Kapitel 5

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Ich wache mit einen fetten Kater auf. Ich hab letzte Nacht ein wenig zu tief ins Glas geschaut. Ich weiß auch nichts mehr von gestern. Maeva liegt neben mir und schnarcht. 

Ich schaue auf mein Handy und sehe 3 verpasste Anrufe von meinen Vater. Ein Blick auf die Uhrzeit verratet mir, dass ich schon seit 10 Minuten auf der Strecke sein sollte. Fuck, Dad wird mich umbringen. 

Schnell springe ich in die Dusche und mache mich fertig. Ich ziehe mir einen kurzen engen Rock und ein dazu passendes Top an. Papa wird wahrscheinlich wieder sagen ich sehe aus wie eine Nutte, aber ich habe noch so viel Alkohol im Blut, dass es mir egal ist. Maeva lasse ich einen Zettel am Nachttisch liegen, darauf steht, dass wir uns auf der Yacht treffen. 

Endlich ist mein roter Ferrari hier und kann damit zur Strecke fahren. Eigentlich könnte ich auch hin gehen, da es nur 15 Minuten zu gehen wäre aber dafür bin ich einfach zu faul. Außerdem muss ich auch mit meinen Auto hier fahren. Ich liebe meinen Ferrari, was eigentlich sehr ironisch ist und Dad war auch am Anfang nicht ganz überzeugt, dass ich einen Ferrari will, aber jetzt ist er selbst Sponsor von dem Formel 2 Team von Ferrari. 

Ich gehe in den Rennstall von Red Bull, da wird Dad wahrscheinlich sein. 
"Joleen Mercado! Was hast du schon wieder an? Und was hast du gestern nur getan!? So eine Scheiße kannst du dir nicht erlauben, du wirst meine Anteile einmal übernehmen", herrscht mich mein Vater sofort an als ich einen Fuß ins Büro setze. "Also erstens habe ich ganz normale Klamotten an und was habe ich den gestern getan? Ich war nur mit Maeva feiern und dagegen hast du nie etwas gesagt", schreie ich zurück. Es wäre klug wenn ich meine Stimme etwas senke um ihn nicht noch mehr zu verärgern doch das kann ich mir nicht gefallen lassen. Ich habe ja nichts schlimmes getan, oder? 

Hervé, mein Vater holt sein Handy raus und sucht irgendwas. "Ach und das nennst du nichts? Mal abgesehen, dass er eine Freundin hat arbeiten wir mit ihm zusammen. Sowas kannst du nicht machen. Unser Ruf in den Medien ist schon nicht der Beste aber das. Mit sozusagen Arbeitskollegen rumzumachen der auch noch in einer Beziehung ist. Weißt du wie du, wie wir, nun dastehen?", schreit er mich an und zeigt mir ein Video was mich und Arthur zeigt wie wir miteinander rummachen. 

Fuck. 

Was habe ich gestern nur gemacht? Ich wollte das doch gar nicht. Scheiße, wenn das Carla herausfindet. Nun schaue ich selbst auf Instagram und Tiktok nach. 

Doppelte Scheiße. 

Alles ist voll mit Videos und Fotos von uns  wie wir, sehr, sehr anzüglich tanzen. Und wie wir ins Herrenklo laufen. 

Irgendwie versuche ich mich an irgendwas von gestern zu erinnern aber da ist gar nichts. Komplette Leere. Scheiße was haben wir in dieser verdammten Toilette gemacht. 

"Okay, du hast gleich ein Interview und du wirst keine Fragen diesbezüglich beantworten. Du sagst das du dich gut mit allen Fahrern verstehst und du dich darauf freust, wenn du alles übernehmen wirst. Verstanden", sagt er nun mit gewissen Nachdruck. "Kann ich davor noch ganz kurz mit Arthur reden?", frage ich noch kleinlaut. Hervé nickt und ich stürme aus dem Rennstall. 

Im Ferrari-Rennstall suche ich alles nach Arthur ab. Wahrscheinlich ist er in seinem Raum. Ich frage die Angestellten die mich sofort zu ihm bringen nachdem ich ihnen sagte wer ich bin. Es hat doch Vorteile eine Mercado zu sein. 

Nachdem ich zweimal klopfe und noch immer niemand antwortet öffne ich einfach die Tür. Arthur sitzt auf dem kleinen Sofa und wirkt traurig. Er hat irgendwie nicht mitbekommen, dass ich reingekommen bin. 

"Arthur? Ist alles okay?", frage ich ihn so sanft wie möglich. Er sieht zu mir hoch. In seinen Augen sehe ich eine Mischung aus Schmerz und Lust. 

"Wegen dir hat mich Carla verlassen", sagt er bissig in mein Gesicht, "wir müssen mit deinen Vater reden was wir nun tun. In der Formel 2 geht es mehr um Marketing und so als wer besser fahren kann. Wegen der Sache komme ich vielleicht nie in die Formel 1."

"Das glaubst du dir ja selbst nicht. Wie wenn du wegen der Sache nicht in die Formel 1  kommst, du fährst so gut dich würden die meisten in ihre Teams nehmen".

"Ach egal. Komm wir müssen jetzt zu Hervé gehen", meint er so kalt wie noch nie. 

Und schon wieder bin ich in dem Büro meines Vaters. Wir sitzen vor seinem Schreibtisch auf den zwei Sesseln. 

"Also ich habe einen Plan. Ihr zwei habt in einer halben Stunden gemeinsam ein Interview. Arthur du sagst, dass Carla und du schon seit längerem getrennt seid und es einfach nicht öffentlich machen wolltet. Jetzt kommen wir zu dem etwas schwierigeren Teil. Ihr zwei müsst so tun als wärt ihr zusammen. Anscheinend versteht ihr euch eh so gut, also muss das kein Problem für euch sein", befehlt er uns. 

Das kann doch nicht sein Ernst sein. Sowas absurdes würde er wohl nicht ernst meinen. 

"Vater, das ist doch nicht dein Ernst. Es reicht wenn Arthur sagt, dass sie sich getrennt haben. Ist ja dann egal mit wem er rummacht oder nicht", rufe ich aufgebracht. 

Genauso kühl wie zuerst erwidert Hervé: "Eben schon. Ein Playboy -Image ist das schlimmste was du im Rennsport haben kannst. Jeder wird ihm auf das reduzieren und jedem wird es egal sein wie er fährt. Und dir wird es auch nicht schaden. Du kannst mit niemandem mehr grundlos rummachen und dich endlich auf deine Zukunft  konzentrieren."

"Hervé ich bin 19! Niemand wird mich später auf meine Jugend ansprechen."

"Und ob! Sei nicht so leichtgläubisch. Die Medien wollen alles über dich wissen, wenn du mal einen wichtigen Posten in der Gesellschaft haben wirst. Frag doch einfach deinen Freund er müsste das nur zu gut wissen", schreit er mich an. Ich zucke zusammen. Er schreit mich oft an und schlägt mich auch manchmal. Aber er hat seine Stimme gegenüber mir noch nie erhoben, wenn eine andere Person im Raum war. 


Be Mine - [Arthur Leclerc] (pausiert) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt