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Während ich lief, holte ich mein Handy heraus und rief Jase an. „Es ist so weit", keuchte ich in den Hörer, als er abgenommen hatte.

„Ich bereite alles vor. Wann bist du da?", fragte er mich und ich vernahm, wie er auf seine Tastatur einschlug und schnell tippte. So wie jedes Mal.

„Ca. in drei Minuten", antwortete ich keuchend und kam am Kindergarten an. Dort sprang ich über den Zaun und lief über den Sand überzogenen Boden. Dabei wurde mein Tempo langsamer, doch ich kämpfte dagegen an.

„Dann hör mir zu. Nimm die Sim-Karte raus, mach sie kaputt und schmeiß sie weg. Die Sache mit dem Handy, mache ich, wenn du bei mir bist." Dann legte er auf.

Keuchend kam ich am anderen Ende des Zaunes an, zog mich hoch und nahm kurz die Sim-Karte raus, machte sie kaputt und schmiss diese in einen naheliegenden Gully.

Dann hörte ich plötzlich ein Auto. Voller Adrenalin sah ich um mich herum und lief dann mit vollem Tempo einfach in die nächste Ecke hinein.

Doch dann fand ich eine Wand vor mir. „FUCK!", zischte ich und wandte mich um und lief zurück. Nahm die nächste und wieder die nächste, bis ich endlich bei Jase einkam.

Schnell lief ich über die Straße und dann wurde die Haustür geöffnet und er drückte mir eine Wasserflasche in die Hand. Dabei drückte er mich ins Haus.

Keuchend trank ich die Wasserflasche fast aus und folgte ihm, hinauf in sein Zimmer. „Wir haben ca. fünf Minuten bis er hier wahrscheinlich zuerst nach dir sucht. Ich habe soeben alles für dich geregelt. Mein Computer druckt alles gerade aus. Ich habe dich auf ein entferntes College angemeldet. Lucy habe ich auch schon angerufen. Sie macht soeben alles fertig."

-

„Manchmal habe ich einfach das Gefühl, hier einfach nicht hinzugehören", murmelte ich in den Hörer und schloss für einen Moment die Augen.

„Ich ziehe alles an, jedoch nichts Positives. Mein Gefühl sagt mir einfach, das ich der Störfaktor bin und jedem das Leben zu Hölle mache."

Harte Worte, jedoch dachte ich wirklich so. Meine Nerven waren am Ende und ich wollte einfach nicht mehr weiter machen. Mit den Lügen. Mit allem.

„Hör doch auf, so zu denken! Ich hab kein Bock, das du jetzt aufgibst! Wir hören nicht auf zu Kämpfen, hast du gehört?!", zischte Jase und ich nickte nur, was er natürlich nicht sehen konnte.

„Jase?", sagte ich dann, nach mehreren Sekunden Stille.

„Ja?", antwortete er und in diesen Moment, vernahm ich kein Tippen, an seiner Tastatur.

„Ich vermisse dich...", war alles was ich sagte. Doch bevor er irgendwas erwidern konnte. legte ich auf. Keine Sekunde später wurde die Tür aufgestoßen.

Ich hörte wie mehrere Mädchen hinein stürmten und kicherten. Ich stand vom Toiletten Sitz auf und öffnete die Tür.

Nicht mal auf der Toilette, konnte ich in Ruhe schmollen. So lief ich kurz zum Waschbecken und machte meine Hände sauber, bevor ich schnell den Raum verließ.

Das Kichern und frischmachen des Make-Ups, hielt ich kaum aus.

Ich sah auf die Uhr, es war kurz vor drei, und automatisch gähnte ich. In der Nacht hatte ich wieder nicht genug schlaf abbekommen, sodass sich langsam schon Augenringe unter meinen Augen zierten.

Jede Nacht bekam ich Albträume, jedes Mal änderte diese nicht gut. Nicht gut für mich.

Meistens endete dieser, indem ich ein Messer im Bauch gestochen bekam und verblutete.

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