Teil 5

25 4 2
                                    

„Geh!", flehte ich, „Es ist zu deinem Besten Felix. Jeder Mensch, der mich in meiner Verwandlung beobachtet, wir automatisch auch zu einem Schattenwesen. Bitte geh!" Felix zögerte, also wich ich ein paar Schritte zurück, drehte mich um und rannte mit wehendem Umhang davon. „Mia! Warte!" Ich hörte nicht auf Felix' Rufe, denn tief in mir wusste ich, dass ich zu spät war. Felix hatte einen großen Teil meiner Verwandlung mit angesehen. Schwere Pfotentritte hinter mir verrieten mir, dass Lykaon mir gefolgt war. „Herrin? Alles in Ordnung?" Ich schaute meinen Leutnant ausdruckslos an. „Was soll noch in Ordnung sein? Der einzige Menschenfreund, den ich hatte, wird jetzt auch ein Schattenwesen werden. Und das soll mich freuen?", gab ich bitter zurück. Lykaon blinzelte betroffen. „Keineswegs, Herrin. Wo sollen wir den Menschenjungen hinbringen?" Nachdenklich zog ich das lange Jagdmesser, was nachts immer an meinem Gürtel hing. „Ich weiß nicht, wie viel ich Felix von meinen Kräften übertragen habe. Vielleicht wird er nicht ganz so stark wie ich. Bringt ihn erstmal dorthin, wo er vor uns sicher ist." „Jawohl, Herrin." Lykaon salutierte und trottete davon. Das Jagdmesser in der Hand drehend blickte ich seinem breiten Rücken nach.

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

„Felix? Bist du das?" Der schlanke Junge vor mir drehte sich um und ich zuckte bei seinem Anblick zurück. Seine ehemals grünblauen Augen waren jetzt tiefschwarz mit einem roten Schimmer und seine rotblonden Haare wiesen viele schwarze Strähnen auf. Auch sein Blick hatte sich verändert, es lag so etwas wie Gerissenheit und List darin. Schweigend starrte er mich an und zog langsam eine scharfe Klinge hervor. Ein Dolch von etwa 20cm Länge. Ich schluckte und fasste instinktiv an meine Seite. Auch bei mir hing eine Klinge an der Seite, ein ca. 40cm langes Jagdmesser. Schon schlug Felix zu und hätte fast meinen Bauch getroffen. Doch ich zog schnell mein Jagdmesser und fing den Schlag mit dem Griff ab. Felix' Gesicht verzerrte sich vor Wut. „Das ist alles deinetwegen passiert, du Hexe! Ohne dich wäre ich nie so geworden, wie ich jetzt bin!" „Felix! Ich bin es, Mia!" Doch als Antwort bekam ich nur den Dolch in meinen Oberarm. Ich wimmerte vor Schmerz und packte das Jagdmesser fester. „Felix! Was ist in dich gefahren?!" „Dein verdammter Fluch! Ein Teil deiner Identität!", knurrte Felix und drängte mich an eine Hauswand. Sein blutroter Umhang wehte im Wind, als er mir den Dolch an den Hals presste.



Na, was denkt ihr, passiert jetzt? Könnte Mia sich ohne Hilfe befreien oder wird Felix sie töten können? Jetzt ist eure Meinung gefragt 😉 🐾 Eure Tigerfrost

Herrin der BestienWo Geschichten leben. Entdecke jetzt