Nach dem Telefonat mit meinem besten Freund fuhren wir weiter. "Daddy, ich will zuhause bleiben und solange ich so aussehe nicht aus dem Haus gehen und bitte lass keinen zu uns kommen."
Billy sah nach hinten zu mir. "Versprochen Schätzchen"
In La Push angekommen, hielten wir vor unserem kleinen aber feinen Häuschen. Mit diesem Haus verbinde ich viele Erinnerungen. Die meisten mit meiner Mutter, die vor Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben Kam. Sam half meinem Dad aus dem Truck, während ich sofort zur Türe rannte. Keiner soll mich sehen. Als mein Vater angerollt kam, öffnete er die Tür und ich stürmte ins innere. Sam schob meinen Vater rein und verabschiedete sich dann, mit den Worten, dass er morgen wieder her kommen wird. So war ich dann mit meinem Daddy allein. Mein Vater stand mit seinem Rollstuhl im Wohnzimmer als ich auf ihn zulief, mich vor ihn kniete und meinen Kopf auf den Beinen von ihm legte. "Daddy was ist wenn ich narben im Gesicht behalte? Dann bin ich entstellt" Billy fuhr mit seiner Hand über meinen Schopf und spendete mir Trost. "Egal ob es Narben bleiben oder nicht, du wirst immer meine wunderschöne kleine Tochter bleiben."
So verharrten wir noch ein paar Minuten, bis die Haustür aufging und Jacob nachhause kam. "Dad? Sam sagte du hast Neuigkeiten aus dem Krankenhaus." Während er sprach kam er von der Haustür ins Wohnzimmer gelaufen. Als er hinter Dad stand, hob ich meinen Kopf "Hallo Jay"
Augenblicklich machte er einen sprung um Dad herum und ließ sich neben mir auf den Boden fallen und zog mich fest in seine Arme. "Mina"
Als er sich von mir löste fragte er wieso ich schon zuhause bin und mein Vater erzählte ihm von den abkommen mit Carlisle. Jacob war zwar erst etwas abgeneigt über den Gedanken, dass ein Vampir im Reservat ein und aus gehen kann, aber solange es nur bei dem Arzt blieb sei es okay..
Etwas später saßen Jay und ich auf dem Sofa und redeten mit Dad über die letzten Jahre, als es plötzlich an der Tür klingelte. Verwirrt sahen wir uns an, als Jacob sich gegen die Stirn schlug. "Dass sind Embry und Quil, sie wollte vorbeikommen." schnurstracks saß ich kerzengerade da und riss die Augen auf. Mein Vater, der meine Gefühlslage erkannte, sprang für mich ein. "Jacob, heute nicht. Geh mit ihnen zu Embry oder Quil nachhause. Melina muss sich schonen"
Jacob verstand die Situation. "Nein ist schon gut, ich schicke sie weg. Ich will heute nur bei meiner Schwester sein." er schenkte mir ein wunderschönes Lächeln, stand auf und lief zur Haustür.
So kam es, dass wir den Abend zu dritt verbrachten. Spät Abends verabschiedete sich Dad von uns um ins Bett zu gehen. Da sah mich Jacob an. "Wollen wir auch schlafen gehen?" Lachend stand ich auf "ja ich gehe auch schlafen, gute Nacht." ich wollte gerade in die Richtung meines Zimmers laufen, als ich von hinten gepackt und über eine Schulter geworfen wurde. Kichernd schlug ich Jacob auf den Rücken "Lass mich runter, Jay" doch er lief weiter in die Richtung seines Zimmers. "Ähm Jay dass ist nicht mein Zimmer" Doch er öffnete die Tür, lief zum Bett und warf mich darauf. "Ich weiß, aber ich sagte dir gestern schon, dass du die nächste Zeit bei mir schläfst. Ich pass auf, dass du nicht wieder bei Nacht und Nebel abhaust" Liebevoll sah ich ihn an und zog ihn an mich. "Ich werde nicht mehr weglaufen. Ich hab dich so lieb" ich gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Jacob holte aus seinem schrank ein tshirt von sich und warf es mir zu. Ich bedankte mich und zog mich schnell um. Ich schäme mich nicht vor ihm, er ist mein Zwilling, meine bessere Hälfte und meine Person.
Als wir dann in seinem Bett lagen, zog er mich in seine Arme. "Warum warst du vorhin so angespannt,als die Jungs geklingelt haben?"
Mit dieser Frage hatte ich nicht gerechnet, denn ich dachte dass er es nicht mitbekommen hat. Ich schnaubte und fuhr mir übers Gesicht. "Ich schäme mich, Jay und ich hab angst ausgelacht zu werden."
Er rutschte etwas von mir weg und sah mich an. "Wieso sollten sie lachen?" Scheiß Hormone, denn nun weinte ich wieder. "Sieh mich doch an, Jacob. Mein Gesicht ist entstellt und wenn es Narben bleiben.... Sie werden alle lachen.."
Jacob zog mich wieder in seine Arme, haucht mir einen Kuss auf meinen Kopf und versicherte mir, dass keiner Lachen wird und falls doch würde er denjenigen fertig machen.
Seine Worte beruhigten mich und seinen Herzschlag lauschend schlief ich ein. Die ganze Nacht schlief ich tief und fest.
Am nächsten Morgen, als ich aufwachte, war Jacob nicht mehr neben mir. Nach einem Gähnen und Strecken, stand ich auf und zog mir eine Jogginghose von Jay an. Doch die war viel zu gross. Ich musste sie mit der Hand festhalten, dass ich sie nicht verlor. So lief ich in die Küche und sah dass mein Dad schon ein Frühstück für uns Vorbereitet hat. "Guten Morgen Daddy" auch er wünschte mir einen guten Morgen und besah mich dann von oben bis unten, bevor er anfing zu lachen. "Die Hose gehört Jacob und sie ist viel zu Groß. Wenn ich sie los lasse, verliere ich sie. Also hör auf zu lachen" kicherte ich.
Als mein vater sich beruhigt hatte, versprach er mir, Emily anzurufen um sie nach Kleidung zu bitten.
Somit begannen wir mit dem Frühstück. "Wo ist Jay?" schmatzte ich mit vollem Mund. "Bei Sam. Sie treffen sich dort jeden Morgen zum Frühstück." Verstehend und dennoch traurig nickte ich mit dem Kopf. Ihm waren seine Rudelfreunde wichtiger als ich...