No Fangirl (Sudden FF)

Endlich normale Leute

3 Wochen später...

Wieso stört es mich, dass sie für meine Party dekorieren will? Ist ja eigentlich total süß, dass sie so engagiert ist.
„Hilf mir mal kurz hier mit der Lichterkette."
„Wie heißt das Zauberwort?"
„Mhhh, ... zackig?... okay, bitte!"
Während Kim und Lukas sich draußen um die Deko kümmern, holen Steven und Luisa in der Küche das Geschirr, um den Tisch zu decken.

Seit Lukas denken kann, ist es Tradition, seinen Geburtstag im Kreis der Familie bei Kaffee und einer großen Kuchen-Auswahl zu feiern - so auch seinen 33. Geburtstag. Glücklicherweise ist der Samstag nach seinem Ehrentag in diesem Jahr ein sonniger und warmer Herbsttag, denn er hat in seine Wohnung über den Dächern von Berlin eingeladen. Der ausgiebigen Nutzung der Dachterasse steht also nichts im Wege.

Als Kim und Lukas etwas später in die Küche zurückkehren, finden sie ihre Freunde knutschend vor. Luisa sitzt auf der Arbeitsplatte, während Steven zwischen ihren Beinen steht.
„Ihr zwei Süßies könnt echt nicht die Finger voneinander lassen, was?", kichert Kim.
„Ich würde ja sagen, nehmt euch 'n Zimmer, aber ihr habt ja schon eins. Also ab nach oben mit euch, das hält ja keiner aus."
Während sie sich weiterhin küssen, löst Steven eine Hand von Luisas Hüfte, um Lukas ganz subtil den Mittelfinger zu zeigen. Dieser grinst, da er keine andere Reaktion von seinem Freund erwartet hat.
„Ich glaub, wir verschieben das besser auf später und machen uns nützlich," flüstert Luisa kichernd und befreit sich aus Stevens Armen.
„Ich kann's kaum erwarten," raunt er ihr ins Ohr, bevor sie von der Arbeitsplatte hüpft. Obwohl sie in den letzten Wochen sehr viel Zeit miteinander verbracht haben, ist das Verlangen der Frischverliebten groß.

Während Luisa sich einen Stapel Kuchenteller schnappt, nimmt Steven die Kaffeetassen, die schon bereitstehen. Sie küssen sich noch einmal innig, bevor sie Kim und Lukas schließlich nach draußen auf die Terrasse folgen.
Lukas ist dabei die Outdoormöbel mit den zugehörigen Sitzpolstern auszustatten und Kim verteilt gerade frische Wildblumen auf mehrere recycelte Orangina-Flaschen, die als Vasen dienen.

Nachdem die Männer wieder hineingegangen sind, um den Kuchen zu holen, decken die beiden Freundinnen nun den Tisch.
„Na, wie ist dein Geschenk angekommen?", fragt Luisa neugierig. Doch Kims Miene verfinstert sich.
„Ach, frag nicht..."
Da Luisa das Geschenk für eine gute Idee gehalten hat, ist sie von dieser Antwort mehr als überrascht.
„Sag nicht, er findet es blöd!", erwidert sie daher ungläubig.
„Nee, nicht direkt..."
In dem Moment kommen die ersten Gäste durch die Terrassentür.
„Erzähle ich dir später mal in Ruhe," murmelt Kim ihrer Freundin zu, bevor sie Lukas Eltern begrüßen, von denen sie herzlich umarmt werden.
Als auch der Rest der Familie Strobel sich eingefunden hat, wird in gemütlicher Runde Kuchen gegessen und Kaffee getrunken. Zu Kims Erleichterung versteht sie sich sehr gut mit Lukas Eltern - besonders mit seiner Mutter.

Und der Rest von Trailerpark? Basti lässt sich seit der Auflösung der Band nur noch selten in Deutschland blicken und verbringt seine Zeit lieber beim Angeln oder im Casino. Tim dagegen hat sich gar nicht zu der Geburtstagseinladung geäußert, was ihm nicht ähnlich sieht. Er hat Lukas lediglich per Sprachnachricht gratuliert.

Gegen Abend wird der Grill angefeuert und gute Freunde von Lukas stoßen noch zu der Runde hinzu. Es wird gegessen, getrunken, geredet und gelacht.
Als die Abendluft kühler wird, verteilt sich ein Teil der Gäste von der Terrasse auf den großzügigen Wohn- Essbereich. Das Quartett lässt sich auf der großen Couch, die u-förmig um den Couchtisch verläuft, nieder und ist bereits ziemlich angetrunken als Lukas Handy klingelt: „Heey, Timi-Baby, du lebst noch! ich dachte schon, du hast mich vergessen. ... Danke nochmal für deine Glückwünsche! Was? Du bist auf dem Weg? Ja, Freude ist gar kein Ausdruck! Ich bin mehr als entzückt... ok, bis gleich."

Nachdem Lukas das Gespräch beendet hat, unterhalten sie sich angeregt und schwelgen in Erinnerungen an das Kennenlernen nach dem letzten Konzert im Backstagebereich.
„... und dann seid ihr reingekommen. Und Lukas und ich direkt so mh joa könnte man eventuell ... auf n Bier einladen... so zum Abschluss. Also er hat es sich nur gedacht, ich hab's ausgesprochen," berichtet Steven von ihren ersten Eindrücken der beiden Freundinnen, bis es an der Tür klingelt und Lukas in den Flur zur Gegensprechanlage geht.

An Luisa gewandt fährt Steven fort: „Naja jedenfalls standest du dann einfach nur unbeteiligt und desinteressiert herum, während Kim voll ausgerastet ist vor Freude. Du kamst halt übelst arrogant rüber. Auf deiner Stirn stand so Laber mich nicht an...nein... guck mich nicht mal an, du rumfickender Assi. Ich bin was besseres als ihr."
„Soo schlimm, war das bestimmt nicht!"
„Doooch, war es!", bestätigt Kim lachend.
„Tja, für arrogant hab ich dich aber auch gehalten," erwidert Luisa grinsend. „War für dich komplett außerhalb des Möglichen, dass jemand kein Foto mit dir machen will und kein Autogramm von dir möchte. Als ob alle Frauen auf dich stehen."
„Naja, alle nicht, aber einige," erwidert Steven achselzuckend. „Ja, is ja so."
Luisa und Kim rollen lachend ihre Augen.

Als Lukas schließlich mit gleich zwei weiteren Gästen ins Wohnzimmer zurückkehrt, ist die Überraschung groß.
„Hey Leute, guckt mal, wen ich unterwegs zufällig getroffen hab!", begrüßt Tim die Runde.
„Holaaa, ihr Schwanzlutscher... innen! Der Onkel-Papa ist da. Jetzt kann die Party richtig losgehen!"
„Bastii, du hier und nicht in Vegas!", freut sich Steven, löst sich von Luisa und erhebt sich, um seinen Kumpel zu begrüßen.
„Neh! Sudden, guck ma an, du und die „Señorita Arrogante" aus'm Backstage. Ich meinte eigentlich nur wegflanken und nicht gleich heiraten, aber hast die Wette wohl gewonnen. Glückwunsch, Alter!", klopft Basti Steven auf die Schulter. „Und Kim Possible ist natürlich auch am Start. Hast ja unserem Goldkehlchen auch ganz schön den Cock ... äh Kopf verdreht."
Luisa zieht missbilligend die Augenbrauen hoch, während Kim ihre Augen verdreht.
„Das meint der liebe Basti nicht so...", lächelt Lukas die beiden Freundinnen an und bietet den Neuankömmlingen jeweils eine Flasche Kindl an: „Bierchen?"
Dankend nehmen sie es entgegen.

Nachdem sich alle begrüßt und einen Platz auf der Couch gefunden haben, amüsieren sich Tim und Steven prächtig über einen Insider, daher dauert es etwas bis Steven Luisas strengen Blick bemerkt. Ihre Hoffnung, sich bei Bastis Worten verhört zu haben, sinkt. „Wette? Sag bitte, dass das nicht wahr ist!"
„Nein man, deine abweisende Art hat mich nur übelst getriggert," lacht Steven, der ihre Reaktion nicht ernst nehmen kann.
„Ich hab' das nur aus Spaß zu ihm gesagt, weil es ihn so abgefuckt hat, dass du ihn hast abblitzen lassen. Mehr nicht," führt Basti weiter aus. „Maaan. Es gab keine Wette. Sorry, falls das falsch rüberkam. Wollte hier jetzt keine Ehekrise oder sowas provozieren. Man, entspann dich ma'. Was wir so sagen, darfste nicht so ernst nehmen. Dachte, das ist mittlerweile jedem klar." Er hebt seine Flasche in ihre Richtung, bevor er den Rest seines Biers ext und rülpst. Dann wendet er sich an den Gastgeber: „So, Lukas, und jetzt hol mal das gute Zeug raus, ist doch kein Kindergeburtstag hier!"