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„Alles wieder in Ordnung?", fragte mich Xavier und ich nickte. Ich hatte eine ganze Weile geschlafen und nun war es bereits wieder später Nachmittag.

Die letzten zwei Wochen waren hart für mich gewesen. Die Albträume wurden Schlimmer, kaum auszuhalten. Andere Menschen hätten sich einen Psychologen als Stütze genommen, doch für mich war das nicht Drinnen.

Ich musste irgendwas ändern. Musste mich den Konsequenzen stellen.

Ich könnte nicht mehr darauf warten, das Jase weitere Beweise fand. Vielleicht fand er keine mehr?

Ich wollte gar nicht darüber nachdenken was passiert, wenn eben alles ins Wasser fällt. Und ich ihm wieder vor die Augen treten muss.

Er hätte damals sterben sollen...

„Katy... ich habe Jase angerufen, weil ich nicht mehr weiter wusste. Du warst die letzten Wochen nicht mehr wieder zu erkennen...", begann Xavier und als er sah wie meine Augen sich vor schock weiteten und ich von ihm abrückte, versuchte er mich zu beschwichtigen.

„Ich hab mir Sorgen gemacht! Du hast Augenringe des Todes, gingst kaum mehr zu Vorlesungen und hast keinen Schlaf gefunden. Geschweige denn hast du dich geweigert zu essen!", kam es von Xav und meine Schuldgefühle kamen zum Vorschein.

Ich hatte nicht gedacht, dass er sich so viele Gedanken machen würde. Um mich.

„Und erst mal Ava! Die ist beinahe umgekommen. Du hast auf keine Nachricht geantwortet und bist jedem aus dem Weg gegangen! Erst dachte ich es hätte was mit Dakota zutun, doch auch als er wieder da war, wurde es nicht besser..."

Xav begann nun sich in rasche zu reden, weswegen ich nun ausschaltete.

Noch mehr Schuldgefühle konnte ich nicht mehr ertragen, als die die ich gerade hatte.

Ich war eine Egoistin. Zwar wollte ich nur vor meinen Problemen davon laufen, anstatt mich ihnen zu stellen, aber dabei habe ich auch nie an die neu gefundenen Freunde gedacht, die ich hier gefunden hatte.

Wortlos unterbrach ich Xavier als ich ihn in die Arme nahm.

„Es tut mir leid, nur brauchte ich Abstand und eine Pause", flüsterte ich.

Und deswegen endete auch der letzte Abend so, dass ich mich beinahe ins Koma gesoffen hatte.

Ich wollte nur für einen Moment vergessen.

Am Ende hatte ich eben auch das bekommen, was ich wollte. Vergessen.

„Kannst du mir was zu essen holen?", bat ich Xavier und zwang mir ein Lächeln ins Gesicht.

Dieser sprang auch gleich auf und ging aus dem Raum, um mir etwas zu holen.

Einen Moment saß ich noch da, bevor ich aufstand und zu meiner Tasche ging, um mein Handy daraus zu fischen.

Ich hatte es einfach dort liegen gelassen die zwei Wochen. Nicht mal Jase hatte mich erreicht.

Müde zog ich mein Ladekabel raus und stecke es in die Steckdose, nur um mein Handy direkt damit zu verbinden.

Das Display leuchtete auf und ging an. Tausende Nachrichten gingen ein doch nur bestimmte sprangen mir ins Auge.

Dakota hatte mir geschrieben, ein paar Mal. Immer dasselbe. Wir müssen sprechen.

Und als ich darauf nicht reagierte, kamen darauf nur noch ein 'Katy?' und darauf nur noch ein Fragezeichen.

Auf die anderen Nachrichten verzichtete ich erst mal und stellte das Handy wieder aus. Hätte ich das mal nicht gemacht gehabt...

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