Partycrasher?

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Nach einem Kuss von Steven gibt sich Luisa mit der Erklärung der beiden zufrieden.
Während Lukas zwei Flaschen aus seiner Hausbar holt, von denen er weiß, dass sich seine Freunde darüber freuen werden, und auch noch die anderen Gäste mit Getränken versorgt, geht Kim in die Küche, um die entsprechenden Shotgläser zu besorgen.

„Auf dich, Lukas!"
„Auf dich!"
„33 ... oder?"
„Ab 30 redet man da nicht mehr drüber, das müsstet ihr doch wissen, Jungs."
„Ok, 33 light dann eben."
Lachend stoßen sie auf das Geburtstagskind an.

„Ich find's richtig mies, dass wir nur noch zu solchen Anlässen zusammen kommen... wenn's hoch kommt! Schon irgendwie schade, dass alles vorbei ist. Denke noch oft an unsere wilden Zeiten," sagt Steven betrübt.
„Ach, Sud, jetzt steiger dich da nicht wieder so rein." Tim legt ihm freundschaftlich eine Hand auf die Schulter.
„Alter, jetzt geht das wieder los! Hast mir bei den Abschlusskonzerten schon die ganze Zeit die Ohren vollgejault, dass dich das so runterzieht. Ich bin froh, dass es vorbei ist und ich endlich meine Ruhe hab'!", beschwert sich Basti.
„Es ist besser so," nickt Lukas.
„Yo, insgesamt habt ihr ja Recht...", bestätigt Steven mit gesenktem Blick.
Luisa hat einen Arm um Steven und ihr Kinn auf seine Schulter gelegt.
„Wenn ihr euch nicht getrennt hättet und nicht auf Abschiedstour gegangen wärt, wären Kim und ich vielleicht nicht zusammen zum Konzert gegangen und dann hätten wir uns gar nicht kennengelernt."
Die anderen pflichten Luisa bei. Ein kleines Lächeln bildet sich in Stevens Gesicht, als er seinen Kopf dreht, um sie anzusehen. Dann hebt er sein Glas.
„Auf den goldenen Schluss!"
Alle stoßen an.

„War auf jeden Fall ne legendäre Nacht. Danach musste ich erstmal wieder klar kommen!", erinnert sich Tim schmunzelnd.
Die anderen stimmen zu.
„Ich hatte auch noch nie in meinem Leben so einen heftigen Filmriss wie in dieser Nacht!", gibt Luisa zu.
„Sudden, bist du sicher, dass ihr nicht bisschen Liquid Extasy oder so genommen habt?", wendet Basti sich an seinen ehemaligen Bandkollegen.
„Ja, ich bin sicher, man. Wir haben nur zusammen getrunken."
„War Spaß, weiß ich, dass du das nicht machst. Hast du ja jetzt, wo du ne anständige Frisur auf'm Kopp hast, auch nicht mehr nötig."
„Alter, Basti... du bringst mich hier in Schwulitäten!", lacht Steven leicht nervös.
„Is ja gut!"
„Liquid Extasy? Bitte einmal für brave Mädels, die nichts mit Drogen am Hut haben!", wirft Kim ein.
„Tzzz, brave Mädels...", spottet Basti. Du bist definitiv nicht so brav wie du tust!
„K.O.-Tropfen."
Überrascht, dass die Antwort von Luisa kam, wandert Kims Blick fragend von einem zum nächsten.
„Wenn jemand heimlich...", überlegt Luisa laut.
„Ihr wollt damit sagen, jemand hat den beiden K.O.-Tropfen in die Drinks gemischt??"
„Wär' zumindest possible, ... Kim. Man sagt ja nicht umsonst, man soll sein Glas nie aus den Augen lassen. Egal ob du irgendwo in ner Dorfdisco bist oder bei irgendwelchen Rockstars im Backstage."
Kim hatte es von Anfang an geärgert, dass Basti sie Kim Possible nennt. Sie will gerade etwas erwidern, als Lukas seine Hand auf ihren Oberschenkel legt, um sie zu besänftigen. Kim atmet tief durch. Lukas zuliebe will sie jetzt keinen Streit anfangen und übergeht Bastis Worte mit zusammen gebissenen Zähnen.
„Von uns war das aber definitiv keiner. Und von unserer Crew auch nicht," beteuert Lukas und die anderen drei stimmen zu. Dabei sind sie sich sicher. „Okay, es waren an dem Abend einige da, die wir nicht kannten....," gibt Lukas noch zu bedenken.

Nachdenklich spielt Luisa mit einem Kronkorken herum, während sie sich an Maxims Arbeitsberichte bei der Polizei erinnert: „...Ein halbes Gramm mehr oder weniger entscheidet, ob es anregt oder einschläfert, euphorisiert oder betäubt, sexuell stimuliert oder willenlos macht, Ängste löst oder das Gedächtnis löscht... Eine geringfügige Überdosierung kann zu Bewusstlosigkeit, Atemstillstand, Koma und zum Tod führen..."

„K.O.-Tropfen. Scheiße! Luisa, ist dir das etwa völlig latte?"
„Nein, Kim, natürlich nicht! Bin eher geschockt, weil ich genau weiß, wie gefährlich das Zeug sein kann und dass ausgerechnet mir sowas passiert ist! Durch Maxim war ich ja eigentlich total sensibilisiert was das angeht. Er hat oft solche Stories von der Arbeit erzählt."
„Ach, glaub mal, das kann jedem passieren. Das geht so schnell, das merkst du nicht. Man braucht nur ganz kurz abgelenkt sein. Muss aber auch gar nicht unbedingt mit Absicht gewesen sein. Ist ne beliebte Party-Droge in niedriger Dosierung," erklärt Tim.
„Vielleicht habt ihr aus Versehen aus den falschen Bechern getrunken... aber vielleicht waren es auch gar keine K.O.-Tropfen, sondern ganz klassisch einfach zu viel Alkohol. Lass dir von Basti keinen Floh ins Ohr setzen," ergänzt Lukas in der Hoffnung sie etwas zu beruhigen.
„Ja, wir können es jetzt nicht mehr ändern. Ist ja zum Glück alles gut gegangen." Steven küsst Luisa auf die Wange und tätschelt kurz ihren Oberschenkel, bevor er das Thema wechselt, um alle wieder zum Spaßhaben zu animieren: „Wer will noch ein' shot?"
Seufzend nimmt Luisa den Jägermeister entgegen und beäugt ihn kritisch. Als ihr stattdessen jemand lächelnd einen Berliner-Luft-Shot anreicht, muss sie auch lächeln und die Sorgen bezüglich der K.O.-Tropfen sind schnell vergessen.
„Geh mir weg mit der Plörre! Ich mache uns mal n paar Premiumshots fertig!," kündigt Basti großspurig an, erhebt sich und geht in die Richtung, in der er die Küche vermutet, während er sich etwas umsieht.
„Alter, Lukas, endlich haste dir auch mal ne bescheidene Bude zugelegt.... Wobei, die ist wirklich bescheiden. Kannst dir doch was besseres leisten. Hattest wohl den Igel inner Tasche, wa?!" ruft er über seine Schulter.

No Fangirl (Sudden FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt