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Die Flasche war mittlerweile leer und ich war mir sicher, dass ich mindestens Zweidrittel der Flasche alleine getrunken hatte.

Der hatte unangenehme Fragen gestellt, viele die ich nicht bereit war, zu beantworten. Doch nun hatten wir mittlerweile aufgehört, dieses Spiel zu spielen.

Eine schwere hatte sich in meinem Kopf ausgebreitet und ich war einfach nur betrunken. Wobei ich anmerken musste, dass ich so gut wie nie trank. Nur in Ausnahme fällen. Aber momentan kam ich mir schon vor, als würde ich seitdem ich hier war, ständig das machen, was ich nicht tun sollte.

Schon bei der Party hätte ich es lassen sollen. Dabei hatte ich Dakota sogar auf die Füße gekotzt, meine Erinnerungen an den Abend waren recht schleierhaft.

Nun jedoch, liefen Dakota und ich auf dem Dach rum. Vielmehr lief ich von ihm davon. „Wenn ich dich fange, beantwortest du mir eine Frage, ehrlich!", schrie er mir lachend zu.

Ich drehte mich einen Moment um und lief Rückwärts weiter. „Dafür musst du mich erst mal Fangen!", trällerte ich und drehte mich wieder richtig herum. Dabei jedoch stolperte ich und fiel hin, doch rechtzeitig konnte ich den Sturz mit meinen Händen abfangen.

Plötzlich landete ein Dakota auf mir und ich drehte uns um, sodass er neben mir lag und ich auf den Rücken.

Laut atmete ich ein und hörte wie Dakota sagte: „Hab dich." Doch mein Blick galt den Sternen, die über uns aufragten. „Wunderschön", meinte ich leise, weswegen durch die Kälte, eine kleine Wolke aus meinen Mund entstand. Sah aus als würde man rauchen. Wie in der Kindheit...

„Ich weiß, dass ich wunderschön bin", meinte Dakota neben mir und ich wandte mein Gesicht zu ihm um.

Dabei sah ich in sein grinsendes Gesicht und achtete auf jedes kleine Detail.

Ich hob die Hand und streckte sie nach ihm aus. Dabei berührte ich eine kleine Narbe an seinem Kinn, die kaum zu erkennen war.

Sachte strich ich drüber und nickte dann zur Bestätigung. Als mir aufging, was ich da eben tat, zog ich die Hand wieder weg und hob den Blick wieder dem Himmel entgegen.

Dabei entging mir nicht, das Dakota mich immer noch ansah. Er ließ einen Laut von sich aus, bevor er sich dann normal hinsetzte. „Und nun meine Frage", meinte er da plötzlich und drehte sich zu mir um.

Ich setzte mich nun auch aufrecht hin und sah ihn auffordernd an. „Los stell sie", meinte ich und sah ihn in die Augen.

„Wie hast du es geschafft?", fragte er und verwirrt sah ich ihn an. „Was geschafft?"

„Während des Semesters hier aufzutauchen", meinte er und sah mir dabei tief in die Augen. Es fröstelte und ich sah nun auf meine Dünne Jacke die ich anhatte. Es müsste, schätzungsweise, mitten in der Nacht sein, und zuvor war mir die Kälte nicht aufgefallen.

„Ich habe Kontakte", war alles was ich dazu sagen konnte. Doch dies ließ er nicht auf sich sitzen. „Nein, ich will nun auch wirklich den Grund wissen, wie du es geschafft hast! Du kannst diese Frage nicht..."

Dann unterbrach ich ihn. Mein Hirn setzte aus und ich tat etwas, was ich niemals hätte tun sollen. Doch in meinen Augen war der Alkohol an allem schuld.

Mein Verstand sagte mir, es war die einzige Möglichkeit ihn ruhig zu stellen. Doch ich bezweifelte irgendwo, ob das wirklich der einzige Grund war.

Ich lehnte mich vor und presste meine Lippen auf seine. Überraschenderweise waren die weich. Ohne eine Sekunde verstreichen zu lassen, spürte ich so gleich den erwiderten Drück von Dakota. Er drückte sich mir mit Freuden entgegen.

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