Herrin der Bestien

Teil 17

NEUN MONATE SPÄTER

„Mia, weißt du, wo ich mein Handy hingelegt habe?", fragte Victor ins Wohnzimmer. Ich rollte mit den Augen und rief: „Ich habs im Flur zuletzt gesehen." „Gefunden!", erklärte Victor kurze Zeit später. „Also echt mal, Victor. Irgendwann verlierst du noch deinen Kopf", seufzte ich und kraulte Loki. Victor kam ins Wohnzimmer und setzte sich neben mich. „Ich hoffe, ich verliere dich nie", sagte er leise und nahm meine Hand. „Und unseren Familienzuwachs", ergänzte ich. Victor legte liebevoll seine freie Hand auf meinen angeschwollenen Bauch. Ich lächelte und im stillen Einvernehmen lehnten wir unsere Köpfe aneinander. „Ich liebe dich, Mia", flüsterte Victor. „Ich dich auch, Liebster."

„Bald werde ich für einige Zeit nicht kommen können", sagte ich und meine Stimme hallte durch den großen Saal. Victor stand dicht hinter mir und ich hatte die Hände schützend auf meinen Bauch gelegt. Lykaon legte den Kopf schief. „Wird auch Herr Victor nicht mehr kommen?", fragte er. Ich schüttelte den Kopf. „Victor wird mich sozusagen vertreten. Ich vertraue ihm blind und weiß, dass er hier für Ordnung sorgen wird." Lykaon neigte respektvoll den Kopf. „Noch Fragen?" Sturm, eine der Adlerbestien trat vor. „Was ist, wenn der Herr des Blutes kommt?" „Dann verjagt ihr ihn", gab ich zur Antwort. Sturm neigte ihren grau gefiederten Kopf und trat zurück. Victor hob die Stimme. „Ich verspreche, dass ich Lisa und auch euch beshützen werde. Wenn nötig gebe ich auch mein Leben dafür!" Ich nickte Victor zu und setzte mich auf meinen Thron. Das Reden hatte mich erschöpft, aber das war wahrscheinlich normal mit fortschreitender Schwangerschaft. Ich musste halt öfter Pausen machen und erstmal keine Kämpfe ausfechten. „Herrin? Soll ich euch etwas bringen?" Ich blickte Silver an. „Nein, danke, Silver. Ich brauche erstmal nichts."

„Victor, wünscht du dir einen Jungen oder ein Mädchen?" Victor setzte sich auf die Kante des Bettes. „Ich freue mich über beides. Wollen wir uns schon Namen überlegen?" Ich nickte. „Ich finde den Namen Liam schön. Er bedeutet 'der Beschützer'." „Das klingt wirklich schön. Leony finde ich auch schön, falls es ein Mädchen wird." Victor blinzelte glücklich und legte seine Hände um meinen Hals. „Wenn es ein Junge wird, heißt er Liam, und ein Mädchen bekommt den Namen Leony", fasste er zusammen.