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Meine Hände lagen auf meinem Schoß, sie zitterten und ich sah aus dem fahrenden Auto Fenster.

Ich war gerade beim Frisör. Meine Haare waren nun endlich wieder braun. Kein Blond mehr.

Wir befanden uns auf den Weg zurück. Kurzerhand hatte ich jedoch meinen Plan geändert.

Doch mein nächstes Ziel, würde alles ändern.

Jase wollte mich in zwei Tagen wieder zurück mit nach Hause nehmen, dort könnte ich dann meine vorherige geplante Uni und alles würde gut werden.

Doch nichts mehr würde gut werden. Es war nicht so einfach wie man es so gern sagt.

Die Menschen in der Kleinstadt nahmen an, ich hätte versucht meinen Pflegevater umzubringen. Egal was die Beamten sagten, ab sofort würden sie nicht mehr einfach an mir vorbei gehen, ohne mich zu kennen. Nun würden mir Blicke folgen, egal wohin ich gehen würde.

Die Leute hier, würden genau so denken, genauso wie es Dakota sicherlich tat.

Mit Ava und Xavier hatte Jase schon gesprochen und alles erklärt. Ava hatte mir tausend SMS geschickt.

Sie fand es furchtbar, was ich durchgemacht hatte. Sie würde mich nicht mit anderen Augen sehen. Besonders berührend fand ich ihre Worte, wie Stolz sie darauf war, dass ich mich gewehrt hatte. Durch einen Zufall war Ava zu dem Zeitpunkt bei Xav gewesen, weil sie den Tratsch, der herum gesprochen wurde, nicht glauben schenken wollte.

Xavier wollte Dakota auch aufklären. Er konnte ihn nur nicht finden.

Er sei wie vor Erdboden verschluckt worden. Doch ich hatte eine wage Vermutung wo er sich befinden könnte.

Das Auto quietschte, als Jase vor dem großen Gebäude hielt. Es war bereits Dunkel und es würde sich niemand mehr in der Uni befinden, zu meinem Glück.

„Es dauert nicht lange", meinte ich nur als ich die Tür aufstieß und in die Dunkelheit blickte.

Ich warf noch einen Blick zurück zu Jase, welcher mir bekräftigend zunickte. Dann stieg ich aus und lief um das Gebäude herum.

Mit jedem Schritt den ich tat, kam ich der Leiter immer näher und mein Herz begann zu rasen.

Damals wollte ich nur so schnell wie möglich von diesem Gebäude runter. Gleichzeitig war es nun dieses, wo ich inständig hoffte, Dakota drauf zu finden.

Ich war mir nicht mal sicher, wie ich reagieren würde wenn er wirklich dort oben stände. Ob er weglaufen würde. Wie er auf mich reagieren würde.

Angst machte sich breit. Ich atmete tief ein und fasste an die erste Stange von der Leiter.

Doch alles was ich wollte war reden. Das was er die ganze Zeit von mir verlangt hatte. Und nun tat ich es, bevor ich gehen würde.

Weg von hier.

Weg von ihm.

Langsam zog ich mich die Leiter hinauf und ignorierte das kalte Metall an meinen Händen.

Wie durch ein Wunder gab die Leiter kaum ein Geräusch von sich und gleich darauf stand ich auf dem Dach des Gebäudes.

Auf welchem ich Dakota in die Eier getreten hatte.

Und er mir auf die Eier ging.

Das alles wirklich schon so lang her war, konnte ich mir kaum vorstellen.

Doch nun standen wir hier erneut. Ich sah ihn vorne sitzen. Doch bevor ich einen weiteren Schritt machen konnte, hörte ich auch schon seine tiefe Stimme.

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