Kapitel 20

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Juni

Dunkelheit. Ich wanderte durch finstere Gänge. Kein Licht. Kein Wegweiser. Kein Ziel zu dem Ich hätte Laufen können.

"HALLO!" Ich schrie. Fledermäuse machen das doch auch so, um sich zu orientieren. Sie lassen Schallwellen, in form von Schreien, ausschweifen und fühlen die Rücksendung der Schallwellen. Ich fühlte überhaupt nichst. Unterwasser hatte ich auch so eine Art Schallwellen Navigationsgerät in meinem Kopf, aber hier war es heiß, extrem Trocken, dunkel und defenitiv nicht Unterwasser.

"Ah, meine Schöne Tochter. Gefällst dir hier? Ich hab das Land erschaffen."

"Tochter? Ich habe keine Mutter."

"Oh doch. Aber sie wird sterben und ich werde der Ersatz sein. Du bist wundervoll. Und du wirst meine starke Tochter sein."

"Ich fühle mich ja wirklich sehr geschmeichelt. Aber warum wird meine Mom sterben? Sie ist doch schon Tod. Thalia ist nach meiner Geburt gestorben."

"Ach meine kleine, deine Mom lebt noch. Und du hast sie bereits kennengelernt."

"Du lügst! Meine Mom ist Tod!"

"Ach und warum willst du das unbedingt wahrhaben?" Sie lachte schelmisch.
"Weil du deinen Dad für dich alleine haben willst. Du bist egoistisch und gibst ihn nicht her. Bist weggelaufen, um seine Aufmerksamkeit zu erregen und ihn so zu manipulieren, dass er Annabeth Chase doch nicht mehr will. Du bist jämmerlich, meine Kleine. Aber wenn du dich zu mir kehrst, werd ich dir diese Welt schenken. Du wirst alles haben was du willst und dein Vater wird betteln, um in dieser Welt teilhaben zu dürfen. Kommt mit mir Meine Tochter des Meeres."

Ich war verblüfft. War ich wirklich egoistisch gegenüber Annabeth? Sie war ja eigentlich ganz in Ordnung, aber ich will sie trotzdem nicht als Stiefmutter! Ich will Luke nicht als Bruder! Mit so etwas will ich nicht verwandt sein.

"Deine Wünsche werde ich erfüllen meine Schöne. Kein Luke und keine Annabeth. Nur Ich, Du und dein Vater. Wenn du willst auch Wave. Du kannst ihn heiraten und Kinder mit im bekommen. Ich will nur das beste für dich, Juni, mein Kind."

Sie liest meine Gedanken!

"Aber wer bist du? Warum sollte ich dir vertrauen?"

"Weil du es bisher immer gemacht hast. Jeder Vertraut mir. Das war schon immer so. Jeder Mensch, Gott, Titan und Ungeheure vertraute darauf das der Tag kommt und die furchtbare Nacht vorbei war. Du weißt genau wer ich bin, meine Süße."

Ja das stimmt. Und sie hat es gerade bestätigt.
Ich nickte bloß. Sah sie mich?

"Aber wo bist du? Wenn ich zu dir soll, dann sag mir wo du bist!"

"Du bist bereits auf dem Weg meine Kleine. Folge meiner Spur."

"Spur? Hephaistos verschwinden ist ein Zeichen!"

"Und weiter werden Folgen. Du bist Cleverer als ich dachte. Du wirst mich finden. Das versichere ich dir. Und jetzt wach auf."

"Aber ich will noch mit dir reden! Dich kennen lernen!"

"Das wirst du früh genug. Wenn wir endlich vereint sind, lernen wir uns kennen. Und bis dahin, geb gut auf dich acht."

Die Stimme verschwand und die Dunkelheit löste sich auf. Ein Licht entstand. Erst grell, dann erkennbar. Silhouetten von Köpfen waren zu sehen. Langsam nahm die Welt um mich herum Gestalt an.

"Wave, sieh ihre Augen, sie zucken. Juni wird gleich aufwachen."

"Hoffentlich. Ich hab die Verantwortung für sie."

"Wer gibt dir denn schon Verantwortung? Du weißt doch gar nicht was das ist. Wave, nimms Bitte nicht persönlich, aber solang es nicht um dein Wohlergehen geht, interessiert du dich auch für kein anderes Wohlergehen."

"Und wie soll ich das Nicht persönlich nehmen?"

"Ach, egal. Guck mal sie bewegt ihre Hand."

"Hey, meine Juni, wach auf." Und in diesem Moment setzte ich sich schockartig auf und schlug auf die Stimme ein.

"Ich bin nicht deine Juni! Ich werd nie deine Tochter sein! Lass mich in Ruhe!"

Daraufhin umklammerte mich zwei Hände von hinten. Sie zogen mich zurück und stießen mich rückwärts auf den Boden. Eine Gestalt legte sich über mich und hielt meine Arme und Beine fest. Ich strampelt.
"Lass mich los du Monster!"

"Juni! Bleib ruhig. Ich bin's Luke!"

Luke? Also es war seine Stimme, aber was machte er in der Dunkelheit?

"Luke?" Ich fragt unsicher nach.

"Ja ich bins. Öffne die Augen juni."

Und abrupt schlug ich die auf. Ich war wieder in der Höhle. Die Schrift an der Wand. Wave keuchend am boden und Luke über mich liegend.
Ich hob den Kopf und weinte an seiner Schulter. Er nahm mich und rollte uns anders herum. Ich lag nun mit der linken Seite auf den boden, mein Bauch gegen seine Rippen gestützt und mein Kopf auf seiner Brust.
Er hob die hand und streichelte über meine Haare.

"Jetzt wird alles wieder gut. Vertrau mir."
Ihm Vertrauen? Ja das tat ich breits, würde es aber niemals zu geben.

"Luke"
ich hauchte seinen Namen und schmiegte mich noch mehr an ihn.
Es tat gut. Wave ist nicht so kuschel Einladend, wie Luke. Luke ist warm, weich und sanft. Wohingegen Wave zu muskulös, kalt und unsanft ist. Aber warum Vergleich ich die beiden? Luke ist doof! Wave ist mein Freund. Aber warum fühlt sich die Berührung mit Luke so sensationell gut an?

"Juni, lass es einfach raus und wein. Manchmal ist das die bessere Lösung, als es zu unterdrücken."
Ich verstand kaum etwas. Nicht unterdrücken? Ich soll meinen Gefühlen also freien Lauf lassen?

Ich setzte mich auf und zog Luke mit mir. Seine Hände lagen schützend an meinen Hüften. Ich vergrub meine unter sein Shirt und zog es langsam hoch.

"Juni" er legte seinen Kopf an meinen Hals.
"Ist es das was du unbedingt willst?"
Ich nickte.

"Was ist mit Wave? Er ist dein fester Freund."

"Er ist nicht so einfühlsam wie du." Ich schmiegte mich an seinen Körper.

"Juni, ich fühl mich wirklich geschmeichelt, aber wir können uns das jetzt echt nicht leisten. Hier ist weder ein Bett und Wave Sitz Stinksauer an der Wand gelehnt. Warte bis wir alleine sind Oke?"
Ich nickte wieder. Luke ist der den Ich will. Langsam lösten wir uns. Er zehrte sein Shirt zurück und standt dann auf.
Mit sanften Schritten ging ich auf Wave zu. Er wat rot angelaufen, aber immer noch unfähig sich zu bewegen durch meine Würgattacke. Ich setze mich neben ihn. Konnte ihm aber nicht in die Augen schauen.
"Wave, es tut mir soo leid."

"Das sollte dir auch." Und mit diesen Worten stand er auf und rannte in den dunklen Tunnel. Zu schnell, als wir ihn hätten aufhalten können. Traurig, wir hätten ihn nicht trösten können.
Luke umgreifte von hinten meinen Bauch.

"Er wird Zeit brauchen."

"Er wird zum Olymp gehen und es allen sagen, was unser Vorhaben ist."

"Dann lass ihn. Schließlich hat er gerade seine Freundin verloren."

Echt? Hat er das? Bin ich jetzt wirklich mit Luke Chase zusammen? Mein Bauch kribbelte unter seinen Berührungen. Ich drehte mich in seiner Umarmung um und schaute ihm ins Gesicht. Er kam mit seinem Kopf nach vorne und Küsste mich. Unser erster richtiger Kuss, der von beiden Erwidert wurde.

War das der Augenblick indem ich das Verrückteste auf der ganzen Welt tue?
Ich küsste Luke Chase. Und dieser Kuss, war wie der von Dad.

Tochter des Meeres | Percy Jackson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt