagen? Wollte er Schluss machen? Hatte er eine Neue? Nein, so etwas würde Luke niemals machen, er war nicht der Typ dafür.

Ich ging runter in die Küche, Dad hatte wieder angefangen zu arbeiten. Ich runzelte die Stirn, sonst arbeitete er nie samstags. Ich rief ihn an.

"Hey Dad, wo bist du?"

Er stockte.

"Äh Schatz, gerade ist es ganz schlecht. Ich habe hier ganz schlechte Verbindung, ich ruf dich zurück."

Mit den Worten legte er auf. Da mir dieses Gespräch nicht gerade half, beschloss ich Evan an zu rufen, er wusste sicherlich einen Rat.

"Hey Evan."

"Hey Maddie, was gibt's?"

Ich lief hin und her.

"Nichts besonderes. Ich wollte nur fragen, wie es dir so geht."

"Kann mich nicht beklagen. Du Maddie ich muss jetzt auflegen, bis Montag in der Schule."

Wollten mich etwa alle auf den Arm nehmen? War heute der offizielle "Sei-nicht-nett-zu-Maddie-Tag"?

Ich gab es auf und setzte mich auf die Couch. Das hätte ich mir aber gleich sparen können, denn zu diesem Zeitpunkt klingelte es.

Ich stand auf und öffnete Luke die Tür. Er lächelte mich an und gab mir einen Kuss. Gut, anscheinend wollte er nicht Schluss machen. Ich ließ ihn rein und wir liefen in mein Zimmer. Mein Herz pochte wie verrückt. Was, wenn er mich betrogen hatte? Wir setzten uns auf mein Bett und er guckte mich ernst an.

"Machst du Schluss?", platzte es aus mir heraus.

Er guckte besorgt, aber lächelte dann.

"Wie kommst du denn auf sowas? Natürlich nicht."

Ich zog die Augenbrauen nach oben.

"Na, was ist denn dann?"

Er grinste und holte eine Schachtel aus seiner Hosentasche. Er gab sie mir und ich guckte ihn nervös an.

"Na los, machs auf."

Er grinste immer noch.

Als ich die Box öffnete, kam ich nicht mehr aus dem Staunen raus. Es war eine wunderschöne Kette, an ihr ein Herzanhänger. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich unser Datum in dem Herz eingraviert.

"Wir sind heute einen Monat zusammen, Schatz. Ich wusste, dass du es vergisst. Deswegen wollte ich dich überraschen. Ich war am Telefon absichtlich so kalt, ich wusste einfach, dass du Angst kriegen würdest."

Ich lächelte ihn an und küsste ihn danach.

"Machst du sie mir um?"

Ich hielt meine Haare fest, während er die Kette fest machte. Danach gab er mir einen zärtlichen Kuss.

"Das war aber noch nicht alles Maddie."

Fragend guckte ich ihn an.

"Wir fliegen dieses Jahr in den Urlaub, nach Ibiza. Mein Bruder kann wegen seiner Arbeit nicht mitkommen. Deswegen wollte ich dich fragen, ob du Lust hast. Du musst auch nichts zahlen, dass kann ich übernehmen."

Das meinte er doch nicht ernst.

"Schatz! Das, das ist ja unglaublich. Meinst du das wirklich ernst? Klar will ich mit, natürlich. Was für eine Frage. Und nein, ich kann es selbst zahlen. Oder halt Dad."

Ich lachte und auch er lachte. Dann küsste er mich und drückte mich in mein Bett. Wir küssten uns eine Weile, irgendwann schob er mein T-Shirt nach oben.

Sofort blockte ich ab und hörte auf, ihn zu küssen.

"Stimmt etwas nicht?", fragte er mich irritiert.

"Ich bin noch nicht bereit dazu. Es tut mir leid."

Ich setzte mich auf und fuhr mir durch die Haare.

"Schatz, ich kann warten. Mach dir keine Gedanken."

Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und machte es sich wieder auf dem Bett gemütlich. Noch eine Weile kuschelten und redeten wir.

Ich hätte noch stundenlang so mit ihm daliegen können, aber wie immer wollte es das Schicksal nicht so. Das Schicksal hieß in diesem Falle Samuel Sawyer.
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Tut mir leid, dass ich so lange nichts hochgeladen habe. Ich lag leider fast eine Woche im Krankenhaus und dort hatte ich die schlechteste Verbindung überhaupt. Jetzt bin ich aber zuhause also kann ich wieder regelmäßiger hochladen. :)

Bad boys do it betterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt