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Ich saß hier auf dem Sofa still vor mir her und starrte mein Handy an.

Ich hatte Angst, vor dem was mir Jase sagen würde. Angst davor, dass mein Leben nie mehr so sein würde wie zuvor.

Doch was erzählte ich hier für ein Blödsinn. Mein Leben ist im Müll. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Bevor ich weiter nachdenken konnte, vibrierte mein Handy. Aus dem Flur vernahm ich lautes Gegröle von Xavier, der irgendwo ein Videospiel spielte, aber soweit war die Luft frei.

Meine Gedanken wandern zurück zu dem vorherigen Gespräch mit Jase.

„Er ist schließlich Polizist. Klar, dass er die Story abgeändert an die Öffentlichkeit bring. Zudem ein altes Foto von dir", erzählte mir Jase.

Meine Hände zitterten und ich konnte gerade so mein Handy, an mein Ohr halten. „Was noch? Du verheimlichst mir doch noch was..."

Es folgte mehrere Sekunden Stille, womit mir Jase stumm zugestimmt hatte. Seine regelmäßigen Atemzüge vernahm ich ebenso.

„Ja. Da ist noch was...", fing er an, doch da stoppte ich ihn. Denn ich vernahm Schritte, die immer näher kamen. „Jase? Ich ruf dich später noch mal an. Wenn ich ungestört reden kann", sagte ich und beendete das Gespräch.

Ohne weiter darüber nachzudenken, marschierte ich schnell zu meinem Vorlesungssaal.

Mein Handy klingelte und ich las Jase' Namen auf dem Display. Ich nahm den Anruf an.

„Kitty Cat... Entschuldige, das ich mich jetzt erst Melde. Meine Mutter stresst rum, weil sie sich beschwert, dass ich nicht aus meinem Zimmer raus komme."

Der Klang seiner Stimme brachte mich automatisch zum Lächeln und etwas Warmes breitete sich in meiner Brust aus.

Er hatte mich schon immer Kitty Cat genannt. Aus dem Grund, dass ich Katzen liebte, ebenso auch wie Hello Kitty in der Kindheit. Doch das war alles Mal.

Jase war übrigens ein Genie. Ein wirkliches Wunderkind. Er hatte das College bereits abgeschlossen und arbeitete ganz Oben. Was er alles tat, durfte er nicht sagen. So streng geheim war das alles.

Jase war Computer Genie und konnte sich in jedes Programm einschleusen. Kurzgefasst, er konnte einfach alles.

Seine Arbeit hat dementsprechend viel mit einem Computer zu tun, weswegen er meistens in seinem Zimmer saß und daran hockte. Keine Freude für seine Mutter.

Hatte ich schon erwähnt, dass Jase gerade mal 20 war?

„Das altbekannte Problem", lachte ich nervös. Dabei kuschelte ich mich in die Decke auf dem Sofa.

„Ich liebe meine Mum, wirklich, doch manchmal kann sie echt Nerv tötend sein", witzelte Jase.

Ich hörte, wie er nebenbei auf seine Tastatur herum drückte. Nichts Normales.

Auf seinen Satz jedoch, erwiderte ich nichts.

Nach wenigen Sekunden, ergriff Jase wieder das Wort. „Was ich dir vorhin mitteilen wollte. Er hat eine Fahndung nach dir rausgegeben... Sicherlich kannst du dir denken, weswegen", erzählte er mir.

Ich schloss meine Augen. Atmete ein und wieder aus.

Klar wusste ich es. Ich konnte es mir denken. Niemand würde jemals in Betracht ziehen, dass er lügen würde. Schließlich war er ein Polizist. Und ein Alkoholiker.

„Sei froh, dass du nichts mit ihm gemeinsam hast. Ich verstehe nur nicht, wieso du nicht direkt nach deinem 18. Geburtstag abgehauen bist. Dann wäre das alles niemals passiert und..."

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