Herrin der Bestien

Teil 30

Mia

Mit geschlossenen Augen lag ich auf etwas Weichem. Mein Körper fühlte sich gut an, ohne irgendwelche Schmerzen. Ich fühlte mich nicht wie tot. Lebte ich vielleicht noch? Das war doch unmöglich, ich war auf den Boden aufgeprallt. Langsam öffnete ich die Augen und starrte an eine schwarze Decke, verziert mit silbernen Sternen und Planetaen. Nyx' Palast, erkannte ich, obwohl ich nie hier gewesen war. Als hätten meine Gedanken sie gerufen, kam die Göttin in den Raum. „Schön, dass du dich doch noch erholt hast", sagte Nyx, sah aber ziemlich wütend aus. Eine schwarze Aura flackerte um sie herum. „Herrin?", krächzte ich verzagt. Und damit brach der Sturm los. „Wie konntest du nur dein Schicksal herausfordern? Du wusstest, was du noch tun musst! Du kannst nicht einfach vom Weg abweichen, wenn dir danach ist. Lerne, dich damit abzufinden!", wütete die Göttin, während ich so weit wie möglich zurückwich. „Sei froh, dass ich dich direkt nach deinem Aufprall gerettet habe. Sonst wärest du jetzt nämlich tot!" Nyx beruhigte sich. „Was...was ist mit den anderen?" Nyx seufzte. „Du hängst wie eine Klette an ihnen, stimmt's? Sie  trauern um dich." Ich atmete erleichtert auf. „Kann ich zu ihnen zurück?" Nyx runzelte die Stirn. „Sobald du in die Welt der Lebenden zurückkehrst, hast du wieder alle Verletzungen wie zum Zeitpunkt deines 'Todes'. Willst du das wirklich?" Ich zögerte nicht. „Natürlich. Sie sind Familie und Freunde für mich." Nyx nickte, als hätte sie gewusst, was ich sagen würde. „Dann geh." Meine Schutzpatronin wandte sich zum Gehen, hielt aber nochmal inne. „Denke daran, verliere nie dein Schicksal aus dem Blick", warnte sich mich und ging. Ich blickte ihr nach und ging in die andere Richtung.

Als ich einen Schritt auf die Wiese setzte, überfiel mich sofort höllischer Schmerz. Keuchend brach ich zusammen und versuchte, die Gruppe mitten auf der Wiese auf mich aufmerksam zu machen. Ich war mir sicher, dass es sich um die Bestien handelte, die sich dort versammelt hatte. Halb blind vor Schmerzen versuchte ich auf die Füße zu kommen. Irgendwann gab ich auf, blieb liegen und schloss die Augen.