Kapitel 21

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Luke

Tränen sammelten sich in meinen Augen, während ich auf ihr Grab schaute.
Einsam und verlassen war es hier. So wie sie es immer wollte.
Atque in perpetuum, soror, ave atque vale!
Und in Ewigkeit, sei gegrüßt und Leb wohl, meine Schwester. . .

Schweißgebadet wachte ich auf. Ave atque Vale. Die Worte lagen wie Blei auf meiner Zunge. Sei gegrüßt und Lebe wohl. Soror . . . Schwester. . .
Unsicher tastete ich nach ihr in der Dunkelheit. Erleichterung bereitete sich auf, als ich ihren kleinen, warmen Körper fühlte. Mein Herz hatte einen Hüpfer gemacht.

"Luke? Warum berührst du meinen Arm?"

"Ich wollte nur sicher gehen, dass du noch hier bist."

"Warum sollte ich nicht hier sein?" Sie setzte sich auf und lächelte im schwachen Licht. "Ich werd schon nicht weglaufen."

"Versprichst du mir das?"

"Das ich nicht weglaufen werde?"

"Nein, dass, wenn ich aufwache, du immer lebend neben mir liegen wirst." Ich blickte sie flehend an.

"Ich schwöre es, Luke. Aber findest du es nicht ein bisschen Korrupt?"

"Nein keines falls. Ich bezeichne es eher als Fürsorge."

"Wenn du meinst." Sie nahm mein Gesicht in ihren Händen. Es fühlte sich prickelnd an, aber dennoch Falsch. . . Soror. Mea Sororis. Meine Schwester.
Ich musste schwer schlucken. Ich durfte es ihr nicht sagen. Ich hatte es geschworen im Traum. Im Traum, den ich seit Wochen habe. Schon bevor ich sie kannte träumte ich Nachst von meiner Schwester.

"Du bist ganz nass und kalt. Komm mit unter Meine Decke."

"Juni, ich ..."

"Luke? Was hast du?"

"Ich muss dir etwas sagen. . ."

"Ok du machst mich neugierig. Sag schon."

"Udbdndjs."

"Was?"

"Es geht nicht! Ich hab geschworen dir nichst zu sagen!" Mir liefen Tränen die Wangen herunter. Warum nur? Ich kann ihr nicht weh tuen, aber kann ich ihr fester Freund sein? Alles was ich tat war brüderlich! Nicht lieblich!

"Wenn du geschworen hast, dann darfst du ihn nicht brechen. Das kann ich verstehen. Aber wenn du es mir unbedingt erzählen willst, warum hast du dann geschworen?"

"Um dich zu schützen. Damals war der Eid nicht so bedeutsam wie jetzt."

"Verstehe. Aber wenn du unter den Bann des styx bist, dann brich ihn besser nicht."
"Ich werd einen Weg finden dir zu sagen was ich geschworen hab."

"Das ist lieb von dir Süßer."

"Kannst du bitte aufhören mich so zu nennen? Du bist Juni und ich bin Luke, höchstens Lukii. Mehr nicht."
Das traf sie unerwartet, fast unmerklich zuckte sie zusammen.
"Warum?"

"Wegen des Eides. Es ist falsch so genannt zu werden, wenn man wichtige Informationen nicht preisgeben kann."

"Ach so. Verstehe. Na gut, Lukii ist auch in Ordnung."

"Juni, ich denke du solltest mit Wave zusammen sein, ich bin nicht für dich geeignet."

"Was? Nein! Der Kuss, er war... einfach meerisch."

"Meerisch? Hahaha. Juni, ich meine wegen des Eides. Wenn du wüsstest worum es geht, würdest du nicht mehr mit mir zusammen sein Wollen. Glaub mir."

Tochter des Meeres | Percy Jackson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt