Egal wo ich hin wollte, ob es ins Bad war oder in mein Zimmer, immer war Rose da und trug mich dort hin. Ich war ihr so dankbar.
Vor zwei Tagen war der Kampf, es ist zwei tage her wo Jake verletzt wurde und vor zwei Tagen brach mein Leben erneut entzwei... Weder Embry, noch Leah meldeten sich bei mir. Aber ich konnte sie ja verstehen... Jedoch dass selbst mein eigener Vater sich nicht nach mir erkundigte, geschweige denn mich besuchte, zerrte sehr an mir. War ich ihm so egal?
Ich lag auf dem Sofa und dachte gerade darüber nach, als Edward sich zu mir setzte. "Nein, du bist ihm nicht egal. Er ist verletzt, da du Esme Mom genannt hast.." Verwirrt sah ich ihn an. "Melina, er versteht es nicht. Er will dass ihr nur eure Mutter so nennt und keine fremde, die dazu noch ein Vampir ist."
"Aber meine Mutter ist tot und das schon so lange.. Ich liebe sie doch nach wie vor und werde sie immer lieben.. Aber Esme sorgt sich wie eine Mutter um mich und es fühlt sich so schön an.." bei meiner Stellungnahme liefen mir die Tränen die Wangen hinab. Mein bester Freund zog mich in eine Umarmung. "Ich weiß dass, aber dein Vater nicht." Da hatte er recht, woher sollte es mein Dad auch wissen, er war ja selten hier um dies mitzubekommen..
Einige Zeit später, erhielt ich von Seth eine Nachricht, dass es Jacob wieder besser ging und er gern mal vorbei kommen würde. So kam es dazu, dass eine Stunde später der junge Gestaltwandler bei mir im Wohnzimmer der Cullens saß.
"Du hast alle echt schockiert mit deiner Hiobsbotschaft." kicherte Seth. "Naja ewig hätte ich es eh nicht verheimlichen können." zwinkerte ich ihm zu bevor ich wieder ernst wurde. "Weißt du warum Embry sich bei mir nicht meldet?" Nun wurde Seth verlegen, er fuhr sich mit der flachen Hand durchs Gesicht und warf mir dann einen entschuldigenden Blick zu. Diesen Blick deutete Rose, die neben mir saß, und antwortete für Seth. "Embry will nun nichts mehr von dir wissen, denn er will nicht den Daddy für ein fremdes Kind spielen." Erschrocken sah ich sie an, doch drehte nickend meinen Kopf in die Richtung des Wolfes. "Ah ich verstehe.. Es liegt also nur an meinem Baby..." ich wurde von einem aufgeregtem Kopfschütteln unterbrochen. "Nein.. Nein, wirklich.. So ist das nicht... Melina glaub mir, Embry würde sich melden, wenn er könnte" zum Ende hin wurde Seth immer leiser.
Mit zusammen gepressten Augen sah ich ihn an. "Wie meinst du dass, wenn er könnte?" Seth haderte mit sich, ob er es mir sagen sollte. Doch Edward, der alles von oben mitbekam, stand plötzlich in der Tür und klärte mich auf. "Leah und Embry hatten einen kleinen Kampf und diesen musste Sam beenden. Sam setzte sich dann mit den beiden zusammen und wollte wissen um was es ging. So klärte Embry ihn auf und Sam verbot ihm, Leahs Prägung, also dich, jemals wieder zu sehen."
Nicht verstehend sah ich zwischen Edward und Seth hin und her. "Aber wieso?" Nun sprach der junge Indianer weiter "Weil er keinen Streit im Rudel möchte.. Außerdem findet Sam, dass eine Geprägte zu seinem Wolf gehört und nicht zu einem anderen..."
Nun brach die Verzweiflung komplett in mir aus. Weinend lehnte ich an meiner besten Freundin und ließ mich trösten. "Es wäre besser, wenn du nun gehst" Rose zischte die Wörter Seth zu. Der Indianer war sichtlich geknickt, stand jedoch auf und lief auf die Tür zu, als ich ihn noch mal stoppte. "Seth, richte Jake gute Besserung aus und sag meinem Dad, wie lieb ich ihn habe.. und sag Embry dass ich es verstehe und ihm nicht böse bin" der junge Wolf nickte leicht lächelnd und verließ das Haus.
So vergingen wieder zahlreiche Wochen und ich war nun im 8. Monat schwanger. Mein Bauch war beachtlich gewachsen und seit zwei Wochen durfte ich wieder aufstehen, denn Carlisle meinte, ab jetzt könnte der kleine Mann ohne bedenken zur Welt kommen. Nun saß ich mit Esme im Garten auf einer Decke und genossen die Sonne. "Mom, du wirst mir doch helfen, wenn Wyatt dann da ist oder?" Ich sah sie von der seite aus an. "Aber natürlich, Spätzchen. Ich bin doch die Oma" nun kicherte sie.
"Danke, Mom" ich griff nach ihrer Hand und drückte sie leicht. Nun warf sie mir ihr schönstes Lächeln zu. "Gern geschehen. Aber irgendwas bedrückt dich doch Liebes. Ich merke es schon einige Zeit.."
Ich seufzte und sah hinauf in den Himmel. "Es sind mehrere Sachen.. Mein Dad meldet sich kaum bei mir." Ja nachdem Seth, Billie ausrichtete was ich sagte, rief er mich an und seitdem telefonierten wir gelegentlich, aber er besuchte mich nicht.. "Von Jacob hab ich seit dem Kampf nichts mehr gehört." Jacob meidet mich seitdem er alles von den anderen erfahren hatte. "und dann ist da noch Leah.. Ich vermisse sie so sehr... Mein Herz sehnt sich so nach ihr.." Esme stütze sich auf einen Arm und sah mich liebevoll an. "Dass liegt an der Prägung. Ihr gehört zusammen." Ich fragte sie, wie dass gehen soll, wenn Leah mich doch nicht wollte.. "Irgendwann wird sie einsehen, dass sie dich in ihrem Leben braucht."
Esmes Worte bestätigten sich schneller als Gedacht, denn eine Woche später, stand Leah vor dem Cullen Haus. Jasper ließ sie eintreten. "Melina, besuch für dich" hinter Jasper trat sie ins Wohnzimmer ein. "Leah?" ich war total überrascht und krallte mich an Rose fest, da ich nicht wusste was sie hier wollte. Die Wölfin räusperte sich. "Melina können wir reden?" Ich nickte ihr zu und zeigte auf dem Sessel um ihr verstehend zu machen, dass sie sich setzen sollte. "Um was geht es?"
Die Indianerin nahm noch mal tief Luft. "Melina, du fehlst mir. Ich gebe der Prägung eine Chance... Ich Liebe dich."
