Hab' ich mir schon immer gewünscht

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Während der Fahrt zurück nach Braunschweig lässt Steven die letzten 24 Stunden Revue passieren. Er hat zwar den Grund für Luisas Verschlossenheit erfahren, jedoch steckt offensichtlich noch mehr dahinter. Was für ein mieser Wichser!
Seine Gedanken wandern zu der Situation am Strand, als er sie küssen wollte. Erst haben wir den Spaß unseres Lebens zusammen und dann in der nächsten Sekunde ist sie wieder so abweisend mir gegenüber. Das hat er so noch nicht erlebt und es hinterlässt trotz aller Hintergründe ein negatives Gefühl bei ihm. Mag sie mich? Hat das überhaupt einen Sinn, sie weiter kennen zu lernen?

Ein eingehender Anruf unterbricht seine Gedanken:
„Yo, Iggyyyy!"
„Bro, was geht?"
„Nicht viel, nicht viel. Bin gerade auf dem Rückweg von Hamburg."
„Hä, ich dachte dein Termin war gestern?"
„Yo, hat alles bisschen länger gedauert.."
„Ah, verstehe, du hast eine am Start."
„Ja ma gucken, ist alles ...noch in der Schwebe."
„Seit wann lässt du irgendwas langsam angehen?...naja egal, also morgen steht noch?
„Na logo, morgen steht."
„Gut. Dann denk dran, dir nen Wecker zu stellen. Und, Alter, zock nicht wieder die ganze Nacht. Mein Zug kommt um 09:12 Uhr an."
„Ey Digga, da verschläft man ein verficktes Mal und darf sich das ein Leben lang anhören. Entspann dich man, ich werd' pünktlich da sein."
Igor spielt auf eines der Musikvideos an, die sie in der Vergangenheit zusammen gedreht haben. Sowohl bei den Vorbereitungen als auch am Drehtag selbst war Steven nach einer durchgemachten Nacht zu nichts zu gebrauchen, bzw. sie hatten viel länger für alles gebraucht, als ursprünglich geplant war.

Obwohl der Tag mit so viel Spaß begonnen hat, fühlt sich Luisa jetzt nur noch wie ein Häufchen Elend. Sie ist traurig und wütend zugleich - nicht nur auf Maxim, auch auf sich selbst, dass sie sich von einem kurzen Gespräch so aus der Fassung bringen lässt.
Hinzu kommt noch die ganze Sache mit Steven, der im Gegensatz zu ihr ihre Nähe sucht. Weder am Strand noch im Auto war sie für einen Kuss bereit, weil es sich für sie einfach nicht richtig anfühlt. Eine gute Zeit mit ihm haben, ob am Strand oder im Bett - ja. Aber emotionale Nähe und mit ihm über ihre Probleme sprechen - nein. Dass sie ihm von Maxim erzählt, war so nicht gedacht. Die Details würde sie ihm jedenfalls nicht anvertrauen. Wozu auch. Das würde es nur unnötig kompliziert und emotional zwischen uns machen - der Anfang vom Ende von unverbindlichem, gutem Sex.

Ihre Gedanken schweifen ab - zu dem Tag, der alles verändert hat...

Etwa 1,5 Jahre zuvor...

Luisa legt ihr Handy auf das kleine Klapptischchen vor sich und erhöht die Lautstärke der Musik

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Luisa legt ihr Handy auf das kleine Klapptischchen vor sich und erhöht die Lautstärke der Musik. Mit ihren airpods in den Ohren blickt sie gedankenverloren aus dem Fenster des Zuges.

„Go on and close the curtains
'Cause all we need is candlelight
You and me, and a bottle of wine
Gonna hold you tonight, uh, yeah..."

No Fangirl (Sudden FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt