Kapitel 11

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Um Punkt 8 Uhr steht Arthur vor der Tür. Natürlich bin ich schon fertig. Im hinaus gehen nehme ich mir noch meine Prada Tasche und checke mein Outfit in dem großen Spiegel im Eingangsbereich.

Heute trage ich mal ein langes Kleid. Aber nur, weil alle anwesend sein werden und das heute ganz schön schick ist. Das Kleid ist schwarz, mit tiefem Ausschnitt und langem Schlitz am Bein. Dazu habe ich schwarze Stilletos an. Ich liebe mein Outfit heute und ich glaube, heute ist das erste Mal, dass ich hoffe nicht nuttig auszusehen. Was mit meiner Garderobe nicht leicht war und ich hatte keine Zeit mehr shoppen zu gehen.

"Joleen du siehst wunderschön aus", sagt er während wir die Stufen zur Einfahrt runter gehen.

Sofort muss ich lächeln. Ich liebe es, wie er meinen Namen ausspricht. Und auch er sieht heute besonders gut aus.

Arthur hat heute einen Anzug an mit dem Ferrari Logo an der Brust. Heute darf ich wirklich nicht viel trinken, sonst landen wir wieder in der Toilette.

Sein Auto ist natürlich ein schicker schwarzer Ferrari. Es sieht so ähnlich aus wie meiner. Wir müssen 20 Minuten fahren, da die Location ein wenig abgelegen ist. Deswegen verbinde ich mein Handy mit dem Auto und drehe Musik auf.

Ich öffne Spotify und es geht sofort ein Lied los. "i'm yours" ist es.

Jetzt ist der Moment wo ich einfach nur im Erdboden versinken will. Wieso dieses Lied?

"Oh, sorry. Warte ich dreh was anderes auf", versuche ich mich noch irgendwie raus zu reden.

Doch bevor ich noch irgendwas sagen kann, legt er seine Hand auf meinen Oberschenkel. Bei dem Bein, wo der Schlitz ist.

"Nein, lass es. Es ist schön".

Okay. Das hätte ich nicht erwartet. Doch es gefällt mir.

Nach einer Weile frage ich ob wir kurz stehen bleiben können. Und natürlich fährt er an einem leeren Parkplatz ran.

Ich krame in meiner Tasche nach meinen Zigaretten. Ich lasse das Fenster runter und zünde mir eine an.

"Willst du auch eine? Oder willst bei meiner mal ziehen", frage ich ihn höflich.

"Joleen, ich bin Rennfahrer. Ich kann nicht rauchen".

Ich muss Lachen das habe ich in dem Moment vergessen. Ich drehe mich zu ihm und sein Gesicht ist direkt vor mein.

Zuerst schaue ich auf seine Lippen dann in seine Augen. Sie sind so schön. Es macht mich nervös, wie er mich ansieht. Weswegen ich noch immer grinse. Nach einer Weile halte ich es nicht mehr aus und ich will mich wieder zum Fenster drehen, wo ich immer noch meine Zigaretten halte.

Doch mitten in meiner Bewegung spüre ich Arthurs Finger um mein Kinn. Er dreht meinen Kopf wieder zurück.

Und er küsst mich. Meine freie Hand liegt sofort auf seiner Wange. Seine Zunge drängt sich an meine Lippen, bis sie in meinem Mund ist. Seine Zunge spielt mit meiner. Sofort werde ich feucht. Wenn seine Zunge so gut küssen kann, was kann sie dann an anderen Stellen. Bei diesem Gedanken muss ich stöhnen. Ich fahre mit meiner Hand in seinen Nacken hoch zu seinen Haaren. Ich ziehe leicht daran, was auch ihm ein Stöhnen entlockt.

Irgendwann lösen wir uns wieder voneinander. Ich schaue zu meiner Zigarette die komplett abgebrannt ist. Ich muss anfangen zu Lachen.

"Was ist? Wieso lachst du?".

"Ich hatte nur zwei Züge. Sie ist komplett abgebrannt", lache ich während ich ihm den übergebliebenen Filter zeige. Nun lacht er auch.

Wir fahren weiter, während wir immer noch lachen und zu der Musik viben.

Die Location sieht von Außen schon fancy aus. Alles ist leicht beleuchtet und voller Blumen. Das ganze ist ein kleines Schloss oder Burg.

Hand in Hand gehen wir rein.

Es sieht wunderschön aus. Überall sind Kronleuchter und alles ist ästhetisch dekoriert. Im Eingangsbereich werden sofort Fotos von engagierten Fotografen gemacht.
Es ist so ähnlich wie am roten Teppich, darum gebe ich Arthur einen Kuss auf die Wange.

Wir bahnen uns sofort einen Weg zu der Bar und bestellen uns den stärksten Drink den es hier gibt. Jeder stellt uns fragen, wie wir so schnell zusammengekommen sind und bla bla bla. Das hält man nüchtern wirklich nicht aus.

Nach unserem zweiten Getränk kommt Ollie auf uns zu.

"Hey, das Gesprächsthema Nummer 1", begrüßt er uns.

Wir alle drei müssen anfangen zu lachen. Und dabei fällt mir wieder auf wie verdammt schön sein Lachen ist.

Ich weiß, wir kennen uns erst einer Woche, aber in der ist sehr viel passiert. Die Woche ist so schnell aber doch so langsam vergangen.

"Ja, das sind wir wohl. Komm trink mit uns was", erwidert Arthur.

Also bestellen uns Vodka-Shots. Ich weiß, ich sollte wirklich nicht viel trinken. Das letzte Mal als ich Shots getrunken habe... habe ich mit Arthur rumgemacht.

Trotzdem kippe ich mir einen nach dem anderen runter. Bei dem letzten spüre ich am meisten, wie es meinen Hals runter brennt, wie bitter dieses Vodka ist. Schon jetzt, spüre ich wie mir durch den Alkohol wärmer wird.

Gerade werden Reden gehalten. Auch von meinen Vater. Er erwähnt mich, und das ich eines Tages sein Posten übernehmen werde. Ich spüre wie die Blicke auf mich fallen. Ich stehe in den Armen von Arthur. Fühle mich geborgen darin.

Als die Lichter gedimmt werden und Partystimmung aufkommt (und auch ein paar mehr Drinks intus) zerre ich meinen Scheinfreund auf den Dancefloor.

Am Anfang tanzen wir ganz normal, doch um so mehr sich die Tanzfläche füllt, um so näher rückt er an mich ran. Bis seine Brust meine berührt.

Ich lege meine Hand um seinen Hals. Ziehe ihn noch näher an mich. Meine Hüften sind mit seinen Händen bedeckt. Ich schaue in seine Augen. Seinen wunderschönen Augen.

Er senkt seinen Kopf auf die Höhe meines Ohrs.

"Wie wäre es, wenn wir da anfangen wo wir im Auto aufgehört haben".

Langsam nicke ich mit dem Kopf. Ich will ihm nicht zeigen, wie sehr ich mich grad freue. Er sieht so gut aus in diesem Anzug.

Hand in Hand verlassen wir die Tanzfläche und gehen den Gang runter zu den Toiletten.

Wir laufen in die Kabine rein und sofort drückt er mich an die Wand und küsst mich. Ich werde sofort wieder feucht.

So ist es wahrscheinlich das letzte Mal auch abgelaufen.



















Be Mine - [Arthur Leclerc] (pausiert) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt